Schwanger: Schaden laute Geräusche?

Wann wird es dem Baby zu laut im Bauch? © pressmaster - AdobeStock.com

Geht es um Geräusche, dann sind schwangere Frauen oft empfindlich. Dabei stellt sich dann allerdings auch sehr schnell die Frage, wann dein Baby durch Geräusche von aussen beeinträchtigt wird. Wie viel Geräuschkulisse kannst du deinem Baby eigentlich zumuten und wann solltest du versuchen, dich den lauten Geräuschen zu entziehen, um dein ungeborenes Baby zu schützen?

Was bewirken laute Geräusche und können sie sich auf das Gehör vom Kind auswirken?

Der Gehörsinn entwickelt sich bei Babys früh und deshalb ist es gut, wenn schwangere Frauen darauf achten, welchen Geräuschkulissen sie sich und das Kind aussetzen. Schon in der 20. Schwangerschaftswoche ist der Gehörsinn vom Kind voll entwickelt und Babys bekommen die Aussengeräusche, die auf die Schwangere einwirken, genau mit. Das heisst, dass ab der 20. Schwangerschaftswoche beim Baby schon Schädigungen am Gehörsinn entstehen können. 

Die Beeinträchtigung des Hörvermögens von Babys kann so weit gehen, dass das Baby sogar einen völligen Hörverlust erleiden kann, wenn der Geräuschpegel, der auf Mutter und Kind einwirkt, hoch genug ist. Schwangere Frauen, die beispielsweise gewerblich tätig sind und innerhalb einer Schicht regelmässig über acht Stunden einem Geräuschpegel von 80 dB ausgesetzt sind, müssen bereits mit einer Gefährdung des Gehörs beim Baby ausgehen. Zum Vergleich: 80 dB entspricht einer Geräuschbelastung, die sich aus einem vorbeifahrenden Lkw ergibt. Dabei wird nicht nur der Hörsinn der Babys beeinträchtigt. Durch die Geräuschkulisse kann auch die Gefahr einer Frühgeburt erhöht sein. US-Magazin "Pediatrics" / Bd. 100, Nr. 4

Auch das Gewicht der Babys wird durch die Geräuschbelastung beeinträchtigt

Bist du schwanger und vielen lauten Geräuschen ausgesetzt, kann sich das auch schon innerhalb der Schwangerschaft auf das Geburtsgewicht deines Babys auswirken. Schwangere haben ein erhöhtes Risiko, dass das Baby zu leicht geboren wird, wenn sie ab der 20. Schwangerschaftswoche hohen Geräuschkulissen ausgesetzt sind. Babys, die eine weitgehend lärmfreie Schwangerschaft erleben, werden mit höherem Geburtsgewicht geboren.


Vorsicht - Babys gewöhnen sich in der Schwangerschaft an Lärm

Schon dann, wenn die Schwangere das Baby noch in sich trägt, tritt bei Babys bereits ein Gewöhnungseffekt gegenüber dem Lärm ein. Das hat aber keine positiven Folgen. Anstelle dessen weisen sogenannte Lärmkinder in Untersuchungen bereits im sechsten bis zehnten Monat eine Reaktionsreduzierung gegenüber akustischen Reizen auf.

Arbeitslärm gefährdet Gehör des Kindes

Eine schwedische Untersuchung des Karolinska Instituts in Stockholm legt den Schluss nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen berufsbedingtem Lärm in der Schwangerschaft und Hörschäden beim Kind gibt. Die Analyse zeigt, dass das Risiko einer Hörschwäche bei Neugeborenen erheblich steigt, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft starken Lärmpegeln ausgesetzt waren. Experten raten daher Schwangeren, sich Lärmpegeln ab 80 dB zu entziehen. Obwohl die Folgen von Freizeitlärm (z.B. ein Konzert) nicht eindeutig erforscht sind, sollten Frauen dennoch vorsichtig sein.

Tipps zum Schutz vor Lautstärke, wenn du schwanger bist

Vermeide laute Geräusche innerhalb deiner Schwangerschaft, so gut es geht. Bei der Arbeit ist dein Arbeitgeber verpflichtet, dich als Schwangere vor schädlichen Einflüssen am Arbeitsplatz zu schützen. Gehe auch nicht mehr in laute Discos, Konzerte oder Clubs, so lange dein Kind in dir wächst. Gerade ab der 20. Schwangerschaftswoche, wenn das Gehör deines Kindes voll entwickelt ist, lohnt es sich, laute Geräuscheinwirkungen zu meiden.

Die Zeit der Schwangerschaft ist relativ kurz - das ist vielleicht ein kleiner Trost, dass du Discos und sonstige Geräuschquellen meiden solltest.

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