Belastungen bei Fruchtbarkeits-Behandlungen verkraften

Belastungen bei Fruchtbarkeitsbehandlungen besser verkraften © Wayhome Studio / AdobeStock.com

Die Diagnose "Unfruchtbarkeit" ist für einige Paare eine emotionale Herausforderung. Viele haben über längere Zeit versucht, schwanger zu werden. Mit jedem neuen Zyklus kam Hoffnung auf, die mit einsetzender Regelblutung enttäuscht wurde. Die psychische Belastung für das Paar ist in dieser Zeit sehr hoch. Für viele scheint eine Fruchtbarkeitsbehandlung der letzte Weg zu sein. Die psychische Belastung jedoch bleibt.


Belastungen während der Fruchtbarkeitsbehandlung

Eine medizinische Unterstützung bei unerfülltem Kinderwunsch ist für viele Paare Fluch und Segen zu gleich: Zum einen haben sie grosse Hoffnung, doch noch schwanger zu werden, zum anderen haben sie einen langen Leidensweg hinter sich: Viele Versuche, auf natürlichem Wege ein Baby zu zeugen blieben bisher erfolglos. Das Vertrauen in den eigenen Körper hat stark abgenommen. Gut gemeinte Tipps von Freunden und Familie erhöhen den Leidensdruck oft noch stärker und erinnern an die ausbleibende Schwangerschaft: "Entspannt euch doch!" und "Seid nicht so verbissen!" sind Sätze, die Paare mit unerfülltem Wunsch nach einem eigenen Baby oft hören. Beginnt die Kinderwunschbehandlung, steigt die psychische Belastung erneut. Stress jedoch minimiert die Chancen auf eine Schwangerschaft. Doch wie kann ein Paar es schaffen, der psychischen Belastung standzuhalten um die Unfruchtbarkeit zu überwinden?

Umgang mit psychischen Belastungen während einer Fruchtbarkeitsbehandlung

Psychologische Unterstützung und Beratung sowie andere Angebote zum Austausch und der Entspannung gehören in vielen Kinderwunschzentren zum Angebot. Betroffene tun gut daran, diese Unterstützungsangebote anzunehmen. Wie gross der individuelle, psychische Leidensdruck ist, ist nicht nur von Paar zu Paar, sondern auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Spätestens wenn Hoffnungen auf eine Schwangerschaft trotz Behandlung enttäuscht werden, steigt die psychische Belastung wieder an. Du erkennst dich wieder? Vielleicht helfen dir folgende Gedanken:

  • Wichtig ist, dass du Gefühle annimmst: Ängste, Enttäuschung und Wut, wenn es nicht geklappt hat, sind völlig normal.
  • Jeder Versuch, schwanger zu werden, kann missglücken: Auch ohne Behandlung liegt die Chance pro Zyklus bei gerade mal 30 Prozent.
  • Sprich mit guten Freunden und deinem Partner über deine grosse Angst, z.B. wenn du befürchtest, dass es vielleicht nie klappen wird. Überlegt gemeinsam, wie du oder ihr zu zweit, euer Leben geniessen und im JETZT glücklich sein könnt. 
  • Nehmt euch Zeit zu zweit: Bei einem romantischen Dinner, leidenschaftlichem Sex oder einem entspannten Wochenend-Trip könnt ihr euch bewusst machen, was eure Beziehung besonders macht.
  • Lasst Gedanken und Wünsche zu, die ein gemeinsames Leben ohne Kinder beschreiben und sprecht offen darüber. Vielleicht kommen Pflegekinder oder eine Adoption für euch in Frage?
  • Viele Paare werden nach einer Kinderwunschbehandlung oder während einer längeren Atempause doch spontan und auf natürlichem Wege schwanger. Der gedankliche Abschied vom Kinderwunsch sorgt manchmal für grosse Entlastung, überwindet die vermeintliche Unfruchtbarkeit und schenkt dem verzweifelten Paar ein Baby.

Paare mit Kinderwunsch brauchen vor allem eines: Kraft und Geduld. Sich selbst unter Druck zu setzen, ist hingegen hinderlich und mit viel Leid verbunden. Hilfe bieten neben Gynäkologen des Vertrauens und Kinderwunschzentren auch Selbsthilfegruppen, gute Freunde und der Austausch mit dem eigenen Partner.

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