Medizinische Abklärungen beim Mann

Medizinische Abklärungen beim Mann bei Kinderwunsch © deagreez - AdobeStock.com

In einem Drittel der Fälle ungewollter Kinderlosigkeit liegt die Ursache beim Mann. Hier erfährst du, wie die Fruchtbarkeit beim Mann abgeklärt werden kann.


Was bedeutet "Infertilität"?

Beim Mann bedeuten Infertilität und Sterilität, dass es trotz regelmässigen, ungeschützten Geschlechtsverkehrs binnen eines Jahres zu keiner Schwangerschaft kommt. Dies wird auch als Impotentia generandi bezeichnet. Manche Quellen erweitern den Zeitraum der ungewollten Kinderlosigkeit auf zwei Jahre. Es wird zwischen einer primären und einer sekundären Infertilität unterschieden.

Bei einer primären Infertilität hat der Mann noch nie ein Kind gezeugt, bei der sekundären fand bereits eine erfolgreiche Kindszeugung statt. Von der Infertilität müssen Erektionsstörungen, Ejakulationsstörungen und Kohabitationsunfähigkeit abgegrenzt werden. Dennoch können diese Störungen Ursache einer Infertilität sein.

Was kann beim Mann medizinisch abgeklärt und untersucht werden?

In der Regel wird zuerst das Sperma untersucht, dabei wird insbesondere die Beweglichkeit, die Form und die Menge Spermien überprüft. Zudem können Hormone gemessen werden, die eine Rolle bei der Produktion von Spermaflüssigkeit und Spermien spielen. Dann können auch die Hoden untersucht werden. Bauchhoden, beidseitige Leistenhernien, Verletzungen, Infektionen (vor allem mit Mumps-Virus oder Tuberkulose) können ebenso wie Chemo- oder Strahlentherapie zur Unfruchtbarkeit führen. Durch Entzündungsprozesse können Verengungen der Samenwege entstehen. 

Bei lediglich zwei Prozent aller infertilen Männern liegt eine Mutation des CFTR-Gens vor, das entweder zu einer Mukoviszidose (Erbkrankheit, bei der ebenfalls Infertilität auftreten kann) oder zur „isolierten kongenitalen bilateralen Aplasie des Vas deferens“ (CBAVD, englisch congenital bilateral aplasia of vas deferens, für «beidseitiges Fehlen des Samenleiters») führt. Bei der CBAVD fehlen die Gefässe, durch die die Spermien geleitet werden, um aus dem Hoden zu gelangen.

Ausserdem können andere Grunderkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion, Eisenspeicherkrankheit, Leberzirrhose (geht mit erhöhten Östrogen-Spiegeln einher) oder Hormon-produzierende Tumore eine Infertilität begründen. Des Weiteren gibt es genetische Ursachen wie das Klinefelter-Syndrom, Pseudohermaphroditismus, das Prader-Willi-Syndrom, das Kallmann-Syndrom (olfaktogenitales Syndrom) und das Adrenogenitale Syndrom.

Was wird bei der Frau abgeklärt?

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