Entscheidung für oder gegen ein Einzelkind?

Kinderwunsch auf ein weiteres Kind © Studio Romantic - AdobeStock.com

Kann ein Einzelkind glücklich sein? Es ist so eine Sache mit dem Kinderwunsch nach dem ersten Kind. Warum kann die Entscheidung für oder gegen ein Einzelkind so schwer sein? Wir geben dir Tipps wie du sie am besten triffst.

Es war einmal ein Einzelkind...

Jede Familie fängt klein an. Das erste Kind zu bekommen ist ein grosses Abenteuer und die meisten Eltern geniessen erstmal die Zeit zu dritt. Früher oder später kommt garantiert die Frage "Na, wann kommt denn ein Geschwisterchen?" aus dem Freundeskreis oder der Familie. Nimm dir die Frage nicht zu Herzen. Es ist alleine die Entscheidung der Eltern, wie viele Kinder sie wann bekommen möchten. Versuche, unerwünschte Kommentare zu diesem Thema an dir abprallen zu lassen.

Wollen wir oder wollen wir nicht?

Das eine sind die Stimmen aus dem Umfeld, die dich schnell unsicher werden lassen können, ob deine Entscheidung für oder gegen ein Einzelkind nun auch die richtige Entscheidung war. Der viel wichtigere Punkt ist dein eigenes Gefühl und das deines Partners. Diskutiert gemeinsam über Fragen wie:

  • Fühlt ihr euch als Familie mit einem Einzelkind bereits "fertig"?
  • Wie sieht die finanzielle Lage aus, wer von euch möchte welchen beruflichen Weg verfolgen?
  • Wie kann die Betreuung von einem weiteren Kind geregelt werden?
  • Vielleicht fragt ihr euch auch, ob ihr mit einem neuen Geschwisterchen nur den Wunsch eures ersten Kindes erfüllen möchtet.

Die Dynamik ist in jeder Familie anders. Beide Eltern haben eigene Erfahrungen als Einzelkind oder mit Geschwistern gemacht.


Wie sieht es in der Schweiz mit dem Kinderwunsch aus?

In unserem Land wächst jedes fünfte Kind als Einzelkind auf. Seit circa 10 Jahren bleibt dieser Trend bestehen. Ursachen sind zum Beispiel die immer spätere Elternschaft und die steigende Scheidungsrate. Zu diesem Thema liegen nur wenige wissenschaftlich fundierte Untersuchungen vor. Aus Politik und Wirtschaft kommt der Ruf nach grösseren Familien. Studien, die Frauen beruhigen könnten, dass auch Einzelkinder glückliche Kinder sind, finden kein grosses Interesse. Als Mehrfachmutter aber eine berufliche Karriere hinzulegen, ist keine einfache Sache und erfordert ein optimales soziales Netzwerk sowie eine gute Fremdbetreuung.

Was Forscher zur Situation der Einzelkinder zu sagen haben

Studien räumen mit den Vorurteilen über egoistische, unflexible und bindungsgestörte Einzelkinder gründlich auf. Wie viele Geschwister ein Mensch hat, scheint einen weit geringeren Einfluss auf seine Entwicklung zu haben, als die Allgemeinheit glaubt. Deutlich wichtiger sind die Bindungen zu Mutter und Vater sowie die Beziehung der Eltern untereinander. Einzelkind-Eltern legen allerdings viel Wert auf Leistung in der Schule, Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein. Eltern mehrerer Kinder halten dahingegen gute Manieren, Selbstständigkeit und ein gesundes Pflichtbewusstsein für wichtiger. Dementsprechend entwickelt sich auch der Nachwuchs. Einzelkinder sind im Durchschnitt genauso glücklich oder unglücklich wie Kinder, die in einer grösseren Familie aufwachsen.

Die Zukunft eines Menschen hängt mehr vom Bildungsniveau und dem ökonomischen Status der Eltern ab, als von der Anzahl der Geschwister. Du tust deinem Kind nichts an, wenn du dich gegen weiteren Nachwuchs entscheidest. Schaffe genügend soziale Kontakte zu anderen Kindern in deinem Umfeld. Freundschaften bieten schon in der Krabbelgruppe die Chance, sich mit Gleichaltrigen auseinanderzusetzen und soziale Kompetenz zu erwerben.

Familie ist Wandel

Ganz egal wie für dich und deinen Partner das optimale Familienleben aussieht, es ist euer persönlicher Weg. Eine "richtige" Familie fängt nicht erst bei zwei Kindern an. Hört auf euer Bauchgefühl, schafft euch gute Voraussetzungen und werdet glücklich. Mit einem Einzelkind, zwei Kindern oder einer ganzen Fussballmannschaft.

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