Der Storchenbiss: Verschwindet er wieder?

Baby liegt im Bett und hat einen Storchenbiss unter der Nase.

Insgesamt weisen rund 60 bis 70 Prozent der Neugeborenen nach der Geburt dieses auffällige Mal - einen Storchenbiss - auf. Die genauen Ursachen für den Storchenbiss beim Kind sind nicht erforscht. Ärzte vermuten allerdings einen Hintergrund in einer kleinen Fehlfunktion, die sich bei der Umstülpung des Neuralrohrs innerhalb einer Entwicklungsphase vom Baby ergibt. Besonders auffällig leuchtet das Mal des Storchenbisses, wenn der Säugling schreit oder sehr aufgeregt ist. Das liegt daran, dass das Mal dann stärker durchblutet wird.

Storchenbiss Baby: Herkunft der Bezeichnung

Weil der Storchenbiss sehr häufig an der unteren Haargrenze am Hinterkopf beim Säugling auftritt, wurde diesem Mal der Name Storchenbiss gegeben. Es wirkt nämlich optisch so, als hätte der Storch, der in Mythen die Babys bringt, das Kind hier mit dem Schnabel festgehalten.

Muss der Storchenbiss behandelt werden?

Fachpersonen betonen immer wieder, dass Kinder, die mit einem Storchenbiss geboren wurden, keinesfalls deshalb behandelt werden müssen. Das liegt zum einen daran, dass das rote Mal zwar mehr oder weniger auffällig, allerdings völlig ungefährlich ist. Eltern müssen sich also keine Sorgen machen, wenn ihr Baby mit einem Storchenbiss geboren wird. Ist der Storchenbiss stark sichtbar - beispielsweise an der Stirn - erhellt er sich bis zum zweiten Lebensjahr des Babys deutlich und Kinder verlieren es bis zum sechsten Lebensjahr häufig komplett.

Befindet sich der Storchenbiss im Nackenbereich der Kinder, dann bleibt es möglicherweise zeitlebens erhalten, wird allerdings vom stärker werdenden Haarwuchs überdeckt und damit unsichtbar. Eine Vergrösserung mit dem Wachstum des Babys muss nicht befürchtet werden. Bleibt ein Storchenbiss im sichtbaren Bereich auch im fortgeschrittenen Alter beim Kind bestehen, kann es mittels Laser verödet werden. Auch besteht die Möglichkeit, mittels Camouflage-Make-up im Erwachsenenalter den Storchenbiss unsichtbar zu machen.


Woher kommt der Storchenbiss?

Die Gründe, warum zahlreiche Babys mit diesem Storchenbiss geboren werden, andere hingegen nicht, ist nicht komplett erforscht. Grundsätzlich entstehen die roten Male durch eine Erweiterung von kapillaren Hautgefässen. Mittels Glasspatel können diese Gefässe kurzfristig entleert werden, damit verschwindet die rote Färbung der Male kurzfristig. Ärzte bezeichnen den Storchenbiss übrigens medizinisch als Naevus flammeus.

Können Eltern dem Storchenbiss vorbeugen?

Die Male entstehen aufgrund von kleinen Fehlbildungen der kapillaren Hautgefässe. Eltern müssen sich deshalb keinen Vorwurf machen, dass sie möglicherweise die Bildung des Mals innerhalb der Schwangerschaft durch ein Fehlverhalten begünstigt haben. In früheren Zeiten wurde immer behauptet, dass der Storchenbiss deshalb beim Baby entsteht, weil eine Mutter sich innerhalb der Schwangerschaft erschreckt und sich deshalb mit der Hand im Gesicht oder am Kopf berührt. Nach dieser Sage entwickelt sich dann der Storchenbiss genau an dieser Körperstelle des Säuglings. Das ist aber eine Geschichte, die aus dem Reich der Ammenmärchen stammt und die absolut unwahr ist. Schwangere können dem Storchenbiss nicht vorbeugen.

Unterschiede zwischen dem Storchenbiss und dem Feuermal beim Kind

Das als Storchenbiss bezeichnete Mal, das Kinder bei ihrer Geburt häufig aufweisen, findet sich üblicherweise im Gesicht oder am Kopf wieder. Das Feuermal dagegen kann am gesamten Körper auftreten, auch wenn beide Male die gleiche Ursache - nämlich die erweiterten Blutgefässe - als Ursache haben. Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass das Feuermal üblicherweise für das gesamte Leben erhalten bleibt und nicht im Laufe des Kleinkindalters verblasst. Das Blutschwämmchen oder das Feuermal sind übrigens auch nicht zwingend sofort nach der Geburt vorhanden, können sich auch durchaus danach noch entwickeln und oftmals rasant wachsen. Aber auch diese Male sind normalerweise völlig harmlos. Trotzdem solltest du diese vom Kinderarzt / von der Kinderärztin anschauen lassen.

Wenn ein Mal zu jucken oder zu bluten anfängt oder rasch wächst, solltest du eine Fachperson aufsuchen.

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