Wie helfe ich meinem Kind aus dem Gruppendruck?

Wie helfe ich meinem Kind aus dem Gruppendruck? © Photocreo Bednarek / AdobeStock.com

In der Kindererziehung bist du nicht nur bestrebt, deinem Kind alle Hilfen zu bieten, um sich zu einem liebenswerten und vernünftig denkenden Menschen zu entwickeln. Du möchtest dein Kind natürlich stärken und dazu gehört, dass Kinder auch "Nein" sagen können, wenn sie etwas nicht möchten. 

Ein wenig Gruppendruck schätzen Kinder als Zugehörigkeitsgefühl

Manchmal ist es die Markenkleidung, die ein Kind sich wünscht, einfach um zur Gruppe dazu zu gehören. Manchmal sind es einfach auch Verhaltensweisen, die es für Kinder unmöglich machen, sich gegen die eigene Kindergruppe zu stellen und einfach zu sagen, dass es bestimmte Verhaltensweisen nicht umsetzen möchte oder kann. Akzeptiere hier manche Verhaltensweisen deines Kindes einfach manchmal und stelle deine Meinung hinten an.

Bei vielen Themen, bei denen sich Kinder nicht gegen die Gruppe stellen ist es so, dass sie einfach zu Gruppe dazu gehören möchten. Bis zu einem gewissen Grad ist das gut, denn Gruppenzugehörigkeit kann das Selbstwertgefühl stärken. Wichtig in der Kindererziehung ist, dass du ermittelst, ob sich dein Kind mit dem Gruppendruck wohl fühlt.


Hinterfrage das Verhalten deines Kindes beim Gruppendruck 

Manchen Kindern gelingt es sehr gut, ihre Meinung zu sagen. Andere lassen sich zu Sachen überreden, die sie nachher bereuen. Sie fühlen sich genötigt, "ja" zu sagen, wenn sie "nein" meinen. Sie passen ihre Meinung der Gruppe an und spüren immer weniger, was ihnen selbst wichtig wäre. 

  • Kinder widerstehen dem Gruppendruck, wenn sie selbst ihre Gefühle und Wünsche genau wahrnehmen und diese auch ausdrücken können.

  • Das Selbstwertgefühl stärken heisst, dass du mit deinem Kind seine Position in der Gruppe erörterst und ihm vermittelst, dass es durch eine abweichende Meinung keine Beliebtheit einbüsst oder es sonst die Freunde nicht wert sind, wenn sie keine andere Meinung akzeptieren.

  • Achte darauf, dass deine Kinder Freunde in verschiedenen Bereichen haben und dass diese unterschiedlichen Freundeskreise deine Kinder unabhängiger machen von der Meinung einer Gruppe und so das Selbstwertgefühl stärken.

  • Vermittle deinem Kind auch durch dein Verhalten innerhalb der Familie, dass eine gute Beziehung einiges aushalten kann und dass eine abweichende Meinung oder ein Streit nicht zu Bruch einer Beziehung führt, weil man sich immer wieder vertragen kann.

  • Vermittle deinen Kindern durch gezielte Vorbilder, dass Individualität nicht dagegen spricht, dass man zu einer Gruppe gehört und dass wahre Freunde, sich auch bei einer abweichenden Meinung nicht von ihm abwenden.

Manchmal kollidieren auch deine Wünsche mit dem Gruppendruck

Viele Eltern wünschen sich bei den eigenen Kindern, dass diese sich jeglichem Gruppendruck entziehen und einfach handeln, wie sie es selbst als richtig erachten. Das ist eine sehr selbstbewusste Einstellung, die allerdings bei Kindern oftmals nicht ausgeprägt ist. Bedenke immer, dass Kindern im hohen Masse die Anerkennung durch die Gruppe wichtig ist. Hier ist Sensibilität elterlicherseits gefragt, denn den Kindern den eigenen Stempel im Hinblick auf die Lebenseinstellung aufzuzwingen, ist eine schwer erträgliche Situation für das Kind.

Tipps im Umgang mit dem Gruppendruck

Wie schwer es manchmal sein kann, zu seiner Meinung zu stehen, erleben wir Erwachsene ja selber auch. Es kann helfen, die Situation nachzuspielen und dem Kind dabei helfen, auf sich selbst zu hören. Anstatt ihm gleich zu sagen, wie es sich verhalten soll, kannst du gezielte Fragen stellen: "Wie ist es denn für dich, wie fühlst du dich dabei? Wie hättest du selber jetzt reagiert?" Zusammen könnt ihr das "dafür und dagegen" abwägen und ihm so helfen, eine eigene Lösung und mögliche Formulierung zu finden.  

Mit viel Sensibilität für die Situation deines Kindes und Stärkung des Selbstbewusstseins kannst du ihm am besten helfen.

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