Wie verläuft die zweite Geburt?

Geburt von zweitem Kind © Anastassiya - AdobeStock.com

Jede Entbindung verläuft anders und ist eine individuelle Angelegenheit. Es ist aber auch statistisch belegt, dass die zweite Geburt meist anders abläuft als die erste. Geht es dann schneller als beim ersten Kind? Ist die zweite Entbindung weniger schmerzhaft? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um die zweite Geburt.

Was für das erste Kind im Vorfeld zu organisieren?

Ein grosser Unterschied zur ersten Entbindung ergibt sich bereits daraus, dass ihr bereits Eltern seid. Das heisst, das erste Kind muss betreut werden, wenn der grosse Tag gekommen ist. Im einfachsten Fall sind die Betreuungspersonen die Grosseltern oder andere Verwandte. Auch die Nachbarn oder gute Freunde können auf das ältere Kind aufpassen. Wichtig ist, dass ihr euer Kind in guten Händen wisst, damit ihr euch voll und ganz auf die Geburt konzentrieren könnt. Bereitet auch das Kind rechtzeitig auf die Situation vor und erklärt ihm, dass sein Geschwisterchen bald auf die Welt kommt und Mama und Papa dann für eine Weile weg sind.

Gedanken zur zweiten Geburt

Wir alle sind die Summe unserer Erfahrungen, dass gilt auch für die Schwangerschaft und Geburt. Die Psyche spielt immer eine grosse Rolle. Das ist auch kein Wunder, denn schliesslich weiss die Schwangere bereits, wie eine Einbindung verläuft und wie sich diese anfühlt. So geht sie mit einer gewissen Erwartungshaltung in die zweite Geburt. Zum einen ist dieses Wissen sehr positiv, vor allem wenn die Schwangere ihre erste Entbindung als positive Erfahrung in Erinnerung behalten hat. So wird sie vielleicht vor der zweiten Entbindung weniger Angst haben. Schwierig wird es, wenn die Erfahrungen bei der ersten Entbindung negativ und belastend sind. Dann kann es passieren, dass mit einer pessimistischen Einstellung in den Kreissaal gegangen wird und die Schwangere verkrampft und ängstlich ist. Nach schlechten Erfahrungen wird unser inneres Warnsystem aktiv und wir rechnen innerlich schon mit der nächsten Katastrophe.


Erste Geburt Kaiserschnitt - wieder ein Kaiserschnitt?

Schwangere, die ihr erstes Baby per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht haben, stellen sich nun die Frage, ob das zweite Kind dann noch natürlich entbunden werden kann. Prinzipiell spricht hier nichts gegen eine vaginale Entbindung, ausschlaggebend ist der Grund, warum sich damals für eine Sectio entschieden wurde. War zum Beispiel das Becken der Mutter zu eng, hat sich das auch in der zweiten Schwangerschaft nicht geändert. Doch in vielen Fällen kann das zweite Baby auf natürlichem Weg zur Welt kommen. Um einen Bruch der alten Narbe brauchen sich Frauen heute meist keine Gedanken mehr zu machen. Mittlerweile sind die Nahttechnik und das Nahtmaterial soweit entwickelt, dass die Gefahr einer Uterusruptur minimal ist.

Ist die zweite Geburt leichter? Wie schnell und schmerzhaft ist diese?

Gynäkologen wissen, jede Geburt ist ein individuelles Ereignis. So lässt sich pauschal nicht sagen, dass die zweite Entbindung automatisch leichter ist als die erste. Laut Statistik verlaufen Geburten aber beim zweiten Mal häufig leichter und auch schneller. Das liegt zum Beispiel daran, dass die Geburtswege durch die vorangegangene Schwangerschaft schon einmal gedehnt wurden und der Muttermund dadurch schneller aufgeht. So gelangt das Baby zügiger durch das Becken der Mutter. Zudem lässt sich der Damm beim zweiten Mal besser dehnen und ein Dammschnitt ist seltener notwendig. Ob die zweite Geburt weniger schmerzhaft ist, lässt sich allgemeingültig nicht beurteilen. Hat die Schwangere bei der ersten Geburt gute Erfahrungen gemacht, stehen die Chancen gut, dass auch die zweite Entbindung problemlos verlaufen wird.

Wann ins Spital bei der zweiten Geburt?

Kommen die Wehen in regelmässigen Abständen in gleicher Stärke, ist das ein Zeichen, dass es bald losgeht. Bei Erstgebärenden sollte ins Spital gefahren werden, wenn die Abstände fünf Minuten betragen, bei Zweitgebärenden ab zehn Minuten. Das ist eine Faustregel, natürlich gilt es jede Situation individuell zu beurteilen. Die Wehen Abstände misst du immer vom Beginn der Wehe bis zum Beginn der nächsten Wehe. Hast du dein erstes Baby sehr schnell (unter sechs Stunden) auf die Welt gebracht, solltest du beim zweiten Kind vorsichtig sein und bereits ins Spital fahren, wenn du die ersten kräftigeren Wehen wahrnimmst.

Tipps für Eltern, die ihr zweites Kind erwarten

  • Wenn die Schwangerschaft bekannt wird, ist die Freude gross. Wann das zukünftige Geschwisterkind davon in Kenntnis gesetzt wird, ist gar nicht so leicht auszumachen. Viele Eltern entscheiden sich, dies nicht vor dem dritten Monat der Schwangerschaft zu tun, da bis dahin die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt am höchsten ist.

  • Das Wochenbett gehört dir und dem Neugeborenen. Allerdings ist das gar nicht so leicht, wenn schon ein Kind zuhause ist. Wünsche dir zur Geburt einfach Zeitgutscheine oder bitte Oma und Opa mit ihrem grossen Enkel einen Ausflug zu machen.

  • Richte deine Stillecke im Kinderzimmer des grossen Kindes ein. So bist du mit beiden Kindern zusammen und das grosse Kind ist beschäftigt. Tipps dazu, findest du hier.

Fazit
Jede Geburt ist ein Wunder. Werden Eltern zu Zweifacheltern ist das nicht weniger aufregend und emotional. Was du bei deiner zweiten Entbindung wissen und woran du denken solltest, haben wir in diesem Artikel erläutert. Letztendlich ist es am besten, wenn du dieses wunderbare Ereignis einfach auf dich zukommen lässt und möglichst ohne grosse Erwartungen in die Entbindung gehst. Du weisst nur eins, am Ende hältst du dein zweites Baby in deinen Armen und eure Familie ist nun um ein Wunder reicher.

 

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