35. Schwangerschaftswoche (35. SSW) - dein Baby, dein Bauch

35. Schwangerschaftswoche © Sebastian Kaulitzki - adobe.stocks.com

Käme dein Baby in der 35. Schwangerschaftswoche / 35. SSW als sogenanntes "spätes Frühchen" zur Welt, würden die Ärzte und Ärztinnen die Geburt nicht mehr aufhalten. Das kleine Leben ist vollständig entwickelt und problemlos überlebensfähig. In den letzten Wochen der Schwangerschaft legt es noch einmal an Gewicht zu, um Energie für die Anstrengungen der Geburt und die ersten Lebenstage zu schöpfen.

Wie entwickelt sich dein Baby in der 35. SSW?

Dein Baby ist mittlerweile in der 35. SSW ca. 46 cm lang und wiegt 2'350 Gramm. In Studien wurde festgestellt, dass Ungeborene in dieser Phase der Schwangerschaft sehr intensive Träume haben. Wie diese aussehen, ist jedoch nach wie vor unerforscht. Sicher ist jedoch, dass auch sie bereits die sogenannte REM-Schlafphase (Rapid Eye Movement) durchlaufen. Dabei bewegt sich der Augapfel mit raschen, kurzen Bewegungen hinter den geschlossenen Augenlidern.

Das Immunsystem deines Babys ist in der 35. SSW inzwischen vollständig ausgereift und arbeitet selbständig. Dennoch wird es einige Jahre dauern, bis der kleine Körper selbst Antikörper gegen verschiedenste Erreger gebildet hat. Seine Grundlage erhält der Fötus im Bauch der Mutter und der Säugling später beim Stillen über die Muttermilch.

Im Darm deines Babys setzt sich in der 35. SSW nun vermehrt das sogenannte Kindspech ab. Das ist ein schwarzes Gemisch aus Haut- und Schleimhautzellen, Käseschmiere, Galle und Haaren. Erschrick deshalb nicht, wenn dein Baby in den ersten Tagen nach der Geburt diese sehr dunkle Ausscheidung in der Windel hat. Schon bald wird sein Stuhlgang ganz normal aussehen.


Was passiert mit deinem Körper in der 35. SSW?

Die zusätzliche Menge an Blut, die dein Körper verarbeiten muss, ist in der 35. SSW (35. Schwangerschaftswoche) auf dem Höhepunkt. Dein Herz muss in der 35. SSW nun etwa eineinhalb mal so viel Blut pumpen wie zu Beginn deiner Schwangerschaft.

Weil das Baby auf deinen Beckenboden drückt, passiert es häufiger, dass beim Niesen oder Lachen ungewollt etwas Urin in der Unterhose landet. Abhilfe schaffen hier Slipeinlagen. Auf Dauer ist es aber sinnvoll, den Beckenboden zu trainieren, um wieder zuverlässig "dicht zu sein". Achte darauf, dass du keine schweren Dinge mehr trägst, zu lange stehst oder dich körperlich zu sehr anstrengst. Als dies belastet deinen Beckenboden zusätzlich.

In den letzten Schwangerschaftswochen sorgen Senkwehen dafür, dass das Baby sich korrekt in dein Becken eindreht. Diese Senkwehen fühlen sich in etwa so an wie Regelschmerzen und gehen einher mit einem harten Bauch und eventuell Rückenschmerzen. Die sogenannten Eröffnungswehen erkennst du daran, dass sich die Gebärmutter in regelmässigen Abständen zusammenzieht. Dabei werden die Abstände immer kürzer. Mit der Zeit werden diese Wehen immer stärker und du wirst sie deutlich von Senkwehen unterscheiden können. Besprich mit deiner Hebamme, wann der beste Zeitpunkt für dich ist, sie anzurufen bzw. ins Spital zu fahren. Hier erklären wir dir weitere Zeichen der Geburt.

Eine der häufigsten Verletzungen bei einer Geburt ist der sogenannte Dammriss. Dabei entstehen Risse im Gewebe zwischen Vulva und After. Häufig geschieht dies bei einer sehr schnellen Geburt, zu frühem Pressen oder wenn der Kopf des Babys ungewöhnlich gross ist. Je nachdem, wie tief und lang der Riss ist, variieren die Folgen der Verletzung und ebenso unterschiedlich lange dauert der Heilungsprozess. Um einem Dammriss vorzubeugen, kannst du deinen Damm in den letzten Wochen der Schwangerschaft massieren. Dafür gibt es spezielle Öle, die mit sanftem Druck einmassiert werden. Dadurch wird das Gewebe elastischer und dehnt sich besser. Eine Garantie, aufgrund der Massage keinen Dammriss zu erleiden, gibt es jedoch nicht.

Interessantes für den Vater:

Habt ihr alle Formalitäten fürs Baby erledigt? Hier geht's zur Formalitäten-Checkliste.

Wenn deine Partnerin die ersten echten Wehen vermutet, kannst du einen kleinen "Test" durchführen. Stelle ihr Fragen, wie "Warst du heute schon Brot kaufen?" oder "Haben wir noch genügend Klopapier im Haus?". Solange deine Partnerin während der Schmerzen antwortet, handelt es sich zumindest um keine Geburtswehen. Atmet sie dagegen konzentriert und tief, hangelt sich am Treppengeländer oder Möbeln entlang, solltest du schleunigst den Koffer fürs Spital holen gehen und sie zum Auto begleiten.

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