So vertrauen dir deine Kinder!

Vertrauen des Kindes gewinnen © Robert Kneschke - AdobeStock.com

Dass Kinder ihren Eltern vertrauen, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Tatsächlich spielen aber bereits erste Impulse in der frühen Kindererziehung und Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung eine Rolle, damit das Vertrauen der Kinder zu den Eltern auch im Teenie-Alter Bestand hat. Diese Tipps können dir helfen, Vertrauen zu deinem Kind nachhaltig aufzubauen.

Vertrauen deine Kinder dir? Meistens machen sich Eltern noch nicht so viele Gedanken, wenn das Kind noch klein ist, denn schliesslich sind sie dann auf Mutter und Vater angewiesen und brauchen ihre Unterstützung. 

Wenn Kinder selbstständiger werden und Grenzen ausgetestet werden, ist die Beziehung zwischen Eltern und Kind manchmal nicht mehr ganz so einfach. Damit es auch im Schul- oder Teeniealter keine Schwierigkeiten gibt, gibt es hier ein paar hilfreiche Tipps, wie du das Vertrauen deiner Kinder stärken kannst: 

1. Zeitreise
Denke einmal an deine Kindheit und deine Bezugspersonen zurück. Was hat dein Vertrauen in deine Sorgeberechtigten gefördert und welche Erfahrung hat dein Vertrauen zu ihnen eingeschränkt? Wichtig ist, dass du dich ganz bewusst diesen Fragen stellst, denn nur bewusste Erfahrungen können deine eigene Entwicklung des Vertrauens zu deinen Kindern positiv beeinflussen.

Wenn dein Kind schon etwas älter ist, kann es hilfreich sein, kindgerecht darüber zu sprechen und über eigene Erfahrungen zu berichten. Dann kann dein Kind besser nachvollziehen, warum du zu einer Entscheidung kommst.

2. Bedürfnisse ernst nehmen
Die Bedürfnisse von Kleinkinder und Babys sind für Eltern oft einfach zu erkennen: Liebe, Geborgenheit, Nähe, Zuwendung, Nahrung und eine saubere Windel können das Vertrauen stärken. Werden Kinder grösser und selbstständiger, kommen weitere Bedürfnisse hinzu: Eigenständigkeit, Zuspruch, Privatsphäre, eigene Entscheidungen.

Dies kann für die wichtigsten Bezugspersonen der Sprösslinge manchmal irritierend sein. Wichtig sind hier der Austausch und die Kommunikation miteinander.

3. Unterstützung anbieten
Gerade Teenies möchten eigene Erfahrungen machen. Dabei geraten sie nicht selten in eine (teils emotionale) Sackgasse: Der erste Liebeskummer, ein grosser Streit mit der besten Freundin oder das Gefühl, in der Peer-Group nicht dazu zu gehören.

Eine vertrauensvolle Unterhaltung mit Mutter und/oder Vater kann hier helfen. Überlege genau, welche Unterstützung du anbieten kannst, um die Selbstwirksamkeit deines Kindes nicht einzuschränken.

4. Sei ein gutes Vorbild
In der Kindererziehung ist es ganz normal, dass Mutter und Vater gewisse Erwartungen an ihre Kinder haben: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Loyalität und Ordnung können einige Beispiele sein. Sind die Werte in deiner Familie klar, solltest du mit gutem Beispiel voran gehen. Lebe deinen Kindern diese Werte vor und erklären, warum sie dir so wichtig sind.

5. Das Recht auf Privatsphäre
Je älter Töchter und Söhne werden, umso grösser wird ihr Interaktionsradius. Dazu gehört, dass sie bestimmte Erfahrungen allein machen möchten und gute Freunde als engste Vertrauenspersonen ansehen. Möchtest du trotzdem am Leben deines Teenies teilhaben, ist es wichtig, in der Entwicklung eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen und auch in der Teenie-Zeit aufrecht zu erhalten.

Auch wenn es schwer fällt, versuche, deine Kindern nicht zu kontrollieren oder Entscheidungen zu treffen, die ihre Autonomie stark einschränken, ohne, dass sie verstehen warum. Auch wenn Auseinandersetzungen und Diskussionen in diesem Alter schwierig sind, sucht im Zweifelsfall den Konflikt und lass auch Argumente deines Kindes zu. Vielleicht hilft dir dabei die Vision, dass dein Kind eines Tages selbstständig auf eigenen Beinen stehen muss. 

6. Gespräch statt Strafe
Grosse Kinder - grosse Sorgen heisst es in einem Sprichwort. Kinder bis Teenies reizen ihre Grenzen aus und überschreiten diese. Handlungen, die Mutter und Vater in grösste Sorge versetzen sind im Teenie-Alter keine Seltenheit. Möchtest du Vertrauen fördern, suche immer das Gespräch, anstatt Strafen zu verhängen. Überlege nach einer Auseinandersetzung gemeinsam mit deinem ind, welche Konsequenzen nun folgen müssen/können.

7. Zeige deine Liebe
Sage und zeige deinen Kindern immer wieder, wie sehr du sie liebst und zu ihnen hältst - mit all ihren Ecken und Kanten. Eine Umarmung oder wertschätzende, ehrliche Worte wirken tief und stärken das Vertrauen.

Eine Vertrauensvolle Eltern-Kind-Beziehung ist eine fortwährende Herausforderung in der Kindererziehung. Mit bewussten Entscheidungen und Empathie gegenüber dem eigenen Nachwuchs können Sorgeberechtigte viel tun, um nachhaltig Vertrauen aufzubauen. Hab Mut zu deinen eigenen Gefühlen und Werten zu stehen und tausche dich mit deinem Nachwuchs darüber aus.

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