Was ist der Glukosetoleranztest?

Diabetes in der Schwangerschaft © StockPhotoPro - AdobeStock.com

In der Schwangerschaft ist das Risiko für die Entwicklung eines vorübergehenden Diabetes erhöht. Mit einem einfachen Verfahren, dem Glukosetoleranztest, kann ungefährlich und schnell das Vorliegen eines Schwangerschaftsdiabetes geklärt werden.

Schnelle Klarheit mit einfachem Test

Jede Schwangere erhält im Rahmen der regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen einen Blutzuckertest, der jedoch weder bei normalem noch bei einem auffälligen Befund zwingend das Vorliegen eines Schwangerschaftsdiabetes anzeigt. Daher ist es sinnvoll bei Schwangeren ein erweitertes diagnostisches Verfahren mit mehreren Blutzuckermessungen anzuwenden, das einen Diabetes sicher anzeigen kann.

Der Ablauf des Glukosetoleranztests

Dieser erweiterte Test lässt sich leicht ambulant absolvieren. Dabei wir zuerst der Blutzuckerspiegel der Schwangeren im nüchternen Zustand gemessen. Ein bereits hier deutlich erhöhter Wert spricht sogar für das Vorhandensein eines manifesten, schwangerschaftsunabhängigen Diabetes Mellitus und wird dementsprechend weiterbehandelt. Bei nur leicht erhöhtem, aber auch bei normalem Nüchternblutzucker-Spiegel wird der Glukosetoleranztest weitergeführt. Die Schwangere soll nun in weiterhin nüchternem Zustand eine bestimmte Menge Zucker, meist 75g, in Form einer Glukoselösung zu sich nehmen. Nach etwa einer Stunde erfolgt die nächste Messung des Blutzuckerspiegels im Blut. Bei einem bereits hier erhöhten Wert kann sicher auf einen Schwangerschaftsdiabetes geschlossen werden. Zusätzlich wird auch noch zwei Stunden nach der Zuckergabe der Blutzuckerspiegel gemessen. Auch hier gilt: Bei Überschreiten eines bestimmten Grenzwertes gilt die Diagnose einer Diabetes in der Schwangerschaft als gesichert. Während der Messungen kann sich die Schwangere normal bewegen. Der Glukosetoleranztest sollte zwischen der 25. und 28. SSW durchgeführt werden.


Warum ist das Abklären einer Schwangerschaftsdiabetes notwendig?

Es ist absolut notwendig vom Vorhandensein einer möglichen Schwangerschaftsdiabetes zu wissen, denn nur dann kann die Schwangere die richtige Behandlung bekommen. So können der Schutz und eine gute Entwicklung des Kindes unterstützt werden. Oft bemerkt die Schwangere selbst nicht, dass etwas mit dem Zuckerhaushalt nicht in Ordnung sein könnte. Aber ein erhöhter Zuckerspiegel im Blut der Mutter beeinträchtigt das Wachstum des Kindes erheblich und kann auch noch nach der Geburt zu Problemen beim Kind führen.

Doch auch die Gesundheit der Mutter ist während der Schwangerschaft gefährdet. So ist beispielsweise das Risiko für Erkrankungen, wie Eklampsie oder auch für Harnwegsinfekte erhöht. Ein Glukosetoleranztest ist also der erste Schritt, um Schwierigkeiten zu erkennen und ist noch dazu sowohl für das Kind als auch für die Schwangere völlig ungefährlich.

Was kann schon vorher gegen Schwangerschaftsdiabetes getan werden?

Natürlich stellt sich unweigerlich die Frage, wie man all dies bereits vorher verhindern kann. Es existieren einige Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer Schwangerschaftsdiabetes erhöhen. Übergewicht, Bewegungsmangel und hohes Alter sind solche Faktoren. Auch das Vorhandensein eines Diabetes Mellitus Typ 2 bei Familienangehörigen kann sich negativ auswirken. Welche Faktoren beeinflussbar sind, liegt auf der Hand. Vorbeugend sind eine frühzeitige Gewichtsnormalisierung mit einem BMI unter 27 und die gesteigerte, regelmässige körperliche Betätigung.

Keine Sorge vor Schwangerschaftsdiabetes

Keine Sorge, wenn ein Glukosetoleranztest nicht die gewünschten Werte hervorbringt. Das Bescheid wissen über das Vorliegen einer Schwangerschaftsdiabetes ist bereits der erste Schritt einer Therapie. Oft kann schon eine einfache Ernährungsumstellung eine deutliche Besserung bewirken. Daneben kann eine Insulintherapie die Werte schnell verbessern. So steht einer gesunden und glücklichen Schwangerschaft nichts im Weg. In den allermeisten Fällen verschwindet die Diabetes nach der Schwangerschaft ganz von selbst.

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