Das Geheimnis glücklicher Kinder

Nähe und Wärme für eine gute Entwicklung © Konstantin Yuganov - AdobeStock.com

Eltern wollen immer das Beste für ihr Kind. Sie möchten, dass es ihm gut geht und dass es glücklich ist. Doch sie haben auch gewisse Erwartungen. Angemessene schulische Leistungen und Gesellschaftsfähigkeit haben für Eltern ebenfalls einen hohen Stellenwert. Damit nicht zu viel Druck entsteht, sollten Eltern einige grundlegende Dinge beachten.

Was ist Glück eigentlich?

Was bedeutet Glück? Ist es die Summe aller glücklichen Momente im Leben oder eher eine Grundstimmung, die im Alltag mitschwingt? Und überhaupt: Warum sollten Kinder Glück anders empfinden als wir Erwachsenen? Sollte die Frage nicht eher lauten: Was macht uns Menschen glücklich? Denn Kinder sind nichts anderes als kleine Menschen. Sie haben die gleichen Empfindungen wie die Erwachsenen, also könntest du dich selbst danach fragen, was dich glücklich macht.

Nähe und Wärme für eine gute Entwicklung

Menschen sind auf körperliche und emotionale Nähe angewiesen, damit sie sich geborgen und sicher fühlen. Gerade Kinder benötigen eine besondere Nestwärme, umso mehr, je jünger sie sind. Nur wenn sie sich in ihrer Familie behütet und mit ihren ganz besonderen Charakterzügen angenommen fühlen, können sie nach aussen in die Welt gehen und innerlich wachsen. Ein glückliches Kind fühlt sich von seinem Umfeld verstanden. Es wird gehört und akzeptiert, ohne den elterlichen Anspruch, es ständig verändern oder verbessern zu wollen.


Weniger Kontrolle für mehr Selbstwert

Kinder dürfen frei sein und auch ihre kleinen Geheimnisse haben. Wenn sie sich zu sehr kontrolliert fühlen, spüren sie, dass es seitens der Eltern an Vertrauen fehlt. Ständig kontrollierte Kinder haben ausserdem nicht die Möglichkeit, sich selbst richtig zu spüren, sich wahrzunehmen und ihre Fehler zu machen. Sie wollen mitbestimmen und selbst wirksam werden. Erst so kann sich ihr Charakter mit einem gefestigten Selbstwertgefühl herausbilden.

Glück durch Motivation und Respekt

Möchten Eltern, dass ihr Kind glücklich ist, sollten sie nicht ständig die Dinge hervorheben, die es nicht kann, die es schlecht oder in ihren Augen falsch macht. Es muss nicht noch ruhiger, konzentrierter oder fröhlicher werden. Übersteigerter Perfektionismus geht in die falsche Richtung. Vielmehr sollten Eltern seine Stärken loben und hervorheben. Was kann es besonders gut? Was macht ihm Spass? Nur auf dieser Ebene kann Motivation entstehen, die sich auf alle Lebensbereiche auswirkt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der elterliche Respekt. Nur wer sein Kind respektvoll behandelt, macht es stark und selbstbewusst. Hier gilt es besonders, versteckte Respektlosigkeiten zu entlarven. So kann z.B. eine abfällige Äusserung in Bezug auf die Lieblingsband des Kindes sehr verletzend sein.

Glück ist Einfachheit

Möglicherweise haben wir Glück verlernt, dabei liegt es schon immer in der Einfachheit der Dinge. Glück ist eine Kissenschlacht mit Mama. Glück ist ein "Guck mal!", wenn der Marienkäfer auf dem Finger landet. Glück ist gemeinsames Kuscheln an einem Sonntagmorgen. Glück ist, wenn Papa ein Pflaster auf das Knie klebt. Zieht Grimassen im Spiegel und kitzelt euch gegenseitig die Füsse.

Glück heisst, sich Zeit nehmen. Es bedeutet hinzuhören und hinzusehen und dich zu fragen, was dein Kind interessiert.

Und wenn du abends mit deinem Kind im Bett liegst, und gerade die letzte Seite der Gute-Nacht-Geschichte umgeblättert hast, frag es doch einfach mal: "Schatz, was macht dich eigentlich glücklich?". Vielleicht hat es eine ganz einfache Antwort für dich...

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