Erlebnisbericht: Meine Hausgeburt – Mami Conny erzählt

Erfahrung einer Hausgeburt: Baby sucht den Hautkontakt nach der Geburt © xreflex - AdobeStock.com

Stehst du als Schwangere gerade vor deiner ersten Geburt? Da bist du sicher schon aufgeregt und fieberst dem grossen Augenblick entgegen. Denn zum ersten Mal Mutter werden, einem neuen Erdenbürger das Leben schenken, ist spannend und faszinierend.

Meine Hausgeburt: Ein Erfahrungsbericht von Conny (41 Jahre), Thun:

Die etwas ungewöhnliche Hausgeburt unseres dritten Buben Konstantin: Entscheidungen und Vorbereitungen

Wie schon während der Schwangerschaft bei unserem zweiten Sohn Raphael hatte ich eine regionale Hebamme mit der von uns Eltern gemeinsam gewollten Hausgeburt beauftragt. Die Fachfrau sagte rechtzeitig zu und war auch bereit, die circa 20 Kilometer Fahrweg bis zu unserem Heim, mitten im Wintermonat Januar, auf sich zu nehmen. (Kümmere dich unbedingt rechtzeitig um eine Hebamme - vielfach sind diese Fachfrauen sehr ausgebucht. Ich finde es wichtig, dass ihr genügend Zeit habt, euch kennen zu lernen und den gewünschten Geburtsablauf zu besprechen.)

Da meine erste Heimgeburt nicht völlig ohne Schwangerschaftsbeschwerden und Geburtskomplikationen verlief, bat ich die Hebamme zuvor um hilfreiche Tipps. Ich wollte mich nämlich durch gymnastische Übungen und das Training von förderlichen Atemtechniken besser auf dieses zweite prickelnde Familienereignis vorbereiten.


Unsere Motive für die zweite Hausgeburt: Mit Vorfreude, jedoch nicht ganz unbesorgt

Bereits meine Schwangerschaft mit meinem Sohn Raphael - bis hin zum grossartigen Ereignis seiner Geburt - hatte uns als Paar erheblich zusammengeschweisst. Ich erlebte kurz vor der Niederkunft als Schwangere die besondere Fürsorge meines Mannes als einen starken, liebevollen Beistand. So fühlte ich mich als eine wertgeschätzte, werdende Mutter massgeblich beschützt. Und hatte tief in meinem Herzen und Sein ein klares "Ja" zu dieser Krönung unserer Liebe, die deutlich spürbar und tastbar als UNSER gemeinsames Baby in meinem Bauch heranwuchs.

Die Erinnerungen an all diese wunderschönen, gemeinsam geteilten Erfahrungen zerstreuten schliesslich unsere Bedenken vor einer zweiten Geburt daheim - ausserhalb der jedenfalls sicheren medizinischen Versorgung im nahegelegenen Spital. So entschieden wir uns trotz der vormaligen Schwangerschaftsbeschwerden erneut für eine Hausgeburt in den vertrauten vier Wänden.

Das Winterwetter in der Januarkälte spielte uns einen Streich

Es war an einem 23. Januar - Ich weiss es noch genau, als wäre es erst gestern gewesen. Unser Baby Konstantin kündigte sich in der 40. Schwangerschaftswoche unmissverständlich durch ein schnell stärker werdendes Ziehen und in immer kürzeren Abständen anschwellende Wehen an. So rief mein Mann unsere Hebamme an, und sie machte sich sofort auf den Weg.

Womit wir aber nicht gerechnet hatten, war die stürmische Wetterlage mit all dem heftigen Schneegestöber. Und unser Baby Konstantin schien gerade an diesem Wintertag entschlossen zu sein, zeitiger auf die Welt zu kommen, als es unserem Timing entsprach. Doch jede Geburt verläuft anders. Keine Geburt lässt sich bis ins Detail planen.

So wurde es für mich als gebärende Schwangere ziemlich dramatisch. Ich versuchte mich in Ruhelage im Bett möglichst zu entspannen, von den beruhigenden Worten meines Mannes aufgefangen und gleichzeitig getröstet. Die Press- und Senkwehen wallten allerdings immer mehr auf und wurden intensiver.

Plötzlich sah mein Mann schon das Köpfchen aus meinem Mutterschoss herausragen und rief völlig überrascht aus: "Es kommt!" Und kurz danach: Flutsch! Schon war unser Konstantin draussen und erblickte das Licht der Welt. Völlig anders verlief diese zweite Hausgeburt - ohne die zahlreichen Schwangerschaftsbeschwerden und eine komplizierte Geburt, wie es ja früher bei unserem Buben Raphael war.

Schliesslich traf die von uns bestellte Hebamme mit etwa 30 Minuten Verspätung bei uns zuhause ein. Für lange Entschuldigungen blieb keine Zeit, und unsere Vertrauensperson konnte ja auch nichts dafür. Professionell trennte die Hebamme die Nabelschnur ab und kümmerte sich weiterhin fachgemäss um Mutter und Kind. So verlief die Hausgeburt unseres Sohnes Konstantin - trotz einer leichten Dramatik - schlussendlich mit einem freudigen Happy End.

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