Der Muttermund

Der Muttermund © and.one- AdobeStock.com

Der Muttermund hat besonders in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle: Durch einen festen Verschluss hält der Muttermund das Baby in der Gebärmutter, schützt es vor Keimen und sorgt so für eine gesunde Entwicklung im Mutterleib. Wird er weich und beginnt sich zu öffnen, ebnet er dem Baby den Weg nach draussen. Die Geburt steht kurz bevor.

Wo findet sich der Muttermund und verändert er sich innerhalb eines Zyklus?

Der Muttermund ist ein Teil des Gebärmutterhalses (Zervix). Der Gebärmutterhals verbindet die Gebärmutter mit der Scheide. Hierbei wird zwischen innerem und äusserem Muttermund unterschieden. Der innere Muttermund verbindet Gebärmutter und Gebärmutterhals; der äussere sorgt für einen Übergang von Gebärmutterhals und Scheide. Dazwischen liegt der Zervixkanal, der den bekannten Zervixschleim absondert.

Nun ist sicher klar, dass sich der Muttermund während des Zyklus verändert: An den fruchtbaren Tagen rund um den Eisprung ist der Muttermund weich und leicht geöffnet. So kann der Zervixschleim besser abfliessen und Spermien gelangen leichter in die Gebärmutter, um eine Eizelle zu befruchten. Ausserhalb dieser Zeit fühlt sich der Muttermund fest an.


Muttermund: Schwangerschaft und Geburt

Bei den Vorsorgeuntersuchungen tastet der Arzt den Gebärmutterhals ab und misst wenn nötig die Länge. Das Baby ist durch den Schleimpfropf, der am Gebärmutterhals sitzt, gut vor Keimen geschützt.

Um die 36. Schwangerschaftswoche (36. SSW) setzt die Zervixreifung ein: Das Gewebe wird weicher und dehnbarer, um eine Geburt zu ermöglichen. Je weicher das Gewebe wird, desto weiter kann das Baby in die richtige Position rutschen. Es ist ganz normal, dass der Gebärmutterhals nun immer kürzer wird. Bis zur Geburt ist er verstrichen.

Kurz vor dem grossen Ereignis löst sich der Schleimpfropf, was sich durch einen meist blutigen Schleimklumpen bemerkbar macht. Die Geburt beginnt allerdings erst mit dem Einsetzen regelmässiger Wehen. Der Muttermund öffnet sich unter der Geburt von fingerdurchlässig bis zu 10 Zentimetern. Erst dann kann das Baby durch den Geburtskanal den Weg in die Welt finden.

Drohende Frühgeburt

Verkürzt sich der Gebärmutterhals bereits in einer frühen Schwangerschaftswoche, ist Vorsicht geboten. Kommen wehenartige Schmerzen und ein übermässiger Ausfluss aus der Scheide hinzu, sollten Eltern Kontakt mit der Hebamme aufnehmen und sich auf den Weg ins Spital machen.

Bei einer Gebärmutterhalsschwäche kann der Muttermund mit Hilfe einer Cerclage verschlossen werden. Hierbei wird ein Kunststoffbändchen mit wenigen Stichen um den Gebärmutterhals gelegt und dieser durch das Zuziehen verschlossen. Der Entwicklung des Babys bis zum Geburtstermin steht dann meist nichts mehr im Wege.

In seltenen Fällen ist ein grosser Eingriff, ein sogenannter totaler Muttermundverschluss notwendig. Bei diesem Eingriff wird der Gebärmutterhals komplett verschlossen. Die gesetzte Naht wird schliesslich unter örtlicher Betäubung wieder gelöst, wenn die gewünschte Schwangerschaftswoche erreicht ist.

Als Teil des Gebärmutterhalses nimmt der Muttermund eine Vielzahl an Aufgaben wahr:

  • der Muttermund sorgt für den Durchlass der Spermien um den Einsprung
  • der Muttermund schützt das Baby vor Keimen und sorgt für einen festen Sitz in der Gebärmutter während der Schwangerschaft
  • der Muttermund bereitet das Gewebe auf die bevorstehende Geburt vor
  • unter der Geburt öffnet sich der Muttermund langsam und lässt das Baby in die Welt gleiten

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