Alle wollen deinen Bauch anfassen?

Babybauch anfassen? Vorher immer fragen! © alice_photo - AdobeStock.com

Mit fortschreitender Schwangerschaft wächst nicht nur die Vorfreude auf das Baby, sondern auch Kommentare und "Tastbefunde" der Mitmenschen lassen alle natürlichen Grenzen schwinden. Doch nicht jede Mutter möchte von jedermann angefasst werden. Wer schwanger ist, darf sich gegen solch übergriffiges Verhalten zur Wehr setzen. Wie das gelingen kann, kannst du hier nachlesen.

Schwanger - persönliche Grenzen

Viele Schwangere sind voller Stolz, wenn sie auf ihren wachsenden Bauch angesprochen werden. Beim lieb gemeinten "drüber streicheln" sieht es schon ganz anders aus. Natürliche Grenzen scheinen selbst fremde Menschen selbst berufen zu überwinden, wenn sie das Baby der Mutter durch den Bauch streicheln wollen. Wichtig ist: Jede Mutter hat ein Recht darauf, dass ihre persönlichen Grenzen respektiert werden. Körperkontakt ist etwas sehr Intimes - dazu zählt auch das liebevolle Streicheln über den Babybauch oder Kommentare über Schwangerschaftspfunde, einen möglichen Dammschnitt oder andere intime Details.

Was eine Mutter als unangenehm empfindet ist ebenso individuell wie die persönliche Grenze bei Vertrauten. Streichelt der Partner oder die beste Freundin den Bauch, ist das für viele kein Problem. Der Schwiegervater kann aber etwas mehr Abstand halten, falls gewünscht und das ist auch ok so. Immerhin können unangenehme Grenzüberschreitungen für unnötigen Stress in der Schwangerschaft sorgen.


Abwehrstrategien für Schwangere

Gott sein Dank sind die Zeiten vorbei, in denen das Schwanger sein mit weiter Umstandskleidung möglichst lange verborgen bleibt. Immer mehr werdende Mütter kleiden sich modisch und zeigen voller Stolz ihren Bauch. Um sich vor Grabschern zu schützen, bieten einige Hersteller von Umstandsmode Shirts mit Statements an: "Don't touch" oder "anfassen verboten" zieren dann den Babybauch und jeder sollte wissen, dass Anfassen nicht erwünscht ist.

Auch die richtige Körpersprache kann Wunder wirken: Lege deine Hand auf deinen Bauch oder kreuze die Arme vor deinem Körper. Damit signalisierst du, dass dein Gegenüber Abstand halten soll. Seid ihr gemeinsam unterwegs, kann dein Partner liebevoll den Arm um dich legen.

Es muss für DICH stimmen

Auch, wenn du niemandem vor den Kopf stossen willst: Wird deine persönliche Grenze überschritten, sei es durch einen Kommentar oder gar durch eine ungewünschte Berührung, sei klar und sage, dass du das nicht möchtest. So schützt du nicht nur dich, sondern auch dein Baby, das in deinem Bauch bereits merkt, wenn du dich nicht wohl fühlst. Eine werdende Mutter sollte sprichwörtlich "auf Händen getragen" werden. In der Schwangerschaft sollte sie sich möglichst wohl fühlen. Möchte die Schwangere nicht selbst mit den Schwiegereltern reden, kann der Partner das Gespräch übernehmen. Schwanger sein bedeutet nicht, dass man frei ist von persönlichen Grenzen.

Welche Abwehrstrategie gegen Bauchtatscher und angenehme Kommentare zu welcher Schwangeren passt, ist ebenso individuell wie persönliche Grenzen. Ob mit Humor, mit Klarheit oder etwas energischer: Schütze dich und dein Baby in deinem Bauch. Vielleicht hilft dir auch der Gedanke, dass es keiner böse mit dir meint, sondern sich mit dir freut. Doch auch die "gute Absicht" ist kein Freifahrtschein.

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