Wasser im Ohr - was tun?

Wasser im Ohr - was tun? © Tomsickova - stocks.adobe.com

Wasser im Ohr finden alle Kinder unangenehm und nervig. Wie gefährlich ist ein Wassertropfen im Ohr? Warum kommt das Wasser nicht einfach wieder aus dem Ohr raus? Wie kann ich meinem Kind helfen? Wann muss ich einen Arzt aufsuchen? Auf diese Fragen möchten wir in diesem Artikel gern eingehen, damit du für den Fall optimal vorbereitet bist und ganz sicher reagieren kannst.

Ist Wasser im Ohr gefährlich?

Das Wichtigste an erster Stelle: Der Wassertropfen im Ohr ist nicht gefährlich. Er wird von deinem Kind mit grosser Wahrscheinlichkeit als störend und unangenehm empfunden. In den seltensten Fällen kann es zu einer Infektion durch das eingedrungene Wasser kommen. Dies kann dann auch Schmerzen bei deinem Kind verursachen. Sollte dies der Fall sein, dann kann die Infektion mit Ohrentropfen behandelt werden. Jedoch heilt der Gehörgang schnell selbst und lebenslange Verletzungen sind durch das Wasser in einem Ohr nicht zu erwarten.


Wie kommt es eigentlich, dass sich Wasser im Ohr ansammeln kann?

Der Gehörgang deines Kindes ist keinesfalls geradlinig aufgebaut. Es ist also nicht so, dass das Wasser genauso einfach herauslaufen kann, wie es den Weg in das Innere des Ohres gefunden hat. Der Gehörgang ist mit einigen Buckeln und Dellen versehen, die ein Ausfliessen des Wassers häufig nicht so einfach machen.

Am Ende des Gehörgangs befindet sich das Trommelfell, welches aber auch nicht einfach senkrecht nach unten angerichtet ist. Sondern vielmehr oval nach hinten verläuft. Und hier liegt auch das grösste Verletzungsrisiko. Wenn du versuchst das Wasser aus dem Ohr deines Kindes mit einem Wattestäbchen oder einem anderen scharfkantigen Gegenstand zu entfernen, kannst du das Trommelfell ganz leicht verletzen. Eine solche Verletzung kann schmerzhaft sein, heilt aber dennoch in den meisten Fällen ohne medizinische Hilfe. Hierbei ist jedoch das Infektionsrisiko durch das geöffnete Trommelfell nicht zu unterschätzen.

Erste Hilfe und wann müssen Eltern mit den Kindern zum Arzt?

Es ist tatsächlich so, dass eine Bewegung des Gehörganges beim Loswerden des lästigen Wassertropfens helfen kann. Daher kannst du dir und deinem Kind zur ersten Hilfe Hüpfen auf einem Bein merken. Am besten neigt dein Kind dabei den Kopf zu der Seite, auf der das Ohr mit dem Wasser ist und mit etwas Glück hat sich das Problem ganz schnell geklärt.

Sollte das nicht helfen, dann kannst du versuchen mit einem zusammengezwirbelten Handtuch ein Stück in das Ohr einzudringen und das Wasser damit aufzusaugen. Eventuell kann auch ein Taschentuch helfen, das du gerade zur Hand hast. Dies saugt unter Umständen besser Feuchtigkeit auf und ist nicht so dick, wie das Handtuch. Dennoch ist auch hier schon Vorsicht geboten. Da der Gehörgang innen sehr verletzlich ist, sollte man nie einen Gegenstand zu weit in das Ohr hineinstecken. Bitte verwendet auch keine harten oder spitzen Gegenstände.

Sollte sich das Wasser am nächsten Tag immer noch nicht gelöst haben, dann kann aufgequollener Ohrenschmalz der Grund sein. Hier ist ein Gang zum HNO-Arzt oder Kinderarzt angebracht. Dieser wird dann den Ohrschmalz ganz schonend entfernen.

Zusammenfassend können wir also festhalten, auch wenn das Wasser im Ohr sehr unangenehm und störend ist, ist es dennoch nicht gefährlich. Versucht eure Kinder zu beruhigen und macht vielleicht ein kleines animierendes Spiel daraus, auf einem Bein zu hüpfen und den Kopf hin und her zu bewegen. So kann sich der Wassertropfen im besten Fall gleich wieder lösen. Bitte stecht nicht mit Gegenständen in den Ohren eurer Kinder umher. Sondern lasst ruhig eine Nacht vergehen, manchmal hat sich das Problem auch dann von allein gelöst. Und sollte euer Kind dann immer noch über ein komisches Gefühl im Ohr klagen, fragt euren Kinderarzt.

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