Wie gelingt es, die Vater-Kind-Beziehung zu stärken?

Vater-Kind-Beziehung durch gemeinsame Erlebnisse stärken © Dean-Drobot - shutterstock

Die Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen im Leben eines Kindes. Dafür braucht es die nötige Verbindung und eine gute Beziehung. Tatsächlich ist es für die Vater-Kind-Beziehung unerlässlich, dass du deinem Nachwuchs Aufmerksamkeit schenkst, sobald er auf der Welt ist. Wenn sich Väter mit ihren Kindern beschäftigen, nehmen sie gleichzeitig die Rolle des Beschützers, des Vorbilds und des Freundes ein. Um die Bindung zwischen dir und deinem Sprössling zu stärken, gibt es mehrere Tipps und Tricks.

Grundlegende Anregungen zur Stärkung der Vater-Kind-Bindung

Die Beziehung, die ein Vater zu seinem Kind aufbaut, beginnt bereits während der Schwangerschaft der Frau. Väter, die sich bewusst mit den Entwicklungen des neuen Lebens im Bauch der werdenden Mutter beschäftigen, bauen eine erste Bindung zu ihrem Kind auf. Die eigentliche „Arbeit an der Vater-Kind-Beziehung“ startet jedoch erst, wenn der Nachwuchs das Licht der Welt erblickt.

Um so viel Zeit wie möglich mit der Mutter und dem Baby zu verbringen, kann es sich für dich lohnen, in Elternzeit zu gehen. Wie Studien belegen, wirkt sich dieser Vaterschaftsurlaub positiv auf das Wohlbefinden der Familie aus. Seit Jahresbeginn 2021 erhalten Männer in der Schweiz die Möglichkeit, für zwei Wochen in Elternurlaub zu gehen. Noch im ersten Drittel des gleichen Jahres nahmen jedoch nur wenige dieses Angebot in Anspruch. Erst ab April 2021 stieg laut einer Auswertung des Bundesamts für Sozialversicherungen die Zahl der Väter, die sich für diese Zeit mit ihrem Nachwuchs entschieden.

Verbringst du Zeit mit deinem Kind, ist die Qualität der Interaktionen bedeutend wichtiger als deren Häufigkeit. Beschäftigst du dich zwar oft, aber nur halbherzig mit deinem Nachwuchs, ist das nur wenig nützlich für den Bindungsaufbau. Sinnvoller ist dagegen eine vielleicht zwar seltenere, dafür aber intensivere „Gemeinsamzeit“. In dieser sollte deine Aufmerksamkeit voll und ganz auf deinen Sprössling gerichtet sein. Das sowie der körperliche Kontakt und das damit ausgeschüttete „Kuschelhormon“ Oxytocin sind für eine gute Vater-Kind-Beziehung in den ersten Lebensjahren des Nachwuchses fundamental.


Was setzt eine Vater-Kind-Beziehung voraus?

Wird aus einem Mann ein Vater, kann dieser Wandel als Herausforderung betrachtet werden. Nicht nur organisatorische Fragen spuken plötzlich in deinem Kopf herum. Auch wird darüber gegrübelt:

  • wie man(n) sich als Vater fühlt
  • wann das Vatersein eigentlich beginnt
  • wie Väter eine Bindung zum Kind aufbauen

Speziell die letzte Problematik spielt in den Überlegungen vieler werdender Papas eine Rolle. Während die Mutter schliesslich die Schwangerschaft und Geburt durchlebt, schauen die Väter erstmal nur von aussen zu.

Bereits vor der Geburt des Kindes kann es jedoch sinnvoll sein, sich über die Voraussetzungen einer guten Vater-Kind-Bindung zu informieren. Laut Bindungsforschern müssen dafür folgende Grundlagen gegeben sein:

  • Erreichbarkeit des Vaters (zeitlich, körperlich und emotional)
  • Zuverlässigkeit des Vaters
  • Schutzfunktion des Vaters (Rolle des Trösters)
  • Wertschätzung des Vaters

Ebenso ist es für Väter wichtig, das Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz dem Nachwuchs gegenüber zu wahren. Weder sollten sie diesen emotional bedrängen, noch ihm mit Desinteresse begegnen.

Welche Tipps helfen beim Bindungsaufbau zwischen Vater und Kind?

Bereits nach der Geburt können Väter in einigen Schweizer Kliniken das Neugeborene auf den Oberkörper gelegt bekommen. Dadurch werden auf beiden Seiten Bindungshormone freigesetzt, die die Grundlage für die spätere Vater-Kind-Beziehung bilden können. Jedoch sollte der Bindungsaufbau stetig aktiv weiterverfolgt werden. Auch für ältere Kinder ist es schliesslich wichtig, sich der engen Beziehung zum Vater zu vergewissern. Um diese zu festigen, kommen folgende Tipps infrage:

Lernen mit Papa

Für dein Kind bist du Freund und Lehrer in einem. Bemerkst du, dass ein neuer Entwicklungsschritt vor der Tür steht, kannst du deinen Nachwuchs dabei unterstützen. Achte jedoch darauf, ihm Aufgaben wie das Binden der Schuhe oder das Verschliessen der Jacke nicht abzunehmen. Stattdessen solltest du deinen Sprössling dazu animieren, sich selbst die nötigen Fähigkeiten anzueignen. Jedoch gilt: Gib ihm Zeit. Du tust dir und deinem Kind keinen Gefallen, wenn du auf einen Misserfolg ungeduldig und gereizt reagierst. Musst du deinem Nachwuchs wiederholt zeigen, wie er eine Aufgabe am besten erledigt, kannst du diese vermeintlich „verlorene Zeit“ stattdessen als „Gemeinsamzeit“ nutzen.

Partnerlook für Vater und Sohn

Die äusserliche Identifikation mit dem Kind kann sich ebenfalls positiv auf deine Beziehung zu ihm auswirken. Vorwiegend für Söhne ist es mitunter wichtig, „so zu sein wie Papa“. Erfüllst du deinem Kind diesen Wunsch, zeigst du ihm neben deiner Zuneigung auch den Respekt, den du vor seinen Wünschen hast. Achte beim Partnerlook jedoch darauf, dass er für dich und deinen Nachwuchs gleichermassen alltagstauglich und bequem ist.

Väter sind wichtige Vorbilder für Kinder © Jacob-Lund - shutterstock

Wie wäre es mit einem Poloshirt-Outfit? Bevor du dir zusammen mit deinem Kind etwas aussuchst, informiere dich am besten über die Materialien, die Pflege und die besten Kombinationsmöglichkeiten.

Offene Gespräche mit dem Vater

In der Vater-Kind-Beziehung nehmen Emotionen eine wichtige Rolle sein – sowohl die des Kindes, als auch deine. Weint oder schreit der Nachwuchs, solltest du auf diese Gefühlsregungen zunächst wertfrei reagieren und dich fragen, was dahintersteckt. Kann dein Kind bereits artikulieren, warum es gerade auf die Weise reagiert, fragst du offen nach den Gründen. Das hilft dir dabei, angemessen auf die vermeintlich übertriebene oder unpassende Wut- oder Trotzreaktion zu reagieren.

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