Umgang mit pränatalen Auffälligkeiten

Pränatale Auffälligkeiten © Present-Service, Zug

Werden bei einer pränatalen Diagnostik Fehlbildungen oder gar Behinderungen festgestellt, steht stets die Frage im Raum, wie mit solchen Auffälligkeiten umgegangen wird. Soll ein Abbruch der Schwangerschaft in Betracht gezogen werden? Oder können die werdenden Eltern gemeinsam mit dem Kind diese Herausforderung meistern? Weitere Untersuchungen in der Schwangerschaft geben darüber Auskunft.


Babys Entwicklung in der Schwangerschaft

Das Risiko, ein Kind mit Fehlbildungen oder gesundheitlichen Einschränkungen zu bekommen, ist bei allen Eltern vorhanden. Experten sprechen von einem Basisrisiko, welches bei 6 bis 7 Prozent liegt. Hierzu werden auch leichte Auffälligkeiten wie z. B. die gut behandelbare Hüftgelenkdysplasie (Mangelentwicklung der Hüftknochen) oder nicht operationsbedürftige Herzfehler gezählt. Schwere Erkrankungen oder hochgradige Fehlbildungen kommen bei rund 1 Prozent aller normalen Geburten vor. Erhöht wird dieses Risiko durch zusätzliche Faktoren wie einer Erkrankung der Eltern oder einem ungünstigen Verhalten der Mutter während der Schwangerschaft. Denn wer schwanger ist und beispielsweise raucht, Drogen konsumiert oder Alkohol zu sich nimmt, erhöht das Risiko von Behinderungen und Fehlbildungen am Kind deutlich.

Auch wenn nach einer invasiven Diagnostik bestimmte Chromosomenstörungen ausgeschlossen wurden, bleibt grundsätzlich ein Restrisiko für andere Erkrankungen und Fehlbildungen bestehen. So können körperliche Fehlbildungen (wie Spina Bifida oder die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte), geistige Behinderungen oder Stoffwechselkrankheiten in aller Regel durch die Chromosomenanalyse nicht ausgeschlossen werden.

Die Diagnose pränatale Auffälligkeiten

Wird bei einer pränatalen Diagnostik durch das Messen der Nackenfalte eine Auffälligkeit festgestellt, dann ist dies für die Eltern immer erst einmal ein Schock. In der Regel empfiehlt der behandelnde Arzt in solchen Fällen eine weitere pränatale Diagnostik, die über den Ultraschall hinaus reicht und die mehr Aufschluss über die Erkrankung oder die Behinderung des ungeborenen Kindes geben.

Bevor du dich als Elternteil solchen weiterführenden Untersuchungen hingibst, solltest du überlegen, ob du dies überhaupt möchtest und wie du mit dem nach den Untersuchungen in der Schwangerschaft feststehenden Ergebnis umgehen möchtest. Fakt ist, das du diese Entscheidung nicht alleine treffen solltest. Egal in welcher Schwangerschaftswoche du dich befindest. Lass dich beraten, zieh deinen Partner und auch deine Eltern hinzu und lass dir Zeit bei der Entscheidung. Gerne kann auch ein anderer Mediziner hinzugezogen werden, der beispielsweise die Untersuchung noch einmal durchführt.

Sei dir sicher, dass du nicht alleine bist und dass jeder deine Entscheidung unterstützen wird. Lass dir von den Ärzten genau erklären, welche Behinderungen vorliegen und was dies für das Kind und für dein weiteres Leben bedeutet. Die Frage, die im Raum steht, ist dann letztlich, ob man die Liebe, die Zuversicht, den Mut, den Optimismus, die Kraft, das Selbstvertrauen oder auch das Gottvertrauen hat, dieses Kind auszutragen, das mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Behinderung zur Welt kommt. Oder ob man eher daran denkt, die Schwangerschaft zu beenden. Letztlich kann dir die Entscheidung niemand abnehmen. Aber es gibt Möglichkeiten, Unterstützung zu erhalten und sich informieren und beraten zu lassen.

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