38. Schwangerschaftswoche (38. SSW) - dein Baby, dein Bauch

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Fürchtest du dich ein wenig vor der Geburt? Das ist ganz normal. Gerade Erstgebärende haben keinerlei Erfahrungswerte, auf die sie zurückgreifen können. Nichts ähnelt einer Geburt und keine Geburt gleicht der anderen. Selbst Schwangere, die bereits geboren haben, schildern immer wieder, wie unterschiedlich die Geburten ihrer Kinder abliefen. Es ist deshalb ganz normal, aufgeregt und auch besorgt zu sein. Schliesslich soll alles gut verlaufen und das Baby gesund und munter zur Welt kommen.

Wie entwickelt sich dein Baby in der 38. SSW?

Mit einer Länge von ca. 49 cm ist dein Baby so gross wie eine Stange Lauch. Es wiegt knapp 3‘000 Gramm. Das kleine Leben in deinem Bauch gilt in der 38. Schwangerschaftswoche / 38. SSW nicht mehr als Frühchen und die Ärzte und Ärztinnen werden die Geburt nicht mehr hinauszögern, sollte es jetzt losgehen. Nicht selten kommen Babys in der 38. SSW zur Welt. Vielleicht kannst du es also schon in den nächsten Tagen in deinen Armen halten.

Trotzdem ist jeder Tag der Schwangerschaft, den es länger in seiner geschützten Bauchhöhle verbringen kann, gut für das Kleine. Die Lunge beginnt nun, Kortison zu produzieren. Dieses ist notwendig, damit sich die Lungen nach der Geburt entfalten können.

Ausserdem gibst du wichtige Antikörper an dein Kind weiter. Die Eiweissmoleküle schützen das Baby vor allen Krankheiten, gegen die du im Laufe deines Lebens immun geworden bist, sei es durch Impfungen (etwa Mumps, Masern, Röteln, Keuchhusten oder Kinderlähmung) oder über durchgemachte Krankheiten, wie Windpocken.

Wichtig: Achtet darauf, dass ihr als Eltern (und alle nahen Bezugspersonen, die regelmässig Kontakt mit dem Baby haben werden) die Impfungen - wie z.B. Keuchhusten - auffrischt. Dies ist für einen effektiven Nestschutz von grosser Bedeutung!

Aber auch vor leichten oder stärkeren Infektionen wie Erkältungen und Grippe ist dein Kind etwa ein halbes Jahr lang geschützt - mindestens aber so lange, wie du stillst. Die Antikörper werden aus der Plazenta aus deinem Blutkreislauf aufgenommen und an dein Baby weitergegeben.

Bis zur Geburt trainiert dein Baby seinen Saugreflex. Es schluckt täglich bis zu drei Liter Fruchtwasser und scheidet es anschliessend als Urin wieder aus. So bereitet es Blase und Nieren auf ihre zukünftigen Aufgaben vor.


Was passiert mit deinem Körper in der 38. SSW?

In der 38. Schwangerschaftswoche / 38. SSW kommt es nicht selten zu kleinen Blutungen, die auf die bevorstehende Geburt hindeuten. Auch das Ablösen des Schleimpfropfs, der den Muttermund verschliesst, kann mit leichten Blutungen einhergehen. Stärkere Blutungen solltest du jedoch abklären lassen.

Dein Arzt/deine Ärztin wird ab jetzt 38. SSW noch stärker auf die Versorgung deines Babys achten. Im Fokus steht vor allem die Plazenta. Hier wird überprüft, ob sich im Laufe der Schwangerschaft bereits Verkalkungen gebildet haben und wie weit diese fortgeschritten sind. Auch die Menge des Fruchtwassers ist ein Anhaltspunkt dafür, ob alles in Ordnung ist. Bei Auffälligkeiten musst du eventuell regelmässig zur Kontrolle ins Spital.

Da die Geburt jeden Moment in Gang kommen kann, fragst du dich in der 38. SSW sicher, wie du erkennst, dass es tatsächlich losgeht. Schliesslich hast du in den letzten Wochen bereits verstärkt Übungswehen gehabt und da ist es nicht immer einfach, festzustellen, ob es sich nun um echte Geburtswehen handelt. Ein wichtiges Merkmal ist die Regelmässigkeit und der Abstand der Wehen. Übungswehen kommen in sehr unregelmässigen Abständen, die sogenannten Eröffnungswehen beginnen zunächst in grossen, später in immer kürzer werdenden, aber regelmässigen Intervallen. Irgendwann liegen nur noch wenige Minuten zwischen zwei Wehen.

Um ganz sicher zu gehen, dass es sich um Eröffnungswehen handelt, kannst du ein warmes Bad nehmen. Geburtswehen verstärken sich im warmen Wasser, Übungswehen hören nach kurzer Zeit wieder auf.

Ein eindeutiges Zeichen für den Beginn der Geburt ist der Blasensprung. Dabei reisst die Fruchtblase und das Fruchtwasser tritt entweder tröpfchenweise oder in einem grossen Schwall aus der Vagina aus. Letzteres ist jedoch eher selten. Was solltest du tun, wenn die Fruchtblase platzt?

In der Regel weisst du aufgrund vorhergegangener Arztbesuche, ob das Kleine fest im Beckenboden liegt. Dann brauchst du auch im Falle eines Blasensprungs erst einmal nichts tun ausser abwarten. Im Normalfall setzen in den Stunden nach dem Abgang des Fruchtwassers regelmässige Wehen ein. Sie führen dazu, dass sich der Muttermund öffnet. Zunächst sind diese Wehen kurz und schwach, nach und nach werden sie dann stärker und strahlen in den Rücken, den Bauch und die Oberschenkel aus.

Kommen die Wehen eine halbe Stunde lang in regelmässigen Abständen von weniger als zehn Minuten, wird es Zeit die Hebamme zu informieren und ins Spital zu fahren.

Interessantes für den Vater / 38. SSW:

Bestimmt hast du dich im Verlauf der Schwangerschaft auch mit der Geburt beschäftigt. Sie steht nun kurz bevor und viele Väter fragen sich, wie sie ihre Partnerin unterstützen können. In der Regel reicht es einfach, da zu sein. Im Bedarfsfall etwas zu trinken oder zu essen zu reichen, je nach Wunsch zu massieren oder auch einfach nur die Hand zu halten. Eine Geburt kann sehr lange dauern, häufig geht es mitten in der Nacht los. Rechne damit, dass auch du müde sein wirst und die Geburt auch für dich anstrengend sein kann. Wichtig ist es, mit deiner Partnerin im Gespräch zu bleiben und darauf zu hören, was sie sich wünscht. Manchmal ist es einfach nur Ruhe.

Mach dir keine Gedanken, wenn du dich dafür entschieden hast, nicht mit in den Gebärsaal zu gehen. Du hast gute Gründe dafür und die Schwester, Mutter, Freundin, eine Doula oder wer auch immer bei der Geburt dabei sein wird, wird deine Partnerin gut unterstützen.

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