Kind rennt ständig weg - was tun?

Wenn Kinder ihre Grenzen austesten © Kristin Gründler - AdobeStock.com

Dein Kind sieht etwas Spannendes und ist plötzlich ausser Sichtweite? Einkaufszentrum & Co. werden schnell zur Herausforderung für dich und deinen kleinen Ausbüchser. Um mit dem häufigen Weglaufen deines Kindes klarzukommen, kannst du dir ein paar Strategien zurechtlegen. Welche Rolle die Erziehung dabei spielt, wenn Kinder ständig entwischen und welche Regeln du unterwegs aufstellen kannst, erfährst du hier!


Warum laufen Kinder weg?

Wichtig: Als Mutter oder Vater solltest du versuchen, das Positive hinter dem Verhalten deines Kindes zu sehen. Fragst du dich, welche Bedürfnisse sich hinter dem ständigen Wegrennen deines Kindes verbergen, bringst du mehr Verständnis dafür auf.

Autonomie
Ich kann das! Erkunden Kleinkinder fremde Orte in Eigenregie, fördert das wichtige Denk- und Lernprozesse. Durch dieses Stückchen Selbstständigkeit wächst das Vertrauen deines Kindes - in sich selbst und in dich als seine Bezugsperson.

Der Entdeckerdrang
Einkaufen mit Spiel, Spass & Spannung! Wissbegierig und stets auf der Suche nach etwas Neuem und Aufregendem ziehen Kids gerne auf eigene Faust los und wollen die mit bunten Überraschungen gefüllten Regale und Truhen entdecken. Verständlich, oder?

Bewegungsdrang
Kleinkinder toben, klettern und springen, ohne dabei einen Funken Energie zu verlieren. Mittagsschlaf? Nein danke! Kein Wunder also, dass dein Wegläufer aus seinem natürlichen Drang nach Bewegung heraus lieber durch die Gänge tobt, statt gemächlich neben dir zu schlendern.

Aufmerksamkeit
Hand aufs Herz! Schenkst du deinem Nachwuchs stets deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit oder lässt du dich gerne von Smartphone & Co. ablenken? Oftmals möchten die Kids mit dem Weglaufen schlichtweg erreichen, dass Mutter und Vater sprichwörtlich ein Auge auf sie werfen.

Tipps & Tricks für Eltern

Sind die Worte "Nein!" oder "Stopp!" fester Bestandteil deiner Erziehung, neigst du dazu, vorschnell Verbote auszusprechen. Die Folge: Dein Kind stellt sich taub und nimmt wichtige Rufe - beispielsweise im Strassenverkehr - nicht mehr ernst. Wähle lieber Orte aus, an denen dein Kind seine Bedürfnisse nach Herzenslust ausleben kann - frei von Verboten. Hier gibt's Alternativen zum Wort "nein".

Wusstest du das? Kleinkinder überhören gerne das Wörtchen "nicht". Sprichst du mit deinem kleinen Ausbüchser, solltest du es aus deinem Wortschatz streichen und anstatt "Lauf nicht weg" lieber "Bleib hier" sagen.

Fakt ist: Nur wenige Kinder können lange auf einer Stelle ausharren und geduldig warten. Tipp: Lass dein Kind beim nächsten Einkauf doch einfach kleine Aufgaben (z.B. Bananen holen) übernehmen. So machst du das Shoppen interessant und dein Nachwuchs hilft dir sogar dabei. Win-win!

Rennt dein Kind ständig weg, solltest du in einem ruhigen Moment zu Hause ein Gespräch mit ihm führen. Bereits Kleinkinder, die (noch) nicht über einen grossen Wortschatz verfügen, sind in der Lage, ihre Beweggründe für das Ausbüchsen preiszugeben.

Da Kinder schlecht einschätzen können, ob sie sich noch in Sichtweite ihrer Eltern befinden, ist es wichtig, dass ihr klare Absprachen trefft - und zwar vorher. Eine tolle Idee für den nächsten Spaziergang: Den Weg in kleine Zwischenziele einteilen. Die Kinder dürfen beispielsweise alleine bis zur nächsten Sitzbank laufen und am vereinbarten "Treffpunkt" auf die Eltern warten. Wichtig: Loben nicht vergessen, wenn es geklappt hat!

Alles eine Frage der Erziehung? Um Ausflüge mit dem Kleinkind nicht zur Zerreissprobe werden zu lassen, sollten Eltern von Weglauf-Kindern nicht nur im Vorfeld klare Regeln aufstellen, sondern ihrem Nachwuchs auch sein natürliches Bedürfnis nach Bewegung, Autonomie & Co. zugestehen - einfühlsam, liebevoll und wertschätzend.

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