Ernährungsumstellung für den Mann?

Kinderwunsch: Umstellung der Ernährung beim Mann © All king of people - AdobeStock.com

Die Qualität der Spermien ist von vielen Faktoren abhängig, von denen manche beeinflussbar sind. Neben häufigem Geschlechtsverkehr und häufigen Ejakulationen spielen insbesondere die Ernährung und das Gewicht eine wichtige Rolle. So sind die Spermien von schlanken Männern beweglicher als die von übergewichtigen. Dass darüber hinaus das Rauchen die Spermienqualität mindert, sollte mittlerweile jedem bekannt sein.

Vitale Spermien durch Obst und Gemüse

In Studien zur Spermienqualität fiel auf, dass vor allem die Spermienqualität von den Männern mangelhaft war, die zu wenig Obst und Gemüse verzehrten. Von der WHO werden 400 g Obst und Gemüse pro Tag empfohlen, wobei der Anteil an Gemüse überwiegen sollte. Obst und Gemüse enthalten Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide, Flavonoide sowie Anthocyane und Antioxidantien. Die Aufnahme von reichlich Antioxidantien ist ein Schutz vor oxidativem Stress. Oxidativer Stress entsteht durch freie Sauerstoff-Radikale, die bei verschiedenen im Körper ablaufenden Funktionen, als Nebenprodukt anfallen. Diese Radikale zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr reaktionsfreudig sind und so Strukturen des Körpers angreifen. Antioxidantien fangen diese Radikale ab.


Vitamine, Spurenelemente und mehr

Die Folsäure-Einnahme bereits in Vorbereitung auf eine Schwangerschaft ist bei Frauen schon etabliert. Auf Männer scheint sich diese Empfehlung übertragen zu können, was auch im Tier-Experiment an Mäusen gezeigt werden konnte. Männliche Mäuse, die Folsäure erhielten, waren erfolgreicher bei der Zeugung von Nachkommen als die Mäuse ohne Folsäure-Substitution. Männer sollten mit der Folsäure-Einnahme bereits drei Monate vor der geplanten Kindszeugung beginnen.

Nicht nur die Folsäure als Vitamin B9, sondern auch andere B-Vitamine und die Vitamine A, C und E beeinflussen die Spermienqualität positiv. Vitamin A ist in Karotten, Leber, Spinat, Grünkohl und Eigelb enthalten. Vitamin C aus Obst und Gemüse ist nicht nur ein wirksames Antioxidans, sondern auch für viele Enzymfunktionen notwendig, die beispielsweise für die Produktion des Bindungshormons Oxytocin verantwortlich sind.

Des Weiteren ist das Spurenelement Selen, das in Fisch, Fleisch, Leber und Getreide vorkommt, wichtig für vitale Spermien. Zink steigert die Widerstandskraft der Spermien. Zehn bis 15 mg Zink sollten pro Tag aufgenommen werden, da Zink im Körper nicht gespeichert werden kann. Dazu sollten Innereien, Fisch, Meeresfrüchte, rotes Fleisch oder Weizen verzehrt werden.

Die Aminosäure Arginin soll die Produktion und Beweglichkeit der Spermien steigern. Enthalten ist sie unter anderem in Getreide, Sojabohnen und Nüssen. Ausserdem ist der Verzehr von Flavonoiden aus Zitrusfrüchten oder Beeren und Anthocyanen zum Beispiel aus blauen Trauben oder Rotkohl sowie Allicin aus frischem Knoblauch zu empfehlen.

Getränke und Fruchtbarkeits-Tees

Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und Cola sowie Schwarz- und Grün-Tee sollten eher gemieden werden, da sie zwar die Beweglichkeit der Spermien steigern, aber ebenso das Risiko für eine Fehlgeburt erhöhen. Stattdessen sind Fruchtbarkeits-Tees zu empfehlen, die nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer angeboten werden. Ein chinesischer Männer-Fruchtbarkeits-Tee enthält beispielsweise Angelika-, Brennnessel-, Liebstöckel- und Pastinakenwurzel sowie Männertreu. Brennnessel kann auch allein zu Tee verarbeitet werden. Sie ist aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitamin E sehr empfehlenswert.

Nicht jeder Tee sollte allerdings bei Kinderwunsch getrunken werden! Zu meiden sind unter anderem Bestandteile wie Johanniskraut, Palmwurz, Ginkgo, Echinacea und eine grössere Menge Süssholz.

Gut für dich selbst und dem Kinderwunsch näher!

An der eigenen Ernährungsweise zu arbeiten und das Gewicht zu normalisieren, ist für viele Menschen eine grosse Herausforderung. Wenn du dir jedoch vor Augen führst, dass du mit deiner Verhaltensänderung der Erfüllung des Kinderwunsches näherkommst, sollte dir die Umstellung wesentlich leichter fallen! Ärzte und Ernährungsberater können dir bei einer Anpassung deiner Ernährung helfen.

 

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