22. Schwangerschaftswoche (22. SSW) - dein Baby, dein Bauch

22. Schwangerschaftswoche © Sebastian Kaulitzki - adobe.stocks.com

Hast du dich schon entschieden, wo du dein Kind zur Welt bringen möchtest? Ab der zweiten Hälfte der Schwangerschaft rückt der Termin unweigerlich näher und es gibt verschiedene Möglichkeiten. Da lohnt sich ein genauer Blick. Was passt zu dir? Möchtest du dein Baby im Krankenhaus gebären? In einem hebammengeführten Kreisssaal, einem Geburtshaus oder vielleicht sogar zuhause? Informiere dich gut über die Vor- und Nachteile - in der 22. Schwangerschaftswoche hast du noch ausreichend Zeit dafür.

Wie entwickelt sich dein Baby in der 22. SSW?

Dein Baby ist mittlerweile ca. 28 cm gross, also etwa so gross wie eine Rebe Weintrauben und wird zunehmend schwerer. Von nun an wird es Fettreserven anlegen und weniger in die Länge, dafür in die Breite wachsen. Der kleine Körper produziert eine wichtige Fettschicht, wovon ein Teil "braunes Fett" genannt wird. Dieses Spezialfett ist tatsächlich braun und entsteht vor allem im Nackenbereich, um die Nieren und hinter dem Brustknochen. Es isoliert, produziert aber auch selbst Wärme. Äusserlich ist der Körper von einer gewöhnlichen, weissen Fettschicht überzogen, der Käseschmiere. Sie schützt die Babyhaut vor dem Fruchtwasser, hält den Körper warm und sorgt dafür, dass das Baby bei der Geburt leichter aus dem Geburtskanal gleiten kann.

Die Haut deines Babys ist in der 22. SSW noch sehr faltig. Das wird sich aber ändern, sobald die Fettreserven sich an den Körper legen. Mittlerweile kann das kleine Leben in dir Grimassen schneiden. Sein Gesicht ist vollständig ausgebildet - Augen, Augenlider, Nase und Lippen sitzen alle an Ort und Stelle. Allerdings ist die Iris noch farblos und auch das Haar ist ganz hell und dünn. Auf der Zunge sitzen unzählige Geschmacksknospen - dreimal so viel wie bei einem Erwachsenen. Damit kann es schmecken, was du isst und erkennt diesen Geschmack später in der Muttermilch wieder.

In der 22. Schwangerschaftswoche braucht dein Baby immer mehr Platz und seine Bewegungen sind mittlerweile auch für den Vater oder die Geschwisterkinder spürbar. Wenn sie ihr Ohr ganz dicht an deine Bauchdecke legen, können sie den Herzschlag des Ungeborenen hören. Was für ein grossartiges Erlebnis für die ganze Familie! Tipps zum Bonding erfährst du hier.


Was passiert mit deinem Körper in der 22. SSW?

Neben den Übungswehen aus den vergangenen Wochen neigen Schwangere zu Wadenkrämpfen. Hier schafft ein Magnesiumpräparat Abhilfe. Im zweiten Drittel der Schwangerschaft kann es häufiger zu einem Magnesiummangel kommen, schliesslich muss nicht nur dein Bedarf, sondern auch der deines Babys gedeckt werden.

Bereits in der Schwangerschaft können deine Brüste Milch produzieren. Manchen Schwangeren gelingt es sogar, einzelne Tröpfchen herausdrücken. Bei anderen ist das bis zur Geburt nicht möglich. Beides ist normal und kein Grund zur Sorge! Die Grösse deiner Brust sagt übrigens nichts darüber aus, wie viel Milch du produzieren wirst und auch nichts darüber, wie es mit dem Stillen funktionieren wird. Vorbereitung auf die Stillzeit - geht das?

Vielleicht stellst du in der 22. Schwangerschaftswoche fest, dass auf deinen Brustwarzen kleine Erhebungen entstanden sind. Hier haben sich die sogenannten Montgomery-Drüsen gebildet. Sie versorgen die Brustwarzen mit Feuchtigkeit und schützen sie - auch in Vorbereitung auf die Stillzeit.

Deine Aktivitäten und dein Gemütszustand wirken sich direkt auf dein Baby aus - dein Baby fühlt mit! Wenn du unregelmässig isst und schläfst, Stress hast, wirkt sich das auf dein Baby aus und es wird unruhig und schläft eventuell wenig. Auch laute Konzertbesuche oder ähnliche Veranstaltungen mit einem hohen Geräuschpegel, können dazu führen, dass dein Baby unruhig wird. Es hört mittlerweile sehr gut und reagiert auf Aussengeräusche. Wann wird es deinem Baby zu laut im Bauch?

Anstrengende körperliche Tätigkeiten solltest du mit fortschreitender Schwangerschaft reduzieren. Du wirst selbst merken, dass nicht mehr alles möglich ist und darfst das gerne annehmen. Tausche dich mit anderen Schwangeren aus. Es ist immer schön zu sehen, dass es anderen genauso geht wie einem selbst.

Interessantes für den Vater:

In der Regel findet die zweite Ultraschall-Untersuchung im 6. Schwangerschaftsmonat statt. Begleite deine Partnerin zum Termin. Das ist die Gelegenheit, einen Blick auf dein Baby zu werfen. Wenn ihr das Geschlecht nicht wissen möchtet, gebt direkt Bescheid, damit der Arzt / die Ärztin den aussagekräftigen Bereich aussparen kann. Je nachdem wie das Kind liegt, können jetzt nämlich auch Laien erkennen, was da auf dem Bildschirm zu sehen ist. Mädchen oder Bub - willst du es wissen?

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