Weshalb wird von Lauflernhilfen abgeraten?

Entwicklung des Babys © Olesia Bilkei - AdobeStock.com

Um das Kind aktiv beim Laufen lernen zu unterstützen, greifen viele Eltern zu einer Lauflernhilfe, obwohl diese Hilfsmittel bereits seit einiger Zeit von zahlreichen Seiten harsch kritisiert werden. Warum du besser auf eine Lauflernhilfe verzichten solltest und wie du dein Kind beim Gehen lernen unterstützen kannst, erklären wir dir in diesem Beitrag!


Lauflernhilfe: Gefährliches Hilfsmittel, das du nicht unterschätzen darfst

Lauflernhilfen werden kontrovers diskutiert, obwohl sie eigentlich dafür gedacht sind, Kleinkinder aktiv beim Laufen lernen zu unterstützen. Die entsprechenden Modelle sind im Handel auch unter den Namen Babywalker oder Gehfrei erhältlich und obwohl Experten bereits Verbote für diese Hilfsmittel forderten, steigt die Anzahl der verschiedenen Varianten an Lauflernhilfen auf dem Markt leider immer noch kontinuierlich an.

Mit Lauflernhilfen ereignen sich immer wieder schlimme Unfälle, wie Verbrühungen, Vergiftungen oder auch schlimme Stürze.

Eine Lauflernhilfe ist für Kleinkinder im Alter von 6 bis 15 Monaten konzipiert. Sie bestehen in der Regel aus einem Gestell, was sich auf Rädern befindet und an welchem ein Sitz integriert ist. Das Kind sitzt oder steht darin und kann mit den Zehenspitzen oder den Füssen den Boden berühren. Sobald sich das Baby am Boden abstösst, rollt die Lauflernhilfe los. Generell mag man nun meinen, dass es sich dabei um eine sinnvolle Lösung handelt, doch bereits zahlreiche Tests haben ergeben, dass Lauflernhilfen unnötig und gefährlich sind. Dafür sind verschiedene Gründe verantwortlich zu machen:

1. Die Geschwindigkeit einer Lauflernhilfe
Je nach Können und Entwicklung der Kinder kann die Lauflernhilfe recht hohe Geschwindigkeiten annehmen. Dein Baby kann schnell gegen Tischkanten, Regale und Schränke knallen und sich dabei schwer verletzen. Kurzzeitig kann eine Lauflernhilfe sogar Geschwindigkeiten von bis zu 10 km/h erreichen und häufig bleibt den Eltern dann nicht die Zeit, hinreichend reagieren zu können, wenn das Baby in Gefahr gerät.

2. Sturzgefahr mit Lauflernhilfen
Leicht kann dein Kind mit einer Lauflernhilfe die Treppe hinunterfahren oder über verschiedene Hindernisse fallen. Nicht selten sind in solchen Fällen Gehirnerschütterungen, Arm- oder Beinbrüche und sogar schwere Schädelbrüche die Folge.

3. Verbrühungen / Vergiftungen
Dein Kind steht in einer Lauflernhilfe mehr oder weniger aufrecht und erreicht somit auch Dinge, die höher liegen. Hier besteht natürlich höchste Gefahr, wenn dein Kind etwa den heissen Kochtopf vom Herd zieht oder die Medikamente auf der Kommode erreichen kann.

4. Verzögerung in der Entwicklung
Anders als gedacht erlernen diese Kinder, welche oft in einer Lauflernhilfe sitzen, nicht selten sogar später das Laufen.

So kannst du dein Kind beim Laufen lernen unterstützen

Bevor dein Kind Laufen lernen kann, müssen erst einmal die Knochen, Gelenke und Muskeln kräftig genug sein, um selbstständig Schritte machen zu können. Du kannst demnach die motorische Entwicklung deines Kindes nicht beschleunigen, wohl aber kannst du es mit folgenden beim Laufen lernen unterstützen:

  • Gönne deinem Baby so viel Bewegungsfreiheit wie möglich.
  • Lobe dein Kind immer, wenn es etwas Neues kann.
  • Nicht zu früh zum eigenständigen Sitzen animieren.
  • Schaffe Platz in der Wohnung und mache die Räume kindersicher.
  • Verzichte Anfangs auf Hausschuhe - Stoppersocken sind sinnvoller für die natürliche Fussstellung.
  • Stürze gehören dazu! Ermutige dein Baby immer wieder, trotzdem weiter zu machen.
  • Verzichte auf eine Lauflernhilfe!

Oft sind die Kinder selbst enorm neugierig und machen dann die ersten Schritte, wenn sie auch tatsächlich bereit dazu sind. Du kannst deinem Kind aber zusätzlich die Möglichkeit geben, sich viel zu bewegen, indem du es beispielsweise krabbeln lässt und nicht zulange in Hochstühlen oder entsprechenden Babysitzen sitzen lässt.

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