Die Ernährung in der Stillzeit

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In der Stillzeit ist der Kalorienbedarf mit durchschnittlichen 250 Kalorien mehr pro Tag weiterhin erhöht. Zu bevorzugen sind Lebensmittel mit hohem Nährstoffgehalt und wenigen Kalorien - etwa Obst und Gemüse. Gerade bei Wachstumsschüben des Kindes sind Speisen und Getränke hilfreich, die die Milchproduktion anregen. Auf welche Speisen du besser verzichtest, hängt von eurer individuellen Situation ab.

Gut essen - nach der Geburt erst recht

Auch nach der Geburt ist es wichtig, in sich hineinzuspüren und herauszufinden, was dein Körper gerade braucht. Für die einen sind es Kohlenhydrate wie Pasta, Reis und Süssigkeiten, die umgehend einen Energieschub verleihen. Andere haben Lust auf Fleisch und währschafte Gerichte, um den Bärenhunger zu stillen. Das Wichtigste ist, dass du überhaupt isst, denn ob du stillen wirst oder nicht, du brauchst viel Energie.

Fünf Alltagstipps für einen genussvollen Start zu Hause

Mache dir den Alltag so einfach wie möglich, und nimm Unterstützung an. Was du sonst noch könntest, solltest oder müsstest, darfst du getrost auf später verschieben.

Tipp 1: Koche einmal am Tag eine warme Mahlzeit, und wärme für die nächste Mahlzeit die Resten.
Tipp 2: Lasse dir die Einkäufe nach Hause bringen oder liefern.
Tipp 3: Entdecke Ofengerichte neu. Bereite die Mahlzeit vor, während das Baby schläft, und setze den Timer.
Tipp 4: Couscous und Glasnudeln brauchst du nur mit heissem Wasser zu übergiessen. Es benötigt nicht mal eine Pfanne zum Kochen.


Hohe Nährstoffdichte für Mutter und Kind

Stillende Frauen brauchen knapp 700 kcal/Tag zusätzlich zum typischen Kalorienbedarf einer Frau ihres Alters, um genügend Milch produzieren zu können.  Wichtig sind vollwertige kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel und gute Fette, wie sie etwa in Rapsöl oder Meeresfischen vorkommen. Den hohen Bedarf an Proteinen, Kalzium und Eisen kannst du im Prinzip mit denselben Speisen decken wie während der Schwangerschaft.

Zitrusfrüchte solltest du zunächst vorsichtig verwenden, da manche Babys darauf mit einem wunden Po reagieren. Blähendes musst du nicht grundsätzlich vom Speiseplan streichen, als Faustregel gilt: Iss, was du selbst gut verträgst. Solltest du jedoch beobachten, dass dein Baby explizit nach Hülsenfrüchten, Zwiebeln, Knoblauch, Vollkornprodukten oder Kohl Verdauungsprobleme hat, empfiehlt es sich natürlich, diese Lebensmittel künftig wegzulassen.

Was riskant und was gut für dein Baby ist

Du solltest wissen, welche Nahrungsbestandteile die Milchbildung hemmen, da du diese später beim Abstillen nutzen kannst, aber während der Stillzeit vermeiden solltest. Es handelt sich um Petersilie, Salbei und Pfefferminze als Kräuter und Tees. Dagegen helfen Kreuzkümmel, Anis, Kümmel, und Fenchelsamen bei der Milchbildung und sind deshalb oft in fertigen Stilltee-Mixturen enthalten. Anregend auf die Milchproduktion und zum Teil auch gegen Blähungen wirken sich Ingwer, Koriander, Kardamom, Kurkuma, Paprikapulver und Sternanis aus.

Vorsicht ist bei unfermentierten Sojaprodukten geboten: Verschiedene Studien wiesen Schädigungen bei Mutter und Baby nach, wenn täglich beispielsweise mehr als 300 Gramm Tofu oder 800 ml Sojamilch konsumiert werden. Weitere Allergene, wie Weizen, Kuhmilch, Nüsse oder Hühnereier, brauchst du nur dann vorsorglich zu meiden, wenn dein Baby allergiegefährdet ist, weil du oder dein Partner bereits unter Allergien leiden.

Stillen soll stressfrei sein

Natürlich wird die Qualität der Muttermilch durch die Ernährung der Mutter beeinflusst. Das heisst aber nicht, dass du monatelang akribisch auf jeden Bissen achten musst. Besonders nach den ersten drei Monaten, in denen der Verdauungstrakt vieler Babys noch unausgereift ist, wirst du das Stillen als entspannte Art, dein Kind zu ernähren, geniessen können. Gesunde Ernährung ist letztendlich für alle Menschen wichtig und wenn du auf eine ausreichende Vitamin-Zufuhr achtest, kommt das deinem Körper ebenso zugute wie dem deines Kindes.

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