Nuggi abgewöhnen - so geht's!

Nuggi abgewöhnen @ herraez - fotolia.com

Er befriedigt den Saugreflex, schenkt Geborgenheit und kann vor allem ganz toll trösten. Klar, dass Kinder ihren heissgeliebten Nuggi nur ungern hergeben. Doch mit ein paar kreativen Ideen und viel Verständnis gelingt der Abschied.

Ideale Rahmenbedingungen & richtiger Zeitpunkt

Ein Geschwisterchen wird geboren? Die Eingewöhnung in Kita oder steht an? Das Kind kränkelt? In Zeiten des Umbruchs kann der Nuggi eine wertvolle Stütze sein. Es ist deshalb ratsam, die Entwöhnung in eine ruhige Phase zu legen, in der das Kind sicher und stabil ist. Da dies ganz individuell ist, gibt es auch nicht den einen, idealen Zeitpunkt oder das richtige Alter. Zahnärzte empfehlen, den Nuggi spätestens zum zweiten Geburtstag abzugewöhnen, viele Kinder brauchen ihn aber tatsächlich noch bis zum vierten Geburtstag als seelische Unterstützung.

Es geht auch ohne Nuggi

Wer von Beginn an darauf achtet, den Nuggi nicht in jeder Lebenslage einzusetzen, hat es später einfacher. Deshalb gezielt darauf schauen, wann das Kind den Nuggi wirklich braucht und wann er nur noch aus Gewohnheit im Mund steckt. Beim Spielen, Sprechen, Herumtoben oder auch direkt nach dem Essen darf der Nuggi draussen bleiben. Wichtig wird er oft dann, wenn sich das Kind verletzt hat, es müde ist oder einfach einen Tröster braucht.

Hier, wie überall in der Erziehung, bedeutet das für die Eltern: Klare Regeln geben Sicherheit und das Kind weiss, wenn es seinen Nuggi wirklich braucht, bekommt es ihn - aber eben nur dann.


Schlafen ohne Nuggi

Am Nuggi nuckeln und dabei einschlafen - so funktioniert es bei vielen Kindern am besten. In der Phase der Entwöhnung darf der Nuggi dann aber gerne auch mal aus dem Mund gezogen werden, sobald das Kind schläft. Zuerst wird er direkt neben dem schlafenden Kind platziert, mit der Zeit wandert er immer weiter weg.

Das Kind vorbereiten

Wenn der Abschied wirklich endgültig und dauerhaft sein soll, dann hilft es, die Kinder entsprechend vorzubereiten. Das heisst, es wird darüber gesprochen, dass der Nuggi bald abgegeben wird, dass er im Grunde nicht mehr gebraucht wird oder man vielleicht mittlerweile auch einfach schon zu gross dafür ist. Zur Unterstützung und Anregung gibt es zu diesem Thema allerhand Bilderbücher. Anhand der Figuren im Buch erleben die Kinder, wie so ein Abschied aussehen kann, was er bedeutet und wie andere damit umgehen.

Der offizielle Abschied

Die Rahmenbedingungen sind ideal? Der Nuggi wird bewusst eingesetzt und die ganze Nacht hindurch ist er auch nicht mehr notwendig? Dann wird es jetzt Zeit für den endgültigen Abschied.

Hierzu gibt es einige Ideen, die sowohl in den entsprechenden Bilderbüchern als auch in zahlreichen Familien erfolgreich durchgeführt wurden:

1. Die Nuggifee
Am Abend des Abschieds werden alle Nuggi zusammengetragen und an einen Ort gestellt, an dem die Nuggifee sie abholen kann, zum Beispiel aussen auf der Fensterbank. Am nächsten Morgen sind die Nuggis nicht mehr da und im Gegenzug liegt ein kleines Geschenk bereit.

2. Der Nuggibaum
In zahlreichen Städten oder Parks gibt es sogenannte Nuggibäume, an denen Kinder ihre Nuggis aufhängen können. Manche werden zusätzlich mit einem Abschiedsgruss versehen oder sogar mit dem Bild des Kindes. Durch die vielen abgegebenen Nuggis sieht der Baum sehr bunt und lustig aus. 

3. Die Nuggiparty
Kinder lieben Feste! Warum also nicht eine Abschiedsfeier für den Nuggi veranstalten? Das kann im ganz kleinen Rahmen mit den Eltern und Geschwistern geschehen, manch eine(r) macht aber auch ein Gartenfest mit befreundeten Familien daraus. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass dem Nachwuchs bewusst ist, worum es geht und dass es sich darauf einlassen kann.

4. Den Samichlaus  oder Osterhasen beschenken
Ganz gut klappt es auch, wenn der Nuggi in ein hübsches Geschenk verpackt und dem Samichlaus oder Osterhasen mitgegeben wird. Der Samichlaus oder der Osterhase bringt den Nuggi Babys, die den Nuggi brauchen. Natürlich bringt der Samichlaus oder der Osterhase dafür dem Kind auch ein kleines Geschenk?

Von manchen Ideen, die man noch aus der eigenen Kindheit kennt, wie zum Beispiel Nuggi vergraben oder am See den Enten mitgeben, hat man sich mittlerweile aus Gründen des Tier- und Naturschutzes verabschiedet.

Aber auch wenn man nicht der Typ für grosse Nuggi-Aktionen ist, wird der Abschied gelingen. Mit viel Liebe und Verständnis für die Bedeutung des Ganzen, mit Humor und durchaus auch mit einer gewissen Härte, denn es wird nicht immer einfach sein, dem bettelnden Kinderblick und der ein oder anderen Träne zu widerstehen? Am besten räumst du alle Nuggis auch für dich definitiv weg;)!

Wie seid ihr den Nuggi losgeworden? Kennt euer Kind die Nuggifee oder habt ihr das ganz anders gelöst? Wir freuen uns über deinen Tipps im Kommentarfeld.

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