Verrückte Hormone

Schwangerschaftshormone: Das machen sie mit deinem Körper © Monkey Business - AdobeStock.com

Hormone sind die Botenstoffe des Körpers. Sie regeln viele und komplexe Stoffwechselwechselvorgänge. Während einer Schwangerschaft passen die weiblichen Schwangerschaftshormone Östrogen, Gestagen und das Humane Choriongonadotropin (HCG) den mütterlichen Organismus an die Bedürfnisse des werdenden Kindes an.

Dass die Hormone, wie im Volksmund gern festgestellt, "verrückt spielen", liegt vor allem daran, dass sich ihre Produktion während einer Schwangerschaft von den Eierstöcken (im nicht schwangeren Zustand) auf den Mutterkuchen (Plazenta) verlagert. Weil diese Umlagerung nur nach und nach geschieht, kommt es besonders in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft zu einem Hormonüberschuss. Selbst die bodenständigste Frau kann sich plötzlich in einen hormongesteuerten Teenager verwandeln. Zum Glück aller Beteiligten verschwindet der hormonelle Ausnahmezustand aber wieder, sobald die Plazenta richtig arbeitet, in der Regel ab dem fünften Monat und es gibt auch Frauen, die von der übermässigen Hormonproduktion verschont bleiben. Fahren deine Gefühle dagegen schon munter Achterbahn, hilft es vielleicht, sich mit den "Übeltätern" und ihren wichtigen Aufgaben für die Entwicklung deines Babys auseinanderzusetzen.

Die Schwangerschaftshormone - ihre Funktionen und Nebenwirkungen

Humanes Choriongonadotropin (HCG)

Das Hormon HCG ist ein wichtiger Antriebstoff für die Produktion der Hormone Gestagen und Östrogen, die wiederum für die bestmögliche Entwicklung des Ungeborenen nötig sind. Beinahe alle Schwangerschaftstests funktionieren über den Nachweis eines erhöhten HCG Spiegels im Urin oder Blut. Leider soll das Hormon laut Studien aber auch für die typische Schwangerschaftsübelkeit verantwortlich sein.

Progesteron

Der bekannteste Vertreter aus der Familie der Gestagene wird auch als Gelbkörperhormon bezeichnet. Ihm kommen mit erfolgreicher Befruchtung der Eizelle eine Vielzahl an Aufgaben zu. Das Hormon erhöht den Blutfluss, verhindert vorzeitige Kontraktionen der Gebärmutter und verdickt deren Schleimhaut. Ausserdem sorgt es für eine bessere Durchblutung des Beckens und regt die Milchproduktion in den Brüsten an. Seine entspannende Wirkung macht jedoch auch den Darm träge und auch das häufige Wasserlassen in den ersten Wochen der Schwangerschaft ist auf eine erhöhte Progesteronausschüttung zurückzuführen.

Östrogen

Typisch weiblich bringt dieses Hormon die Eizelle überhaupt erst zur Reife. Mit bestehender Schwangerschaft ist es dafür verantwortlich, dass Herz- und Kreislaufsystem den neuen körperlichen Veränderungen gewachsen bleiben und das Baby somit ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Auch das Östrogen hilft dabei, die Drüsen des Brustgewebes auf die Milchbildung vorzubereiten. Toller Nebeneffekt seiner vermehrten Ausschüttung: Die verbesserte Durchblutung lässt den Teint frischer und die Haare gesünder scheinen.

Ein Schwangerschaftshormon, das erst gegen Ende der Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielt, ist das Oxytocin. Es besitzt wehenfördernde Eigenschaften und hilft Gebärmutter und Beckenboden für die Geburt zu dehnen.


Gefühlsachterbahn in der Schwangerschaft - Tipps gegen seelisches Auf und Ab

Bei jeglicher Art von seelischem Ungleichgewicht hilft Ablenkung am besten. Auch Homöopathie, zum Beispiel beruhigende Teezubereitungen etwa mit Baldrian, können dir über Stimmungsschwankungen hinweghelfen. Informiere dich dazu aber vorab bei deinem Arzt oder deiner Hebamme. Eine Pille gegen die seelischen Tiefs gibt es nicht, dafür aber eine Menge anderer Möglichkeiten, die dich wieder ins Gleichgewicht bringen können:

  • Ein Spaziergang an der frischen Luft hilft dir auf andere Gedanken zu kommen und regt den Kreislauf an.
  • Ein erholsam sinnliches Schaumbad entspannt und lässt Sorgen forttreiben.
  • Beim gemütlichen Abend auf der Couch mit dem Lieblingsfilm oder guter Musik die Seele baumeln lassen.
  • Rede mit deinen Lieblingsmenschen, dem Partner, der Freundin oder auch anderen Schwangeren über deine Ängste und Sorgen.
  • Es hilft auch, die Gefühle ganz einfach zuzulassen. Tränen sind ein reinigendes Gewitter für die Seele. Man muss sich ihrer nicht schämen.

Wenn die Partnerin plötzlich wie ausgewechselt scheint - Tipps für die werdenden Väter

Schon die Schwangerschaft ist ein Abenteuer für beide Parteien einer baldigen Familie, die auf das noch viel grössere Wagnis Eltern sein einstimmt. Werdende Väter müssen manchmal einiges aushalten, wenn die ungebremsten Hormonschwankungen ihrer schwangeren Herzensdamen über sie hereinbrechen. Humor und das Wissen um die Endlichkeit dieser Phase helfen auch den Vätern dabei, sie unbeschadet zu überstehen. Eine zickige, weinerliche und mitunter sogar ungerechte Schwangere möchte von ihrem Partner doch eigentlich nur eines: Trotz allem ganz fest, ehrlich und verständnisvoll in den Arm genommen werden.

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