Kinderwunsch:
Wenn Eltern, Freunde nerven...

Kinderwunsch: Wenn die Fragen Freunde lästig werden © peter brauers - AdobeStock.com

Etwa ein Sechstel der Menschen zwischen 25 und 59 Jahren sind nach einer Studie des Berliner Instituts für Bevölkerungsentwicklung (2010) ungewollt kinderlos. Viele von ihnen dürften solche und andere Fragen kennen: "Wann ist es bei euch soweit?". Für Paare ist es oft überraschend, wie ungeniert andere sich nach dem potentiellen Nachwuchs erkundigen. Diese Fragen sind sehr persönlich, können Betroffene in die Enge treiben und werden dennoch oft ganz beiläufig und selbstverständlich gestellt. Du kannst die Fragen höflich weglächeln, offensiv reagieren oder dich abgrenzen. Höre auf dein Gefühl!

Du bist keine Antwort schuldig

Für jedes Paar, das sich Kinder wünscht, aber bisher noch keine bekommen konnte, ist es ein sehr schmerzliches Thema, wenn andere unverfroren blöde Sprüche machen und dich fragen, wann bei euch Kinder geplant sind. Es kann auch die Partnerschaft belasten. Erwartungen und das Nachfragen von Eltern und anderen Verwandten, Freunden und Kollegen setzen zusätzlich unter Druck. Grundsätzlich hat niemand einen Anspruch darauf, zu erfahren, ob du schwanger bist oder nicht. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du dich in der Zeit des unerfüllten Kinderwunsches für solche Fragen wappnen und stärken kannst. Tausche dich mit deinem Partner aus und finde heraus, wie oft ihr mit wem darüber sprechen möchtet.


Sprich dir gut zu

Achte darauf, dass es dir möglichst oft gut geht. Aus der psychologischen Forschung ist bekannt, dass die Art, wie du innerlich zu dir sprichst, einen grossen Einfluss darauf hat, wie du auch mit Problemen umgehst. Wenn du dich oft innerlich abwertest und in Gedanken mit dir schimpfst, schwächt dich das zusätzlich. Du fühlst dich dann noch schlechter. Bist du achtsam und freundlich dir gegenüber, auch in schweren Stunden, kannst du anderen besser entgegentreten. In der Partnerschaft könnt ihr euch gegenseitig darin unterstützen, achtsamer mit euch selbst zu sein. Oft fällt es leichter, den anderen zu trösten, als sich selber Trost zu spenden. Du erkennst oft auch an deinem Partner, was dir selbst fehlt. Nehmt euch Zeit füreinander!

Offen reagieren oder dich abgrenzen

Du kannst auf Fragen ganz offen antworten und etwa sagen, dass du gerne schwanger wärst, es aber noch nicht geklappt hat und du nicht mehr darauf angesprochen werden willst. Du darfst auch offensiv sagen, dass dir solche Fragen zu persönlich sind und du nicht darüber reden möchtest. Vielleicht übst du zuhause ein paar Antworten ein – so bist du auf jede Situation gefasst und nicht mehr sprachlos, falls wieder jemand einen dummen Spruch macht…
Achte darauf, welche Verwandten und Kollegen dir als Gesprächspartner gut tun und welche nicht. Du hast die Freiheit, dich nur mit denen auszutauschen, bei denen du dich wohlfühlst. Falls du befürchtest, jemanden mit deiner klaren Antwort oder Abgrenzung  "vor den Kopf zu stossen" überlege dir mal, wer denn mit dem Thema angefangen hat? Das entlastet meistens. 

Fazit - Hör auf dich selbst

Es gibt kein Patentrezept für den Umgang mit solchen Fragen. Aber du entscheidest, wie du dich innerlich bewertest, wem du etwas über deinen Kinderwunsch erzählst und wem nicht. Sage nicht, dass du mit dem Kinderkriegen noch warten möchtest, sondern höre auf dein Gefühl, wem du etwas anvertrauen möchtest und wem du eher aus dem Weg gehen willst.

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