Zeit für Kinder

Kindern Zeit und Aufmerksamkeit schenken © opolja - AdobeStock.com

Arbeiten, danach viel zu spät zum Hort hetzen, zwischen Tür und Angel Hausaufgaben machen, schon wieder aufbrechen, um zu Terminen zu fahren, abends zwischen Essen kochen und Haushalt den Rest der Hausaufgaben erledigen und dann froh sein, wenn der Nachwuchs im Bett liegt - viele Eltern kennen es und nicht selten, macht der Alltag Eltern fertig. Eine kleine Umstrukturierung des alltäglichen Familienlebens kann dabei helfen, dass Eltern mehr Zeit für ihre Kinder haben.

Nieder mit der Perfektion

Zahlreiche Studien haben ergeben, dass sich Familien mit Kindern unter 16 Jahren mehr gemeinsame Zeit wünschen. Doch leider sieht die Realität häufig nicht nach einem harmonischen, stressfreien Familienleben auf. Viele Eltern reiben sich zwischen Haushalt, Beruf, Alltag und Karriere auf und können letztendlich in keinem Bereich gerecht werden. Die Leistungsgesellschaft übt unterbewusst einen ungeheuren Druck auf Eltern aus. Wie kann es in einem ausgefüllten Alltag gelingen, mehr Zeit für die Kinder zu haben?


Keine klare Rollenverteilung

Wenn man drei bis vier Dekaden zurückblickt, fällt auf, dass jeder Elternteil seinen eigenen Bereich hatte. Die Väter haben in der Regel die Familie finanziell versorgt und die Mutter hat sich zu Hause um den Haushalt und die Kinder gekümmert. Heute vermischen beide Elternteile beide Bereiche, sodass niemand von beiden wirklich jemals Feierabend hat. Das kann an den Nerven zehren. Aus diesem Grund ist es wichtig, gemeinsam freie Zeit mit dem Kind zu gestalten und die Arbeiten aufzuteilen.

Einfache Rituale können das Familienleben in Schwung bringen und dem anderen Elternteil mal eine kurze Auszeit gönnen. Gemeinsames Kochen oder Backen sorgt für gemeinsame Zeit mit dem Kind, wie auch basteln, malen oder Geschichten erzählen. Auf einem Spaziergang lassen sich eifrig Naturschätze sammeln und zuhause etwas damit basteln 

Währenddessen kann der andere Elternteil durchatmen. So sind beide Elternteile entspannter und es fällt ihnen leichter, dem Kind Aufmerksamkeit zu schenken, wenn es etwas zeigen möchte oder zuzuhören, wenn es traurig ist.

Zeitfresser aus der gemeinsamen Familienzeit verbannen

Ausserdem ist es wichtig, die gemeinsame Familienzeit ohne "Zeitfresser" zu verbringen. Fernsehen, Computer oder an der Spielekonsole spielen, vergeudet die gemeinsame Zeit. Hier kann ein Wochenplan helfen, mit dem festgelegt wird, wann und wie die Familie die gemeinsame Zeit gestaltet. So steht zwar nicht zwangsläufig mehr Zeit zur Verfügung, dennoch kann die gemeinsame Zeit effektiv genutzt werden, um gemeinsam zu kochen, etwas zu spielen oder spazieren zu gehen.

Kinder mögen es, Rituale zu pflegen. Sie geben ihnen Sicherheit und Orientierung. Überdies helfen Rituale, den äussere Veränderungen etwas Beständiges und Sicheres entgegenzusetzen. Wiederkehrende Rituale, wie vor Weihnachten Guetzli backen und den Tannenbaum schmücken, bleiben in wertvoller Erinnerung. Aber auch an kleine Rituale, wie jeden Abend etwas vorlesen oder am Wochenende gemeinsam etwas spielen, wird sich das Kind lange erinnern.

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Entscheidend ist, die wenige Zeit, die für gemeinsame Aktivitäten im alltäglichen Stress verbleibt, sinnvoll zu nutzen und nicht zu verschenken. Manche Eltern müssen sich daran gewöhnen, ihre Prioritäten anders zu setzen. Es muss nicht immer alles perfekt aufgeräumt sein. Kindern bleibt in Erinnerung, wenn ihre Eltern sich um sie kümmern und sie Zeit mit der Familie verbringen.

Mit ein paar kleinen Tricks lässt sich der Familienalltag so gestalten, dass Eltern mehr Zeit für ihre Kinder haben. Bei dem alltäglichen Stress sollten sich Eltern immer wieder vor Augen führen: Unser Alltag ist ihre Kindheit.

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