Nabelschnur-Blutspende

Stammzellen: Einlagerung von Nabelschnurblut © Vivid Pixels - AdobeStock.com

Das Baby wird nach der Geburt von der Nabelschnur getrennt. Das in der Plazenta und dem Rest der Nabelschnur verbleibende Nabelschnurrestblut enthält wertvolle Stammzellen, die Leben retten können. Eine Nabelschnurblutspende kann helfen, Leukämien, Immunerkrankungen und Stoffwechselerkrankungen von Kindern und Jugendlichen zu heilen. Neben dem Spenden der Nabelschnur kannst du das Nabelschnurblut für das eigene Kind einlagern.

Einfrieren des Nabelschnurblutes

Hast du dir Gedanken darüber gemacht, ob du das Nabelschnurblut nach der Geburt einfrieren lassen willst? Nabelschnurrestblut kann in folgenden drei Situationen aufbewahrt werden:

  • öffentliche Nabelschnurblutspende (wie normale Blutspende)
  • gezielte familiäre Nabelschnurblutspende (z. B. für ein bereits erkranktes, älteres Kind)
  • private Nabelschnurblutspende

Wie funktioniert eine Nabelschnurblutspende?

Nabelschnurblut enthält, im Vergleich zu Blutstammzellen aus Knochenmark oder peripherem Blut, noch unreifere und teilungsfähigere Stammzellen. Im letzten Schwangerschaftsdrittel wandern die blutbildenden Stammzellen von der Leber über den Blutkreislauf in das Knochenmark des Kindes, wo sie sich einnisten. Diese Wanderung ist der Grund dafür, dass sich zum Zeitpunkt der Geburt eine grosse Menge Blutstammzellen im Nabelschnurblut befindet. Mithilfe eines standardisierten Verfahrens lassen sich aus dem Nabelschnurblut Blutstammzellen gewinnen – ohne Risiko für Mutter und Kind und ohne den Ablauf der Entbindung zu beeinflussen. Die Blutstammzellen aus Nabelschnurblut sind durch Tiefkühlkonservierung fast unbegrenzt haltbar. So steht das Nabelschnurblut direkt und schnell zur Verfügung. Der grosse Nachteil ist, dass die Zahl der gewonnenen Blutstammzellen für die Transplantation bei Erwachsenen oft nicht genügt.

Ablauf der Nabelschnurblutspende

Wie bei der Blutstammzellspende müssen auch bei der Nabelschnurblutspende gewisse Kriterien erfüllt sein. Ist dies der Fall, können mit ausdrücklicher Zustimmung der Eltern nach der Geburt und Durchtrennung der Nabelschnur aus der Plazenta und der Nabelschnur Blutstammzellen gewonnen, eingefroren und in Nabelschnurblutbanken aufbewahrt werden.

Die Entnahme ist schmerzfrei und vollkommen unbedenklich für Mutter und Kind. Den Eltern entstehen bei einer öffentlichen Nabelschnurblutspende keine Kosten oder Nachteile. Die überaus wertvollen Blutstammzellen können für die Behandlung kranker Menschen verwendet werden.

Entnahme von Nabelschnurblut in der Schweiz

Öffentliche Banken:

Die beiden öffentlichen Nabelschnurblutbanken der Schweiz befinden sich in den Universitätsspitälern Basel und Genf. Nabelschnurblut-Spenden für diese Banken sind heute an folgenden Orten möglich: Frauenklinik des Inselspitals Bern, Universitätsspitäler in Basel und Genf, dem Kantonsspital Aarau und im Tessin in verschiedenen Spitälern.

Private Banken:

Es gibt auch private Nabelschnurbanken, die gegen eine Gebühr Nabelschnurblut für den möglichen späteren Gebrauch für das eigene Kind aufbewahren. Das private Banking kann in jeder Geburtsklinik, Geburtshaus oder auch bei Hausgeburten organisiert werden. Dieses Nabelschnurblut steht dann ausschliesslich deiner Familie zur Verfügung. Es ist empfehlenswert, sich über die verschiedenen Möglichkeiten und Preise bei den Anbietern zu informieren.

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