Pränatale Diagnostik

Pränatale Untersuchungen © Frank Eckgold - AdobeStock.com

In Abhängigkeit von der aktuellen Schwangerschaftswoche kann eine individuelle Methode zur Pränatalen (vorgeburtlichen) Diagnostik eingesetzt werden. Für die (werdenden) Eltern ist jedoch in diesem Zusammenhang eine Vertrauensperson von grosser Bedeutung. Die Gynäkologin/der Gynäkologe werden euch während der normalen Vorsorge entsprechend beraten.

Eine pränatale Diagnostik wird in den meisten Fällen auf Grund eines auffälligen Ultraschalls während der Schwangerschaft verordnet. Aber auch spezielle Risikofaktoren, wie zum Beispiel das Alter der Frau oder Vorbelastungen auf familiärer Seite können Gründe für eine Entscheidung zur vorgeburtlichen Diagnostik sein. Dabei sollte immer bedacht sein, dass keine dieser Untersuchungen 100% Sicherheit für ein absolut gesundes Kind nach der Geburt geben kann.

Psychologische Aspekte

Eine Schwangerschaft bedeutet eine grosse Freude in der Erwartung auf das gewünschte Kind. Dennoch kennt jede zukünftige Mutter und mancher zukünftige Vater Momente der Angst und Verunsicherung. Die meisten Eltern, die eine pränatale Diagnostik durchführen lassen, hoffen, damit ihre Ängste zu überwinden. Sie möchten einen Beweis für die Gesundheit, die Normalität des erwarteten Kindes. Zwar kann aufgrund eines Resultates ein ganz bestimmtes Risiko erkannt oder ausgeschlossen werden. Alle anderen Risiken, die in jeder Schwangerschaft vorkommen können, bleiben jedoch bestehen. Ohne eine vorausgehende umfassende Information über die pränatale Diagnostik können also falsche Hoffnungen und Erwartungen geweckt, aber auch Ängste und Unsicherheiten ausgelöst werden.

Zum Glück ist die überwiegende Zahl von Resultaten vorgeburtlicher Untersuchungen normal. Doch leider kommt es hin und wieder vor, dass das Resultat ungünstig ist. Deshalb muss das vollständige Informationsgespräch vor einer Pränatalen Diagnostik (PND) unbedingt Überlegungen zu medizinischen, psychologischen und ethischen Aspekten betreffend der Konsequenzen enthalten, die sich in einer solchen Situation ergeben werden.


Schwanger: Vorgeburtliche Untersuchungen

Die Pränatale Diagnostik wird von Spezialisten durchgeführt. Eine werdende Mutter wird direkt vom Frauenarzt des Vertrauens dahin überwiesen. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Untersuchungen.

Nicht-invasive Untersuchungsmethoden werden ausserhalb des weiblichen Körpers durchgeführt:

Invasive Untersuchungsmethoden dringen bis zum Ungeborenen durch. Sie werden deshalb als "eingreifend" bezeichnet. Dazu gehören:

Beratung in der Schwangerschaft

Die Art der professionellen und gleichzeitig einfühlsamen Beratung durch die Frauenärztin/den Frauenarzt ist sehr wichtig. Gelingt es, Sorgen und Bedenken der werdenden Mutter und des Vaters zu erkennen, kann die vorgeburtliche Diagnostik unter bestimmten Umständen eine Lösung sein. Inwiefern sie jedoch zur Gesundheit von Mutter und Ungeborenen beitragen kann, ist nicht mit Sicherheit vorhersagbar.

Bei negativem Ergebnis einer Pränatalen Diagnostik, sollte ohne zeitliche Verzögerung eine Person des Vertrauens zur Verfügung stehen. Unter Umständen kann die Gynäkologin/der Gynäkologe auch hier ausserhalb der regulären Vorsorge beratend zur Seite stehen.

Vorgeburtliche Tests können werdende Eltern mit belastenden Fragen konfrontieren. Es ist daher hilfreich, sich dieser Konsequenzen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt bewusst zu sein und die Rechte auf Nichtwissen, Information und Beratung zu nutzen. Bei insieme Schweiz, der Dachorganisation der Elternvereine für Menschen mit geistiger Behinderung, erhalten Betroffene weitere wertvolle Informationen.

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