Kritik und Lob gezielt einsetzen

Kindererziehung © Konstantin Yuganov - AdobeStock.com

Das Gute zuerst - du bist nicht alleine. Alle Elternteile geben sich ab und zu ungewollt unnötigen Machtkämpfen mit dem Kind hin, selbst wenn klar ist, dass diese Spielchen sinnlos sind. Auf Dauer belastet ständiges Schimpfen und Kritisieren die Beziehung zwischen Kindern und Eltern, der gegenseitige Respekt geht verloren. Erkennst du das, bist du auf dem richtigen Weg.

Kritik ist wichtig - wenn sie angebracht ist

Das bedeutet natürlich nicht, dass Kritik in der Erziehung überflüssig ist. Kinder brauchen Grenzen. Lernen sie das nicht im familiären Umfeld, haben sie es später umso schwerer. Wichtig ist jedoch, Regeln klar zu definieren. Wie oft rutscht dir schnell ein "nein" heraus, obwohl es unnötig ist? Wäre es wirklich so schlimm, wenn das Kind das rote statt das grüne Oberteil anzieht, eine halbe Stunde länger draussen spielt oder das Zimmer später aufräumt? Kinder nehmen ein "nein" ernster, wenn du es selten einsetzt. Dann jedoch muss es auch gelten. So sieht es auch mit Kritik aus. Beschränke diese auf Situationen, in denen eine Beanstandung wirklich angebracht ist.


Ruhig bleiben

Sprichst du Kritik aus, dann bleibe ruhig und sachlich, damit die Situation sich nicht hochschaukelt. Vermeide es, das Kind mit Vorwürfen zu bombardieren. Hat das Kind nach den ersten eigenen Kochversuchen in der Küche ein Schlachtfeld hinterlassen? Ein unfreundliches "Wie sieht es denn hier aus?" ist schnell herausgerutscht, dabei wollte dein Kind dir vielleicht eine Freude machen. Dann ist die Enttäuschung gross und der Streit vorprogrammiert. Versuche es stattdessen mit "Wie schön, dass du gekocht hast. Lass uns noch gemeinsam die Küche aufräumen, wenn wird die Nudeln gegessen haben."

Debatten zulassen, Kompromisse schliessen

Du möchtest dein Kind zu einem selbstbewussten Menschen heranziehen. Das gelingt nur, wenn es Entscheidungen treffen und mitsprechen darf. Es muss lernen, zu diskutieren und seinen Standpunkt zu vertreten. Dazu gehören leider auch Debatten, die anstrengend und zeitraubend sind. Dennoch ist es für ein gesundes Miteinander und die weitere Entwicklung wichtig, dass du dich mit dem Kind auseinander setzt und nicht als Chef das alleinige Sagen hast. Kompromisse können oft helfen, verfahrene Situationen zu entschärfen. Deine Kinder möchten unbedingt eine bestimmte Süssigkeit haben, allerdings genau zur Mittagszeit? Dann komme ihnen entgegen, erlaube ihnen die Nascherei, aber erst nach dem Essen.

Warum Lob für Kinder wichtig ist

Bekräftige deine Kinder nicht nur darin, Entscheidungen zu treffen, sondern lobe sie konkret, wenn es angebracht ist. Lob bringt nicht nur ein gutes Gefühl, es hat einen weit höheren Lerneffekt, als Verbote und Tadel! Achte jedoch darauf, nicht jede Kleinigkeit mit einem Lob zu bestätigen, damit es nicht seinen Wert verliert. Zu viel Lob kann im schlimmsten Fall eine unangenehme Entwicklung zur Selbstüberschätzung oder sogar Arroganz bestärken. Lob im richtigen Mass dagegen motiviert, führt zu einem gesunden Selbstbewusstsein und festigt nachhaltig die Beziehung zwischen Eltern und Kindern.

Fazit
Überlege genau, welche Regeln dir wirklich wichtig sind und setze diese konsequent durch. Lasse deinen Kindern darüber hinaus Freiraum, Entscheidungen zu treffen oder findet gemeinsam Kompromisse, mit denen beide Seiten zufrieden sind. Bestärke Positives mit Lob, um dein Kind weiter zu fördern. Gehst du von klein auf respektvoll mit deinen Kindern um, wirst du dir einige Diskussionen in der Pubertät ersparen.

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