8. Schwangerschaftswoche (8. SSW) - dein Baby, dein Bauch

8. Schwangerschaftswoche © SciePro / AdobeStock.com

Nun bist du schon am Ende des zweiten Monats deiner Schwangerschaft! Die Entwicklung deines Babys schreitet in grossen Schritten voran und die Aufregung und Vorfreude steigen weiter an. Jetzt wird es langsam Zeit, sich um die ersten wichtigen Termine zu kümmern!

Wie entwickelt sich dein Baby in der 8. SSW?

Die 8. SSW ist für die Entwicklung der Organe deines Kindes sehr wichtig. Zwischen dem Herzen und der Nabelschnur beginnt nun die Entwicklung des Darms. Da Dieser noch nicht so gross ist, dass er den Bauchraum des Embryos ausfüllen kann, hat sich dein Körper etwas Besonderes ausgedacht: Der Darm verbindet sich mit einem Abschnitt der Nabelschnur. Hierdurch kommt es zu einem natürlichen, physiologischen Nabelbruch.

Die Arme und Beine sowie auch die Hände und Füsse lassen sich nun im Ultraschall erkennen. Die Arme und Hände entwickeln sich meist etwas schneller als die Beine und Füsse. Auch die Zahnanlagen werden in dieser Schwangerschaftswoche ausgebildet.

Eine mit wenigen Millilitern Fruchtwasser gefüllte Fruchtblase schützt dein Baby vor äusseren Einflüssen, wie bspw. Stössen, Lärm oder Druck. Das Volumen des Fruchtwassers in der Fruchtblase wird bis zur Geburt deines Kindes von wenigen Millilitern auf ca. einen Liter ansteigen.

Dein Baby ist am Ende der 8. Schwangerschaftswoche ca. 16 mm gross - das entspricht in etwa der Grösse einer Kidneybohne!


Was passiert mit deinem Körper in der 8. SSW?

Äusserlich sieht man dir deine Schwangerschaft vermutlich noch immer nicht an. Aber du wirst ganz bestimmt einige Veränderungen an dir in den letzten Tagen und Wochen bemerkt haben. Die Grösse deiner Gebärmutter hat sich nun bereits verdoppelt, was zur Folge hat, dass du wesentlich öfters auf die Toilette musst als vorher.

Möglicherweise stellst du nun auch langsam fest, dass dir bereits nach recht geringer Anstrengung schnell die Luft ausgeht. Das liegt daran, dass dein Baby in deinem Bauch mitatmet und hierdurch ein Teil des eingeatmeten Sauerstoffs für dein Kind abgezweigt wird. Stellst du bei dir eine solche Kurzatmigkeit und schnelle Erschöpfung fest, dann solltest du in jedem Fall einen Gang herunterschalten und anstrengende Aufgaben lieber deinem Partner überlassen. Viel Ruhe und Zeit zur Regeneration sind wichtig während deiner Schwangerschaft. Die bereits erwähnten Symptome, wie bspw. die Übelkeit und Kreislaufprobleme, bleiben auch in dieser Woche in aller Regel bestehen.

Welche Termine stehen nun an?

In der 8. Schwangerschaftswoche wird es langsam Zeit, sich um die bevorstehende erste Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt zu kümmern. Diese Untersuchung sollte zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche stattfinden.
Auch solltest du dir langsam überlegen, wann der beste Zeitpunkt ist, deinem Arbeitgeber von deiner Schwangerschaft zu erzählen. Natürlich befindest du dich noch recht am Anfang deiner Schwangerschaft, jedoch ist es nie verkehrt, wenn du dir frühzeitig Gedanken um solche Dinge machst. Es empfiehlt sich, den Arbeitgeber zu Beginn des zweiten Trimesters - also ab der 13. SSW - über die Schwangerschaft zu informieren. Je nach Verhältnis und Gefühl kann dies natürlich auch schon früher geschehen. Es gibt auch Berufe, die deine Schwangerschaft eventuell gefährden können. In diesem Fall empfiehlt es sich selbstverständlich, dem Arbeitgeber die Schwangerschaft so früh wie möglich mitzuteilen.

Es dauert zwar noch ziemlich lange bis dahin – aber nach der Geburt hast du das Anrecht auf 10 von der Krankenkasse bezahlten Besuche einer Hebamme bei dir zuhause. Sie wird dich und dein Baby in den ersten Wochen beraten und begleiten. Da gute Hebammen oft schon lange im Voraus ausgebucht sind, kannst du dich vielleicht schon jetzt nach einer dir sympathischen Hebamme umsehen bzw. deine Freundinnen und Bekannte fragen, ob sie jemanden empfehlen können. Je mehr Organisatorisches ihr bereits frühzeitig erledigen könnt, desto entspannter werden die kommenden Wochen.

Tabuthema Abtreibung

Leider können sich nicht alle werdenden Mütter oder Väter über eine Schwangerschaft freuen. Sei dies, weil die Schwangerschaft ungewollt erfolgt, wegen finanziellen Sorgen, möglichen Behinderungen oder familiären Problemen. Wusstest du, dass einige Frauen ihr Kind nur austragen, weil sie Angst vor den Reaktionen des Umfelds haben, wenn sie das Kind abtreiben würden? Abtreibung ist leider noch immer häufig ein absolutes Tabuthema. Dies sollte es aber auf keinen Fall sein.

Sprecht unbedingt über dieses Thema – auch wenn ihr euch sehr über die Schwangerschaft freut. Denn spätestens im Hinblick auf den möglichen Ersttrimester-Test beim Gynäkologen werdet ihr mit diesen unbequemen Gedanken konfrontiert werden. Bei diesen (optionalen) Untersuchungen kann die Tendenz für eine mögliche Fehlbildung oder Schwerstbehinderung des Ungeborenen festgestellt werden. Falls ihr diese Tests durchführen lassen möchtet, müsst ihr euch mit den allfälligen Folgen einer solchen Diagnose auseinandersetzen. Wären wir in der Lage, ein schwerbehindertes Kind anzunehmen? Was würde es für uns heissen, abzutreiben? Könnten wir diese weitreichende Entscheidung verarbeiten? Der Abbruch einer Schwangerschaft ist nur in den ersten 12 Schwangerschaftswochen erlaubt. Treibt eine Frau ihr Kind später ab, so begeht sie laut Gesetz eine Straftat.

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