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Achtung vor Verschluckungsgefahr beim Baby © Anke Thomass - AdobeStock.com

Mein Baby hat was verschluckt

Egal, ob Münzen, Batterien oder Plastikspielzeug - Säuglinge und Kleinkinder nehmen alles in den Mund, was sie in die Hände bekommen. So können sie auch leicht etwas verschlucken, das nicht in den Magen des Kindes gehört, zu Luftnot oder Erstickungsgefahr führt oder aufgrund von Verätzungsgefahr sogar lebensgefährlich ist. Was ist im Ernstfall zu tun?

Achtung vor Verschluckungsgefahr beim Baby © Anke Thomass - AdobeStock.com

Fremdkörper in Magen und Speiseröhre

Der Mund weist zu Beginn wesentlich mehr Sinneszellen als die Hände auf und so lässt sich die Welt in der „oralen Phase“ besonders gut mit dem Mund erkunden. Ein Verschlucken der Gegenstände lässt sich dabei nicht immer verhindern.

Kleinere Dinge wie z. B. Münzen gelangen meist in den Magen und werden in der Regel auf dem normalen Weg wieder ausgeschieden. Hat sich der Gegenstand festgesetzt, weisen Symptome wie Würgreiz, Schmerzen in der Brust oder beim Schlucken darauf hin, dass sich der Fremdkörper noch in der Speiseröhre befindet. Mit einem Röntgenbild kann man ihn lokalisieren. Er muss dann innerhalb von 24 Stunden mittels einer Spiegelung oder, bei Metallgegenständen, mit einem Magneten entfernt werden.

Besonders gefährlich sind Knopfbatterien, da sie in der Speiseröhre Verätzungen auslösen können. Sind sie in den Magen gelangt, wartet man sechs Stunden und beobachtet den weiteren Verlauf. Sind sie dann noch nicht ausgeschieden worden, muss man sie operativ entfernen.

Fremdkörper in den Atemwegen

Fremdkörper können aber auch in die Luftwege und so in die Bronchien und die Lunge gelangen (Fremdkörper-Aspiration). Auch wenn das Kind nach einem ersten Hustenanfall beschwerdefrei ist, können sich nach wenigen Tagen Zeichen einer Bronchitis oder Lungenentzündung bemerkbar machen. Bei grösseren Gegenständen kann es zu einem Verschluss der Atemwege im Bereich des Kehlkopfes und zur Erstickungsgefahr kommen. Rasche Hilfe ist nötig.

Erste Massnahmen

Besteht der Verdacht auf eine Fremdkörperaspiration mit akuter Luftnot, versuche das Kind bäuchlings über dein Knie zu legen und den Gegenstand durch Klopfen auf den Rücken heraus zu befördern. Falls dies nicht gelingt (Mundinspektion!), rufe sofort den Notarzt. Während du auf den Arzt wartest, umgreife das Kind von hinten und presse maximal fünf Mal den Brustkorb am unteren Brustbein zusammen (Thoraxkompression). Besteht keine akute Atemnot, dann bringe das Kind möglichst rasch ins Kinderspital.

Fremdkörper werden nicht selten auch in Nase und Ohren gesteckt. Kannst du sie nicht ohne weiteres entfernen, muss ein Arzt herangezogen werden, und zwar möglichst bald.

Vorbeugende Massnahmen

  • Babys und Kleinkinder nicht unbeaufsichtigt lassen!
  • Lasse keinen Kleinkram in der Wohnung oder in offenen Schubladen herumliegen.
  • Achte auf kindersicheres Spielzeug!
  • Gib Kindern unter zwei Jahren keine rohen Apfel- oder Karottenstücke zum Beissen, sondern raspele die Früchte mit der Reibe klein. Auch Weintrauben und Hülsenfrüchte können gefährlich sein.
  • Verhält sich dein Kind über einen längeren Zeitraum in irgendeiner Weise auffällig, solltest du auch ohne offensichtliche Anzeichen einen Arzt aufsuchen. Gehe lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Arzt.

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