Wie Kinder alleine spielen lernen

Kinder fördern: So lernt dein Kind alleine zu spielen © olenachukhil - AdobeStock.com

Während sich einige Kinder problemlos alleine beschäftigen können, fordern manche Kids sofort Unterhaltung, sobald die Eltern ihnen den Rücken zugedreht haben. Eines ist klar: Mit jemandem zusammen zu spielen, macht einfach mehr Spass. Doch nicht immer lassen sich die Wünsche der Kinder mit den Notwendigkeiten des Alltags vereinbaren. Wir erklären dir hier, warum es auch wichtig für dein Kind ist, mal alleine spielen zu können und geben Tipps, wie es auf Dauer gelingen kann.

Das Spielen lernen

Dein Kind kann einfach nicht alleine spielen? Doch, es kann sehr wohl. Es steht hier eher die Frage im Raum, ob dein Kind sich überhaupt alleine beschäftigen will. Bereits Babys sind in der Lage, sich auf bestimmte Dinge zu konzentrieren und so kann auch dein Kind ganz sicher über eine gewisse Zeitspanne sich ohne dein Beisein die Langeweile vertreiben. Du kannst dies fördern, indem dein Kind sich zunächst mit (fast) allem beschäftigen darf, was dein Haushalt so hergibt: Wäscheklammern, Töpfe, Tücher und Schüsseln stillen oft besser die ungebremste Neugier eines Kleinkindes, als das eigene Spielzeug.

Kommt die Fantasie und die Ideen bei deinem Kind erst in Schwung, wenn du oder ein Spielkamerad aktiv am Spiel teilnehmt, kannst du Schritt für Schritt das Alleinspiel trainieren. Wähle dazu zunächst Spiele, die dir selbst Spass machen damit dein Kind merkt, dass du mit vollem Herzen dabei bist. Malt zusammen beispielsweise ein Bild. Später kannst du dein Kind dann dazu auffordern, alleine noch etwas weiter zu malen, während du dich um den Haushalt kümmerst. Auch wenn du die ersten Male noch auf Widerstand stossen wirst und deinem Kind helfen musst, wirst du dich so nach und nach trotzdem auf den Zuschauerposten verdrücken können. Besonders wichtig ist hier: Lobe das fertige Werk deines Kindes und verkneife dir etwaige Kritik oder Verbesserungsvorschläge.


Spielzeit: Qualität vor Quantität

Beim Alleinspielen macht dein Kind wichtige Erfahrungen, denn die Konzentrationsfähigkeit und die Selbstständigkeit werden dabei gefördert. Behalte dir immer im Hinterkopf, dass du und dein Partner auch Pausen braucht und dass es bei der Zeit, die ihr euch mit eurem Kind beschäftigt, auf die Qualität und nicht auf die Quantität ankommt. Eine halbe Stunde, in der du mit deinem Kind intensiv mitspielst ist wesentlich wertvoller, als viele Stunden, in denen dein Kind quasi bei der Hausarbeit nebenbei beschäftigt wird.

5 Regeln für das Alleinspiel

Auch wenn dein Alltag zeitlich ziemlich knapp bemessen ist, solltest du einige Regeln möglichst einhalten:

  1. Unterbrich dein Kind nicht, wenn es alleine spielt, denn es braucht jetzt keine neuen Spielideen oder Anregungen.

  2. Eile nicht sofort bei, wenn mal was nicht gleich klappt, sondern warte erst einen Moment und gib ihm Zeit, das Problem alleine lösen zu können.

  3. Schaffe eine reizvolle Spielumgebung, die genügend Anregungen für neue Spiele bietet, aber trotzdem nicht überladen ist. Einige Spielzeuge kannst du für die Zeit reservieren, in denen dein Kind alleine spielen soll, damit sie interessanter bleiben.

  4. Hat sich ein Spiel für dein Kind erschöpft, gib zunächst nur eine kleine Anregung, um zum Weiterspielen anzuregen. Oft genügt ein kleiner Gedankenanstoss bereits, damit weitergespielt werden kann.

  5. Lobe deine Kinder, wenn sie sich intensiv und selbstständig alleine beschäftigt haben.

Kinder brauchen manchmal deine Unterstützung, um das Alleinspiel zu lernen. Kannst du ein paar Regeln in eurem Alltag einbauen, beachten und befolgen, wird sicherlich auch dein Kind mit der Zeit lernen, sich konzentriert alleine zu beschäftigen. Setze bei eurer gemeinsamen Spielzeit besonders auf Qualität, anstatt auf Quantität und sei mit vollem Herzen bei der Sache. So legst du für dein Kind den Grundstein für ein zukünftig gelungenes, fantasievolles Alleinspiel.

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