Gefühle nach der Geburt

Gefühle nach der Geburt © Present-Service, Zug

Die Schmerzen von Wehen einer natürlichen Geburt oder der Kaiserschnitt verleiten viele Mütter kurz nach der Entbindung dazu, nicht noch einmal schwanger sein zu wollen. Erst mit etwas Abstand wird dieses einmalige Ereignis zu etwas Wunderbarem. Zur emotionalen Aufarbeitung der Einzelheiten ist dabei die Mitarbeit Dritter gefragt, die zur Klärung der Frage beitragen können: Was ist da eigentlich passiert während der Geburt?


Die Geburt verarbeiten

Viele frisch gebackene Mütter löchern ihren Partner (oder andere Personen, die bei der Geburt anwesend waren) mit Fragen: Wie war ich? Hab ich laut geatmet? Wie haben sich die Hebammen verhalten? Hast du es dir so vorgestellt oder ganz anders?

Die Reihe solcher Fragen könnte immer so weitergehen. Für Frauen ist es wichtig, die Geburt zu verarbeiten und einen möglichst genauen Ablauf in ihrem Kopf abzuspeichern. Das Erlebte einordnen und die „Akte Geburt” in ihrem Kopf irgendwann abzuschliessen (zumindest bis sich das nächste Kind ankündigt). Dafür bedarf es natürlich vieler Informationen. Und das ist auch gut so. Mit der Geburt hast du etwas Wunderbares vollbracht. Etwas, das du nie wieder vergessen wirst.

Nimm dir Zeit für die Geburtsverarbeitung

Ohne Frage: Das, was du während der Geburt erlebt hast, ist etwas Einmaliges, an das du dich dein Leben lang erinnern wirst. Egal, ob alles reibungslos verlaufen ist oder ob es Komplikationen gab.

Ein solch einschneidendes Erlebnis hat in deinem Leben bislang wahrscheinlich noch nicht stattgefunden. Du hast für dein Baby gekämpft, das du bis dahin nicht einmal richtig gesehen hast. Du hast Schmerzen auf dich genommen, die du bis dahin für undenkbar gehalten hättest. Und da du während der Geburt so sehr mit dir selbst und der Wucht deiner Emotionen beschäftigt warst, brauchst du nun, da du es hinter dir hast, Hilfe zur Rekonstruktion des Geschehenen. Nimm dir alle Zeit, die du dafür brauchst!

Vieles wirst du nämlich wieder vergessen. Auch dein Partner wird sich an die Geburt irgendwann nur noch schemenhaft erinnern, und auch fast nur an die schönen Dinge davon. Kläre deine Fragen also möglichst bald und zwar so, dass du zufrieden bist mit dem, was du erfährst. Dies ist eine wunderbare Möglichkeit, in Zukunft gut mit dem Geschehenen umzugehen, auch wenn du im Moment vielleicht sagst: „Das tue ich nie wieder!“

Mache dir keine Sorgen, dass dein erstes Kind deshalb ein Einzelkind bleibt. Es gibt wohl kaum eine Mutter, die kurz nach der Entbindung sagt: „Juhu, sofort wieder!“ Aber du wirst merken: Tag für Tag verändert sich deine Einstellung zur Geburt. Und auch wenn dein Kind ein Einzelkind bleiben sollte, liegen dafür bestimmt andere Gründe zugrunde als die Angst vor einer weiteren Geburt.

Wenn du dein Kind wachsen siehst und feststellst, wie es jeden Tag Fortschritte macht, wirst du dich bald nicht mehr mit quälenden Gedanken an die Geburt oder dem Babyblues beschäftigen. Dann zählen nämlich ganz andere Dinge: Das erste Lächeln, die ersten Schritte, das erste Wort …

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