Wie isst mein Kind mehr Gemüse?

Wie isst mein Kind mehr Gemüse? © Stephanie Eichler - stocks.adobe.com

Die richtige Ernährung ist die Grundlage für ein gesundes und glückliches Leben deines Kindes. Gemüse ist als wichtiger Nährstofflieferant aus einem ausgewogenen Lebensstil nicht wegzudenken, doch leider ist es häufig nicht das Lieblingsessen in jungen Jahren. Eltern können vom eigenen Verhalten bis hin zu geschickten Methoden bei der Essenszubereitung einen grossen Einfluss auf die Essgewohnheiten ihres Kindes ausüben. Mit unseren 10 Tipps wird aus deinem Kind bald ein echter Gemüseliebhaber!

Tipp 1: Vorbildfunktion der Eltern

Das Nachahmen ist ein psychologischer Lernprozess, der Babys dabei hilft, richtig mit ihrer Umgebung zu interagieren und diese zu verstehen. Auch die Essgewohnheiten der Eltern prägen sich daher bereits bei Babys ein, sodass sie Gemüse eher essen, wenn die Eltern dies regelmässig vormachen.

Eher wenige Kinder sind vom Geschmack von Gemüse begeistert, da ihnen die Süsse fehlt, welche wir natürlicherweise als lecker empfinden. Wenn die Motivation Gemüse zu essen nicht vom Kind selbst kommt, muss das soziale Umfeld daher diese Rolle übernehmen. Die Vorbildfunktion sollten junge Eltern von Anfang an erfüllen, da insbesondere die ersten Lebensjahre prägend für das Ausbilden von Gewohnheiten sind.

Tipp 2: Abwechslung und Beständigkeit

Wenn dein Kind sich jedes Mal aufs Neue gegen ein Gemüse wehrt, hilft es weder aufzugeben noch immer das gleiche anzubieten. Beständigkeit ist wichtig, da Rüebli womöglich zunächst abgelehnt wird aber in der nächsten Woche zur neuen Lieblingsmahlzeit wird. Teste aus, was deinem Kind schmeckt und was eventuell zu einer anderen Zeit oder in anderer Kombination probiert werden könnte.

Starte dabei eher mit milden und farblich ansprechenderen Gemüsesorten, wie Rüebli, Pastinaken, Süsskartoffeln, Kohlrabi, Paprika, Zucchini oder Kürbis. 

Tipp 3: Gekocht oder roh?

Probiere es aus! Manche Kinder mögen Gemüse lieber gekocht, andere lieber roh. Viele verabscheuen gekochten Spinat, knabbern aber gerne rohe Spinatblätter. Auch Kohlräbli werden oft lieber roh als gekocht gegessen.

Tipp 4: Kreative Zubereitung von Früchten und Gemüse

Das Auge isst ja bekanntlich mit und das gilt besonders für die Mahlzeiten von Kindern. Sobald dein Kind feste Nahrung zu sich nimmt, kannst du gesunde Ernährung durch Kreativität in der Küche fördern. Gemüse und Früchte kann dabei in lustige Formen geschnitzt werden, so dass das Essen einen spielerischen Reiz bekommt und das Interesse des Kindes weckt. Oder stecke mal verschieden Früchtesorten auf ein Holzstäbchen? Probiere auch verschiedene Formen aus, indem du Melonenkugeln ausstichst oder Guetzli-Förmli zum Ausstechen von Herzen oder Sternen benutzt. 


Tipp 5: Zugänglichkeit auch zwischendurch und während dem Essen

Für die ausgewogene Ernährung und die Einbindung von Gemüse in den Essensplan deines Kindes ist es empfehlenswert, gesunde Snacks immer zugänglich zu positionieren. Sobald das Kind selbstständiger wird, greift es womöglich auch selbst zu Gurke und Co. wenn du beispielsweise einen kleinen Teller mit den Gemüsehäppchen in Augenhöhe des Kindes als Fingerfood aufstellst. So wird die Gewohnheit aufgebaut, zwischen den Hauptmahlzeiten eher zur gesunden Alternative als zu Süssigkeiten zu greifen oder während den Mahlzeiten Nachschub zu nehmen.

Tipp 6: Gemüse-Rezepte für Kinder

Kinder bevorzugen meist die einfache Küche. Dazu braucht es weder exotische Gewürze noch vielerlei Zutaten. Es genügt, das Gemüse ein wenig zu dämpfen und  mit etwas Butter oder Öl zu verfeinern. Auch Gemüsestäbchen zum Dippen oder Suppen, mit Brot zum Tunken, sind bei Kindern beliebt.

Salate werden meist lieber mit einer süsslichen Sauce gegessen. Dies kannst du mit einem milden Dressing (anstelle Essig z.B. frisch gepressten Orangensaft verwenden) erreichen. 

Tipp Nr. 7: Smoothies als Alternative

Salate in die Ernährung deines Kindes einzubinden, ist womöglich eine der grössten Herausforderungen. Kinder neigen dazu auf Salat zu verzichten, da es hin und wieder bitter schmeckt und auch die Konsistenz eher weniger aufregend ist. Kinder können allerdings durchaus auf den Geschmack von grünem Gemüse kommen, wenn es richtig kombiniert wird. Smoothies ähneln dem Babybrei und können mit wenigen Zutaten ganz einfach zubereitet werden. Eine handvoll Salatblätter können mit Wasser, süsslichen Früchten wie Bananen oder auch frisch gepresstem Saft kombiniert werden, um den Salatgeschmack zu mildern.

Tipp Nr. 8: Gemüse verstecken

Gesunde Zutaten lassen sich für Gemüsemuffel unauffällig in Gerichte mischen - z.B. püriertes Gemüse in eine Tomatensauce schmuggeln, in die Lasagne oder auf den Pizzaboden.

Tipp Nr. 9: Gemeinsam kochen mit Kindern

Die meisten Kinder lieben es, in der Küche mitzuhelfen. Schon früh können sie mithelfen, die Sauce zu rühren, Gurken zu schneiden oder etwas zu mixen.

Pflanzt im Garten oder auf dem Balkon selber Gemüse und Beeren an - selber pflücken macht umso mehr Spass! Es eignen sich z.B. Cherrytomaten, Snackpeperoni, Gurken, Beeren, etc. 

Tipp Nr. 10: Positive Formulierungen und kein Druck

Setze dein Kind nicht unter Druck. Erwähne jene Gemüse und Früchte, die dein Kind gerne mag und betone dies. Schlage deinem Kind bei Bedarf Kompromisse vor - eine süsse Omelette gibt's nachher, wenn du von der Suppe probiert hast. 

Du darfst deinem Kind auch die gesunde Ernährung in einfachen Worten erklären, damit es den Zusammenhang zwischen bestimmten Lebensmitteln und seinem Befinden erkennt. Wenn es mal Bauchschmerzen hatte, nachdem es auf leeren Magen viel Zucker gegessen hat, wird es sich bestimmt erinnern und merkt sich, dass es nicht gut ist

Wenn dein Kind zu Beginn von jeglichem Gemüse abgeneigt ist, gilt es, nicht zu verzagen. Unsere Ernährung basiert letztendlich auf Lebensmitteln, die sich an unsere Geschmacksnerven gewöhnt haben und diese Eingewöhnung benötigt eben ihre Zeit. Jedes Kind ist anders. Probiere aus, was funktioniert und was nicht. Bleibe aber geduldig und gebe nicht auf. Wie auch im späteren Leben zählen bei einer gesunden Ernährungsweise vor allem Konsequenz und dennoch der Spass am Essen.

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