Frühgeburt

Etwa neun Prozent aller Babys werden mit einem unterdurchschnittlichen Gewicht von weniger als 2.500 Gramm geboren. Viele davon sind Frühchen, die vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen und besondere Pflegemassnahmen benötigen, um sich gesund entwickeln zu können. Was bedeutet eine Frühgeburt dabei für die Eltern?

Frühgeborene liegen häufig unter dem üblichen Gewicht. Dies kann auch Kinder betreffen, die zwar lange genug im Bauch waren, aber aus anderen Gründen (z. B. wenn die Mutter in der Schwangerschaft geraucht hat), untergewichtig sind. Einer der Hauptauslöser von Frühgeburten sind dabei vorzeitige Wehen, Lösung des Mutterkuchens oder Schwächen des Gebärmutterhalses (Zervixinsuffizienz), kindliche Fehlbildungen oder Mehrlingsschwangerschaften.

Besondere Pflege von Frühgeborenen

Frühgeborene können einer Reihe von Problemen ausgesetzt sein, weil sie für das eigenständige Leben noch nicht richtig gerüstet sind, wie z. B. für das ausreichende Atmen, das Trinken oder die Temperaturkontrolle. Stoffwechselstörungen (zu niedriger Blutzucker, Gelbsucht, Mangel an Mineralstoffen und Spurenelementen) sowie eine Anfälligkeit für Infektionen können zusätzliche Gefahren darstellen.

Deshalb müssen diese Kinder von speziell ausgebildetem Fachpersonal besonders gepflegt werden. Dies geschieht in einer für sie verträglichen Umgebung, dem sogenannten Brutkasten oder Inkubator, auf einer Neugeborenen-, Überwachungs- oder Intensivstation.

Bei einzelnen Frühgeborenen muss die Atmung apparativ und mit Sauerstoff unterstützt werden, was zusätzliche Kontrollen erfordert. Doch selbst 600 Gramm leichte Kinder können heute Dank der modernen Medizin den Weg ins Leben schaffen.


Verzögerte Entwicklung von Frühgeborenen

Wann ein untergewichtiges oder frühgeborenes Baby die körperlich-geistige Entwicklung im Vergleich zu einem Termingeborenen aufgeholt hat, lässt sich nicht exakt angeben. Häufig dauert es jedoch länger als ein Jahr. Bei einem schweren Verlauf kann sich dies auch bis ins Vorschul- oder Schulalter hinziehen.

Die Mithilfe der Eltern ist gefragt

Eltern sollten ihr Kind von Anfang an mitbetreuen, streicheln, wickeln und füttern. Mithilfe der sogenannten Känguru-Methode kannst du deinem Kind auch Hautkontakt und damit Wärme geben. Frühgeborene, die keine Atemhilfe mehr benötigen, selbst trinken und gut an Gewicht zunehmen, können schon bei einem Körpergewicht von 2.000 Gramm nach Hause entlassen werden, sofern eine gute Versorgung gewährleistet ist.

Durch die Mitarbeit auf der Station bist du informiert und auf diesen Schritt gut vorbereitet. Regelmässige ärztliche Kontrollen sind notwendig, um die Entwicklung und das Gedeihen dieser Kinder zu verfolgen und, falls es einmal nötig sein sollte, entsprechende Massnahmen einzuleiten.

Neben den Sorgen um ihr Kind haben Eltern oft auch Schuldgefühle und fragen sich immer wieder: Wie konnte es nur zur Frühgeburt kommen? Was haben wir falsch gemacht? In dieser Situation sind Gespräche mit dem Pflegepersonal oder mit Eltern, die gleiche Probleme haben, beruhigend und hilfreich. Mancherorts gibt es entsprechende Selbsthilfegruppen.

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