Nüsse gehören nicht in Kinderhände!

Nüsse gehören nicht in Kinderhände © Tanawut - adobe.stocks.com

Nicht umsonst hörst du den Satz, dass Nüsse generell für kleine Kinder unter 5 Jahren ein absolutes Tabu sind. Statistiken belegen, dass besonders um die Weihnachtszeit, wo viele Erdnüsse konsumiert werden, zu den häufigsten Notfällen führen. Lebensmittel geringer Grössen werden von kleinen Kinder oft aspiriert und gelangen leicht in die Luftröhre.

Nüsse sind für Kleinkinder gefährlich!

Es wird generell empfohlen, Kleinkindern bis 5 Jahren keine ganzen Nüsse anzubieten. Die Nüsse können beim Spielen, Sprechen oder Umherrennen aber rasch in die Luftröhre gelangen und werden dann in die Bronchien eingeatmet. Ideen für Alternativen, wie z.B. Nussmus, findest du hier.

Krabbelnde Kleinkinder zwischen sechs Monaten und vier Jahren erkunden die Welt aktiv. Kleinste Gegenstände und Sachen, welche sie am Boden finden, werden meistens sofort in den Mund gesteckt. Hinzu kommt, dass die Zahnentwicklung beim Kind nicht ausreichend abgeschlossen ist, um das Gefundene zu zerkleinern.

Am Tisch der Eltern sitzt selten ein Kleinkind still während dem Essen. Das Herumturnen, Weinen, Reden und Lachen während der Ernährung deiner Kinder ist ebenfalls mit Vorsicht zu geniessen. Schnell verschlucken sie Mal einen Happen und dieser landet anstelle in der Speiseröhre auf direktem Weg in die Luftröhre.

Gegenstände bis zu 5 mm Durchmesser sind für kleine Kinder potentiell gefährlich: Kleine Spielzeugteile, Perlen, Kaffeebohnen, Sonnenblumenkerne, Münzen, Legoklötzchen, Kürbiskerne, Erbsen, Kirschsteine, Knöpfe, rohe Karotten- oder Apfelstücke, Erdnüsse, Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln, Nüsse in Schokolade oder Gebäck, Zigarettenstummel (hier kommt die Nikotinvergiftung hinzu!).

Werden solch kleine Gegenstände verschluckt, geraten sie in die bei den Kleinkindern noch kleinen Atemwege und verkeilen sich dort. Können diese Fremdkörper nicht abgehustet werden, kann dies zu Erstickungsanfällen führen.

Möglich ist auch eine entzündliche Reaktion der Atemwegsschleimhaut auf den Fremdkörper. Dies kann zu wochenlangem hartnäckigem Husten. Mittels eines Röntgenbildes resp. einer Durchleuchtung zeigt die Folgen des aspirierten Fremdkörpers deutlich. Schliesslich muss der Fremdkörper durch einen heiklen Eingriff in Narkose aus den Atemwegen entfernt werden.


Wie wird ein aspirierter Fremdkörper festgestellt und behandelt?

Die Ernährung gelangt häufig in Form von Verschlucken aber auch über das Einatmen oder Aspirieren in die Lunge. Kleinere Fremdkörper können bis in die grossen Bronchien abrutschen. Sobald diese stecken bleiben, können sie die Belüftung der dahinter liegenden Lungen Bereiche stören und eine Erstickungsgefahr provozieren. Folgende Symptome signalisieren dir als Eltern, dass ein Gegenstand verschluckt oder eingeatmet wurde:

  • Ein plötzlich einsetzender Husten mit Atemnot treten nicht selten ohne jegliche Anzeichen auf. Sobald Atem Nebengeräusche wie Keuchen, Pfeifen oder eine rasselnde Atmung zu hören ist, ist sofort der Notarzt anzurufen und es sind Sofortmassnahmen zu ergreifen.

  • Als Zeichen von Sauerstoffmangel können sich die Lippen bläulich verfärben. Weitere Symptome wie Bauchschmerzen, Kratzen im Hals, Schluck Beschwerden, Heiserkeit und unklares Erbrechen, welche schwerer zu deuten sind können ebenso auftreten. Dann solltest du spätestens den Notfall kontaktieren und zu Sofortmassnahmen greifen.

Welche Vorsichtsmassnahmen sollten Eltern beachten?

Es wird dir generell empfohlen, Kleinkinder nicht mit kleinen Gegenständen spielen zu lassen oder in der Umgebung von Kleinkindern liegen zu lassen. Gib keine Nüsse an dein Kind ab und bewahre Nüsse ausser Reichweite von Kinderhänden auf. Bei längerer Hustensymptomatik sollte auch an einen aspirierten Fremdkörper gedacht werden.

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