Mangelgeburt:
Was ist das?

Mangelgeburt: Zu klein bei der Geburt © ondrooo - AdobeStock.com

Was versteht man unter einer Mangelgeburt?

Kommt ein Baby nach Anbruch der 38. Schwangerschaftswoche auf die Welt und weist eine zu geringe Grösse und deutliches Untergewicht auf, so spricht man von einer Mangelgeburt, auch bekannt als SGA (Small for Gestational Age). Anders als eine Frühgeburt erfolgt sie in der zeitlichen Nähe des errechneten Geburtstermins.


Ursachen der Mangelgeburt

Während der Schwangerschaft ist das Baby vollständig vom Organismus seiner Mutter abhängig. Durch die Plazenta und die Nabelschnur erhält das Kind alles, was es zu seiner Entwicklung bis zur Geburt braucht. Sind diese jedoch in ihren Funktionen eingeschränkt, kann es zu einer dauernden Unterversorgung des Babys mit unmittelbaren Folgen für seine körperliche Entwicklung bis hin zu nicht ausgereifter Organfunktion kommen.

Nach Urs Eiholzer, dem Leiter des Pädiatrisch-Endokrinologischen Zentrums Zürich, kann es aber auch andere Ursachen geben. Vor allem der während der Schwangerschaft fortgesetzte Konsum von Drogen, Alkohol und Tabak führt zu erheblichen Risiken für das Baby. Nach Eiholzer steigt das Risiko für eine Mangelgeburt aber auch mit zunehmendem Alter der Mütter. Vor allem aus beruflichen Gründen entscheiden sich heute viele Frauen erst relativ spät dafür, ein Kind zu bekommen. Häufig ist die Plazenta dann aber nicht mehr in der Lage, ihre Arbeit in angemessener Weise zu verrichten. Dass ein wachsender Anteil von Babys als Mangelgeburt auf die Welt kommt, hat also zum Teil etwas mit dem Lebenswandel der "älteren" Mütter zu tun. Es gibt dafür aber auch gesellschaftliche Gründe.

Vorhersehbarkeit einer Frühgeburt

Eine Frühgeburt kann sehr plötzlich erfolgen. Auf eine Mangelgeburt hingegen können sich Eltern mental einstellen. Denn während der Vorsorgeuntersuchungen am Ultraschallgerät kann schon lange vor der Geburt erkannt werden, wenn die Entwicklung des Babys nicht im üblichen Masse vorangeht. Zum Zeitpunkt der Geburt wird also bekannt sein, dass Gewicht und Grösse des Kindes nicht dem Durchschnitt entsprechen. Auch eine noch fehlende Reife zum Beispiel der Lunge wird vorher erkennbar sein, so dass dem Baby nach der Geburt entsprechend geholfen werden kann.

Folgen und Behandlung einer Mangelgeburt

Anders als bei Frühgeburten, die unter Umständen viele Schwangerschaftswochen zu früh stattfinden, muss bei einer Mangelgeburt normalerweise nicht unbedingt um das Leben des Babys gefürchtet werden. Das Kind kann zu klein und zu leicht, ansonsten aber gesund sein. In den ersten Lebensjahren wird der Kinderarzt jedoch dann in kurzen Abständen überwachen, ob das Kind seine Defizite an Grösse und Gewicht von alleine ausgleicht, oder ob das Wachstum ab dem vierten Lebensjahr mit der Gabe von Hormonen unterstützt werden muss.

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