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Ohrenschmerzen und Mittelohrentzündung © Robert Kneschke / AdobeStock.com

Ohrenschmerzen Ohrenweh

Wenn dein Baby weinerlicher ist als du es kennst, unruhig schläft und sich selber häufig ans Ohr greift oder bei einer direkten Berührung des Ohrs Schmerzen äussert, leidet es an Ohrenschmerzen.

Ohrenschmerzen und Mittelohrentzündung © Robert Kneschke / AdobeStock.com

Oft sind Ohrenschmerzen gut behandelbar und nicht immer werden Antibiotika benötigt. Im Zweifelsfall solltest du den Kinderarzt aufsuchen. Eine nicht ausbehandelte Gehörgangsentzündung oder Mittelohrentzündung kann bei deinem Kind zu Folgeschäden führen.

Was ist eine Gehörgangsentzündung, was eine Mittelohrentzündung?

Neben den Ohrenschmerzen kann dein Kind erhöhte Temperatur oder Fieber haben. Durch die Entzündung kann die Hörfähigkeit abgeschwächt sein. Weiss-gelbliches Sekret aus einem Ohr kann ein Zeichen sein, dass das Trommelfell bereits geschädigt wurde.

Der Gehörgang beginnt aussen an der Ohrmuschel und reicht bis zum Trommelfell. Der Gehörgang entzündet sich meist durch eine Infektion der Haarwurzeln oder durch kleinere Verletzungen der Haut. Bei Kleinkindern sollte man auch immer an die Möglichkeit eines Fremdkörpers im Ohr denken.

Eine Mittelohrentzündung ist eine Entzündung der Paukenhöhle. Diese flüssigkeitsgefüllte Höhle liegt hinter dem Trommelfell und gewährt die Weiterleitung des Schalls über die Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel. Die Paukenhöhle ist mit dem Rachen verbunden. Wenn bei einem Infekt diese Verbindung zum Rachen anschwillt, steigt der Druck im Mittelohr. So können Krankheitserreger in die Paukenhöhle eingeschleppt werden. Eine akute oder eine chronische Entzündung ist die Folge.

Wann solltest du mit deinem Kind zum Arzt?

Dein Arzt kann mit einem Ohrenspiegel in das äussere Ohr hineinschauen. Hierbei erkennt er eine Gehörgangsentzündung und kann auch Fremdkörper bergen. Er begutachtet das Trommelfell und kann hier von einer Rötung auf den Zustand des Mittelohres schliessen. Daher sollte bei andauernden, häufigeren Ohrenschmerzen grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden. Kinder unter zwei Jahren, Kinder bei denen beide Seiten entzündet sind oder bei denen ein Ausfluss aus den Ohren austritt, müssen dringend einem Arzt vorgestellt werden.

Wie behandelt man eine Mittelohrentzündung?

Bei Kindern über zwei Jahren heilt die Mittelohrentzündung in 80% der Fälle ohne antibiotische Therapie, bei Kleinkindern unter zwei Jahren bei etwa 30%. Auch ohne Antibiose sollten regelmässige Kontrollen beim Kinderarzt erfolgen.

Wenn dein Kind eine Mittelohrentzündung hat, sollte es sich körperlich schonen. Schmerzlinderung kann durch Wärmeanwendung am Ohr erreicht werden (z. B. durch ein Kirschkissen oder eine Wärmflasche).

Einige Fiebersäfte (zum Beispiel Ibuprofensaft) lindern zusätzlich Schmerzen und wirken entzündungshemmend und abschwellend.
Zur Verbesserung der Belüftung des Mittelohrraumes können Nasentropfen verwendet werden.
Eine Durchstechung des Trommelfells bleibt therapieresistenten chronischen Fällen vorbehalten.

Rechtzeitig erkannt lassen sich die meisten Ohrenschmerzen rasch und ohne schwere Medikamente behandeln. Deshalb solltest du frühzeitig eine zuverlässige Diagnosestellung veranlassen und eine wirksame Therapie mit dem Kinderarzt deines Vertrauens planen.

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