Zecken – wie schütze ich mein Kind?

Zeckenschutz für Kinder © MNStudio - AdobeStock.com

Zecken sind Spinnentiere, die mit ihrem Stich verschiedene Krankheiten übertragen können. Um aktiv zu werden, benötigen Zecken Wärme und Feuchtigkeit, deshalb sind sie besonders von Frühling bis Herbst aktiv. 

Die wichtigste Zeckenart in der Schweiz ist der gemeine Holzbock Ixodes ricinus. Er lebt in Wäldern des Schweizer Mittellandes im dichten Unterholz, an Waldrändern, auf Waldlichtungen, weiter auch in der Nähe von Seen, Flüssen und in waldnahen Parkanlagen bis zu einer Höhe von etwa 1'500 Metern über Meer. Entgegen der weit verbreiteten Meinung fallen Zecken nicht von Bäumen, sondern sie leben auf der niedrigen Vegetation am Boden. 

Die Zecke befällt vorbeistreifende Tiere und Menschen; sie sucht sich dabei eine geeignete Körperstelle. Der Stich der Zecke erfolgt schmerzlos. Ist die Zecke fest mit der Haut verbunden, saugt sie während mehrerer Tage Blut. Dabei können Zecken u. a. die Erreger der Lyme-Borreliose oder/und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.

Verbreitung und Häufigkeit: Risikogebiete in der Schweiz

In der Schweiz haben sich die Gebiete, in welchen sich Personen mit dem FSME-Virus infiziert haben, ausgeweitet. Nur die Kantone Genf und Tessin wurden bisher weitgehend verschont. Daher gilt die ganze Schweiz mit Ausnahme dieser beiden Kantone als FSME-Risikogebiet. Die Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis wird Menschen empfohlen, die in einem Zecken-Risikogebiet wohnen und bei Aktivitäten im Freien, insbesondere im Wald, Zecken ausgesetzt sind. 

So schützt ihr euch vor Zeckenstichen

Das Risiko eines Zeckenstichs lässt sich bereits durch Verhaltensregeln minimieren:

  • Kleidung: Die Haut gut bedecken (lange Hosen, Langarm-Hemden, keine Sandalen). Socken über die Hose stülpen.
  • Zeckenschutzmittel auf Haut und Kleidung auftragen.
  • Nach dem Aufenthalt in Wäldern in Wiesen Kleider und Körper absuchen; bei Kindern auch auf die Kopfhaut beim Haaransatz achten. 
  • Hunde und Katzen mit entsprechendem Mittel oder Halsband schützen. Auch Haustiere können Zecken mit ins Haus bringen - die dann möglicherweise auf einen Menschen wechseln.
  • Die FSME-Impfung wird Erwachsenen und Kindern (ab 6 Jahren) empfohlen, die sich oft im Wald oder Wiesen in einem Risikogebiet aufhalten. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten. Beste Impfzeit ist der Winter, um im Frühling schon geschützt zu sein.

Wie kontrolliere ich mein Kind auf Zeckenbisse?

Nach dem Aufenthalt im Wald/Park sollten Kinder täglich, z.B. vor dem Schlafengehen, von Kopf bis Fuss nach Zeckenbissen untersucht werden. Wichtig ist dabei, besonders die Hautfalten (wie unter den Achseln, Kniekehlen, in der Schamgegend, im Bauchnabel, hinten an den Schultern, am Nacken oder hinter den Ohren) einer genauen Kontrolle zu unterziehen. Die Zecken suchen sich gerne warme Körperregionen, haben aber auch kein Problem, sich lediglich in einer Wade festzubeissen, um dort an ihre Blutmahlzeit zu gelangen. Am einfachsten ist der Zeckenbiss erkennbar, wenn die Zecke noch am Spender hängt, aber auch rötliche Bissspuren deuten auf einen Zeckenangriff hin.

Die Zecke entfernen - mit welchem Werkzeug?

Grundsätzlich gilt: Zecken sollten so schnell wie möglich entfernt werden, denn je länger die Zecke Blut saugt, umso grösser ist das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern.

Es gibt eine Reihe spezieller Werkzeuge (Zecken-Pinzette, Zeckenhaken, Zeckenentfernungskarten). 

Eine Splitterpinzette bzw. eine spitz zulaufende Chromstahlpinzette ist ideal; von der Verwendung einer breitbackigen Pinzette wird abgeraten, weil damit bei der Entfernung der Hinterleib der Zecke gequetscht wird und so zusätzliche Krankheitserreger in den Körper gelangen können.

Unabhängig vom Werkzeug soll die Zecke langsam und gleichmässig senkrecht herausgezogen werden. Ein zu abruptes Ziehen kann dazu führen, dass der Zeckenkopf in der Haut stecken bleibt. Der Zeckenkopf ist ein Fremdkörper in der Haut und nicht schlimmer als eine Holzspriesse.

Steht kein Werkzeug zur Verfügung, kann die Zecke notfalls mit den Fingernägeln entfernt werden. 

Die Einstichstelle wird danach desinfiziert und beobachtet. (Schreibe dir das Datum des Zeckenstichs und die Stelle in ein Notizbuch oder fotografiere die Einstichstelle mit deinem Handy. Du kannst den Zeckenstich auch im Tagebuch der Präventions-App «Zecke» erfassen. Die Applikation ist auf iOS– und seit 2016 auch auf Android-Geräten kostenlos downloadbar. Die App erinnert den User automatisch über das Zeckentagebuch an die Zeckenstichkontrolle.

Tritt an der Stichstelle eine Hautrötung auf oder zeigen sich Kopf-, Gelenk- oder grippeartige Beschwerden, ist ein Arzt
aufzusuchen. 

Die Gefahren eines Zeckenbisses

Eltern sind gerade dann, wenn es um die Zecken geht, immer sehr schnell panisch, dass das Kind sich mit der FSME infizieren könnte. Dazu sei gesagt, dass dieses Risiko zwar gegeben ist, dass die Infektion der Zecke mit diesem Krankheitserreger aber nicht zwingend und eher selten vorkommen. Allerdings sind Zeckenbisse beim Kind bedingt durch Infektionen auch nicht immer völlig ungefährlich. Die Zecke geht von Wirt zu Wirt - egal ob Mensch oder Tier - und verbreitet so auch Viren und Bakterien. In jedem Fall sollte ein Zeckenbiss unbedingt mit Datum notiert und immer wieder kontrolliert werden.

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