Mein Kind petzt... Wie reagieren?

Warum Kinder petzen © Olga Sidel'nikova - AdobeStock.com

Wenn Kinder petzen, machen sie sich schnell unbeliebt. Doch warum und in welchen Situationen petzen Kinder eigentlich so häufig und wie sollten Eltern darauf regieren? Wir erklären es dir in diesem Artikel. Ausserdem verraten wir dir, warum es nicht immer schlimm ist, wenn dein Kind andere verrät und was genau unter Petzen zu verstehen ist.

Mein Kind petzt...

Dein Kind steht traurig von dir und du kannst dir in diesem Moment einfach nicht vorstellen, was passiert sein könnte. Dein Kind beginnt zu weinen und anstatt du bekommst als Antwort nur ein vehementes Kopfschütteln. Dein Kind möchte schliesslich keine Petze sein. Was wir Eltern in diesen Momenten vielleicht nicht immer verstehen, spielt für unseren Nachwuchs eine grosse Rolle. Es ist damit unsere Aufgabe, den Kindern klar zu machen, was der Unterschied zwischen petzen und informieren ist.

Grundsätzlich stecken mehrere Gründe dahinter, warum Kinder petzen. Das Petzen lässt sich im Prinzip mit dem heutigen Anschwärzen vergleichen. Kinder, die petzen, möchten nicht selten vor anderen besser da stehen. Sie verraten andere Geheimnisse weiter, geben etwas Intimes preis oder schieben eigene Fehler auf die Freude. Es kann sogar dazu kommen, dass die Kinder mit diesen Situationen selbst vollkommen überfordert sind. Du bist dann als Elternteil gefragt, denn du musst mit deiner Lebenserfahrung und deiner Unterstützung einen praktischen Rat liefern können, der eine gute Lösung herbeiführt.


Dein Kind ist eine Petze? Das kannst du tun!

Wenn dein Kind zu dir kommt, um dich darüber zu informieren, das ein anderes Kind etwas Schlimmes anstellt, ist das natürlich vollkommen in Ordnung. Dieses Verhalten solltest du dann auch unbedingt loben, denn dein Kind muss wissen, dass es sich bei dir jederzeit Hilfe holen kann.

Ein häufiger Grund sind auch Geschwisterrivalitäten und besonders hier solltest du vorsichtig sein, damit dich dein Kind nicht mit in den Machtkampf hineinzieht. Konntest du bestimmte Situationen nicht selbst beobachten, halte dich bitte mit Bestrafungen und Urteilen zurück, denn sonst kannst du schnell zum Spielball deiner Kinder werden. So manchen Kampf müssen deine Kinder alleine untereinander ausfechten.

Auch die Suche nach mehr Aufmerksamkeit bringt Kinder oft dazu, Freunde oder Geschwister zu verraten. Besonders im Kindergartenalter petzen Kinder unglaublich viel und gerne, denn sie nutzen jede Gelegenheit, den Erwachsenen zu gefallen. Kannst du bei deinem Kind solche Situationen beobachten, musst du es unbedingt dazu motivieren, sich anders zu verhalten. Sage ihm z. B., dass du dir sehr gerne seine Geschichte anhören wirst, aber nur wenn sich die Story auf das Kind selbst und nicht auf andere Personen bezieht. Du zeigst deinem Kind so, dass du interessiert bist und auch Respekt gegenüber seinem Verhalten zeigst. Erkläre ihm, dass es für dich eher uninteressant ist, was andere Kinder tun oder nicht tun, es sei denn, es geht um eine gefährliche Situation.

Zeige Alternativen zum Petzen auf

Oft wissen sich die Kinder nicht anders zu helfen und tragen durch das Petzen eine Art Machtkampf aus. Sobald sie das Gefühl haben, den Kampf verlieren zu können, suchen sie sich bei den Eltern ihre Rettung, um so dem Gefühl der Unterlegenheit zu entkommen. Zeige deinem Kind Wege auf, wie es mit verschiedenen Konflikten am besten umgehen sollte, ohne auf die Hilfe der Erwachsenen angewiesen zu sein. Stärke dein Kind in seinem Selbstbewusstsein, denn nur so kann es irgendwann alleine Möglichkeiten finden, die zur Konfliktlösung beitragen. Dein Sprössling muss für sein weiteres Leben lernen, auch mit Problemen umgehen zu können und sich selbst durchzuschlagen. Nur so wird aus deinem Kind ein selbstsicherer Mensch, der alle Aufgaben des täglichen Lebens alleine zu meistern weiss.

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