Entbindung: Die Geburtsphasen

Phasen der Geburt © Vivid Pixels - AdobeStock.com

Jede Phase der Geburt ist wichtig, jede unterscheidet sich von der anderen, jede birgt ungeahnte Überraschungen. Lass dich darauf ein.

“Es sind nur fünfzehn Zentimeter bis nach draussen, kleiner Mensch!”

Die Geburt bedeutet für die werdende Mutter Aufmachen (der Muttermund öffnet sich bis zehn Zentimeter), Mitmachen (mit den Presswehen wird das Kind geboren) und Loslassen (die Plazenta wird ausgeschieden).

Bist du mit schon häufiger und regelmässiger Wehentätigkeit oder einem vorzeitigen Blasensprung in der Klinik oder im Geburtshaus angekommen, so wird eine erste vaginale Kontrolluntersuchung durchgeführt.

Wenn dir deine Hebamme bestätigt, dass sich der Muttermund nun öffnet, dann ist der grosse Augenblick gekommen: Die Geburt hat begonnen! Der Ablauf der Geburt ist kein nach festen Regeln ablaufendes Verfahren, sondern ein fliessender Prozess, der drei verschiedene Stationen durchläuft: Die Eröffnungsphase, die Austreibungsphase und die Nachgeburtsphase. In allen Phasen wirst du in regelmässigen Abständen vaginal untersucht, um den Geburtsfortschritt festzustellen.

Der Herzschlag deines Babys wird mittels Monitor überwacht, um mögliche Komplikationen auszuschliessen. Es wird ein grosser Moment in deinem Leben werden, egal wie dein Kind zur Welt kommen wird – ob auf natürlichem Weg mit einer sanften Geburt oder per Kaiserschnitt.

Die Eröffnungsphase der Geburt

Der Körper bereitet sich auf den grossen Moment vor. Die Geburt deines Babys steht kurz bevor und dein Körper zeigt dir das deutlich. Die Eröffnungsphase ist die 1. Etappe der Geburt. Dabei wird durch die Kraft der Wehen der Muttermund bis auf 10 cm geöffnet und meistens das Baby im Geburtskanal schon etwas nach unten geschoben.

In dieser Zeit verarbeitest du die stetig stärker werdenden Wehen mit Stellungswechseln und den gelernten Atem- und Massagetechniken. Auch Singen oder Stöhnen kann nun gut tun. Die Hilfe und Ermutigung durch deinen Partner, eine Begleiterin oder die Hebamme sind nun zunehmend wichtiger.


Die Austreibungsphase der Geburt

Der Muttermund ist nun vollständig geöffnet. Jetzt kannst du unter Anleitung der Hebamme aktiver mithelfen, um bei jeder Wehe das Baby im Geburtskanal weiter nach vorne zu schieben. Die Geburt gelangt in der Austreibungsphase zu ihrem Höhepunkt. Die Eröffnungsphase ist überstanden und der Muttermund geöffnet. Jetzt beginnt nicht nur für dich, sondern auch für dein Baby eine spannende Zeit, es arbeitet nun kräftig mit. Millimeter für Millimeter kommt dein Baby dem Ausgang des Geburtskanals näher. Bald werden seine feuchten Haare sichtbar. Du verspürst nun auch einen immer stärker werdenden Druck im Dammbereich, den du im Vorfeld mit der Dammmassage vorbereiten konntest. Vielleicht wird jetzt ein kleiner Dammschnitt nötig, bevor du ein letztes Mal presst: Und dein Baby erblickt das Licht der Welt! Mit der nun folgenden Nachgeburtsphase beginnt auch die wunderbare Zeit des Bondings.

Die Nachgeburtsphase

Dein Baby ist da! Klein und zart liegt es auf deiner Brust oder deinem Bauch und du kannst es endlich begrüssen. Aber die Geburt ist noch nicht ganz vorbei.

Nachdem dein Baby auf der Welt ist, fehlt noch eine letzte Etappe in der Geburtsarbeit: Das Ausstossen der Plazenta in der sogenannten Nachgeburtsphase. In der Folge wird deine Blutung beobachtet und eine eventuell vorhandene Dammverletzung vom Arzt unter Lokalanästhesie vernäht. Es ist möglich, dass dein Körper aufgrund der grossen Anstrengung noch eine Weile zittert und fröstelt. Das ist ganz normal und legt sich bald.

Das theoretische Wissen über die Geburt hat oft nicht viel mit dem tatsächlichen Empfinden und Erleben zu tun. Sich vorab zu informieren kann aber dennoch nützlich sein, da das Wissen um die Abläufe viele Frauen auf dem Weg in den Gebärsaal beruhigt.

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