Mädchen erziehen - was Girls brauchen

Kindererziehung © STUDIO GRAND WEB - AdobeStock.com

Der Unterschied von Jungen und Mädchen macht sich nicht nur äusserlich bemerkbar, es sind auch ganz klare Unterschiede in Charakter und Bedürfnis zu erkennen. Aber worauf kommt es bei der Erziehung von Töchtern an und was kannst du zu einer gesunden Entwicklung beitragen?

Das Kind in rosarot

Prinzipiell sollten Eltern keinen Unterschied bei der Erziehung zwischen Jungs und Mädels machen, doch verschiedene Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften verlangen oftmals eine geschlechtsspezifische Unterstützung. Kinder haben zwar im Allgemeinen die gleichen Grundbedürfnisse, aber umso älter sie werden, umso mehr zeigen sich Unterschiede zwischen Girls und Boys. Veraltet sind dabei Erziehungsmethoden, in denen ein Mädchen sich nicht schmutzig machen darf, nicht mit Autos spielen soll und nicht herumtoben darf. Du solltest gerade deine Tochter gezielt in ihren Träumen und Wünschen unterstützen, damit sie sich genauso respektiert und verstanden fühlen kann, wie es bei einem Jungen der Fall ist.

Die Entwicklung von Selbstvertrauen und Stärke

Auch deiner Tochter kannst du Dinge getrost zutrauen. Du musst sie nicht mehr vor der bösen Welt schützen, wie du es auch bei einem Jungen tun würdest. Mädchen möchten ebenfalls austesten und an ihre Grenzen gehen. Du tust daher gut daran, wenn du deine Tochter genau hierbei unterstützt. Selbstvertrauen und Stärke sind Eigenschaften, welche sie in ihrer Zukunft und der späteren Welt unbedingt brauchen wird. Den Grundstein zu dieser Entwicklung legt ihr als Eltern jetzt in ihrer Kindheit.


Auch Mädchen haben Aggressionen

Was lange Zeit nur den männlichen Nachkommen zugestanden war, hat heute auch Bestand in der Erziehung einer Tochter. Dein Mädel hat durchaus auch das Recht auf Aggressionen und Wut, und diese natürlich auch zu zeigen. War es früher noch eine Frage von dem, was sich schickt und was nicht, gehört das Zeigen von Emotionen heute zu einer gesunden und optimalen Entwicklung von Mädchen. Jede Art von Verbot in diese Richtung kann dazu führen, dass deine Tochter nicht lernt, mit Gefühlen entsprechend umzugehen und wird diese im Erwachsenenalter vielleicht sogar unterdrücken oder gegen sich selbst richten.

Interessen unterstützen

Das Jungen Spass und Freude an Technik haben, ist schon lange bekannt und wird auch gerne ausreichend gefördert. Deine Tochter hat aber eventuell auch Interesse an Technik. Du solltest sie bei Bedarf daher dabei unterstützen und fördern, denn insbesondere Berufe im technischen Bereich sind ein sicherer Bestandteil der Zukunft. Väter tun somit auch gut daran, wenn die Tochter anstatt des Sohnes mal mit in die Garage oder Werkstatt genommen wird. Auch ein Kasten zum Experimentieren kann durchaus ein tolles Geschenk für ein Girl sein. Bedenkt man die Gabe der räumlichen Vorstellungskraft, haben Jungen einen entscheidenden Vorteil, denn diese ist bei ihnen nachgewiesen ausgeprägter vorhanden. Damit deine Tochter die Dinge auch räumlich besser wahrnehmen kann, solltet ihr an dieser Stelle ganz gezielt fördern. Eure Tochter wird es euch später garantiert danken, wenn sie weniger Probleme beim Lesen einer Karte oder einparken hat. Förderlich sind z.B. eine Motorikschleife oder diverse Zuordnungs- und Suchspiele.

Keine Ja-Sagerin erziehen

Die (Ur-)Grosseltern lassen es meist heute noch oft durchblicken, denn zu damaligen Zeiten wurden Mädchen noch ausschliesslich zu Ja-Sagerinnen erzogen. Ein Nein gehörte nicht zu dem Wortschatz einer wohlerzogenen Tochter. Heute sieht das jedoch Gott sei Dank, ganz anders aus. Auch Töchter haben das Recht Nein zu sagen und ihre Meinung zu vertreten. Du kannst deine Tochter nur zu einer starken Persönlichkeit erziehen, wenn du ihr dieses Recht auch in vollem Umfang einräumst. In ihrer Zukunft werden viele Konflikte und Herausforderungen auf sie zu kommen und nur eine gestandene Frau kann sich diesen entgegenstellen.

Tipps zur Förderung von Mädchen (und Jungs):

Tipp 1: Kreativ spielen
Tauche mit deinem Kind in Rollenspiele ein. Dies regt die Fantasie an, unterstützt die Sprache und es lernt sich in der Welt zu orientieren. Spielt auch später viel zusammen - Gesellschafts- oder Kartenspiele stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Tipp 2: Selbstbewusstsein trainieren
Neben emotionaler Stabilität ist vor allem die Konfliktfähigkeit wichtig. Besprich bei Auseinandersetzungen in der Familie die beiden Interessen, die gegenüber stehen und unterstütze dein Kind, seinen eigenen Weg zu finden. 

Tipp 3: Medienkonsum begleiten
Wähle (gemeinsam) mit deinem Kind das erlaubte Mass sowie den Inhalt der Fernsehsendungen aus. Sprecht zusammen über die Serie oder den Film sowie auch über die Seiten, die sie im Internet besucht. Denn nur über das Sprechen entwickelt sich Denken darüber und damit die Fähigkeit, dass sich Kinder von diesem Spektakel auch distanzieren und sich ihre eigene Meinung bilden können.

Tipp 4: Liebe und Respekt
Respekt in der Familie ist sehr wichtig. Gewähre deinem Kind ein Mitspracherecht und stärke dein Kind im Alltag richtig.

Tipps 5: Vorbild sein
Glückliche, zufriedene und aktive Eltern sind die besseren Vorbilder. Das heisst aber auch, dass einigen Ansprüchen der Kinder Grenzen gesetzt werden müssen und klare Regeln gelten sollen.

Gute Mädchenerziehung bedeutet nicht das Umkrempeln ihrer Wünsche und Vorstellungen, sondern die Bereicherung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten. Nur wenn ein Kind viele Möglichkeiten kennen gelernt hat, wird es die für sie passenden Entscheidungen später treffen können.

Bewertung

Kommentare (1)

Das könnte dich auch interessieren...

Keine Artikel vorhanden