Erziehungsstile - welcher passt für uns?

Erziehungsstile © Andriy Petrenko - fotolia.com

Eltern wollen das Beste für ihre Kinder. Bei der Erziehung gestaltet sich das jedoch nicht immer als einfach. Es eignet sich auch nicht jeder Erziehungsstil automatisch für jedes Kind. Umso schwieriger ist es, sich für einen bestimmte Erziehungsstil zu entscheiden. Letztendlich möchten Eltern ihrem Kind alles mit auf dem Weg geben, damit seine Zukunft so gut wie vielversprechend wie möglich wird.

Vermeide diese Erziehungsfallen!

Das Wichtigste als erstes: Dein Kind muss sich selbst bei Konflikten und Auseinandersetzungen über die Liebe und Verlässlichkeit seiner Eltern sicher sein.

Endloses Schimpfen und Einreden auf das Kind sind sinnlos, nach wenigen Sekunden wird das Kind nicht mehr richtig zuhören. Spare dir lange Diskussionen und sage klar und deutlich, was du erwartest. Vermeide Drohungen und Strafen, besonders nicht für etwas, was mit dem aktuellen Konflikt nichts zu tun hat.

Verantwortung, Sicherheit, Vertrauen oder Enttäuschung kann man nicht erklären, sondern die Eltern müssen es vorleben!


Die verschiedenen Erziehungsstile

Es gibt nicht nur verschiedene Erziehungsmethoden. Manche von ihnen widersprechen sich sogar gegenseitig. Die Ausprägungen können dabei extreme Formen annehmen. Der autokratische Erziehungsstil verlangt zum Beispiel eine besonders harte Hand, die sich dadurch auszeichnet, dass sämtliche Regeln ohne Erklärung oder Diskussion für das Kind festgelegt werden. Das Kind selbst hat dabei nicht mitzureden oder zu entscheiden und hat den Regeln Folge zu leisten. Die Eigeninitiative und Selbständigkeit des Kindes werden unterdrückt.

Etwas milder ist die autoritäre Erziehung. Der Stil ist geprägt von hohen Erwartungen, Belohnungen und Strafen. Das Denken und Handeln der Kinder wird durch die Eltern vorgegeben.

Im Gegensatz dazu steht der antiautoritäre Erziehungsstil, der ohne Strafen auskommt und mehr auf Förderung abzielt. Es gibt zwar Einschränkungen und Tadel, doch man kommuniziert darüber mit den Kindern. Grundsätzlich wird den Kindern viel Freiheit gelassen, eigene Entscheidungen zu treffen.

Eine krasse Steigerung davon ist die passive laissez-faire Erziehung, bei der die Eltern keine Anforderung an die Kinder haben und ihnen alle Entscheidungen selbst überlassen. Der laissez-faire Erziehungsstil ist von Desinteresse geprägt. Die Kinder können Tun und Lassen, was sie wollen.

Die permissive Erziehung ist ähnlich, aber weniger extrem. Sie ist auch passiv und sieht ebenfalls keine Strafen vor, jedoch gibt es hier einige Regelungen. Bei der permissiven Erziehung geht es vor allem darum, dass Kinder eigeninitiativ handeln sollen.

Und dann gibt es natürlich noch die Helikopter-Erziehung. Helikopter-Eltern meinen es eigentlich nur gut, nehmen Kindern aber zu viel ab. So wird das Leben des Kindes kontrolliert, ihm wird alles hinterhergeräumt und bei Elternabenden herumdiskutiert, weil die Schule ihm angeblich nicht gerecht wird.

Wenn keiner der Erziehungsstile passt

Alle Erziehungsstile beziehen sich auf etwas Bestimmtes. Der autokratische und autoritäre Stil definieren sich über feste Regeln und hohe Erwartungen, der antiautoritäre Stil über Förderung und Freiheit, der laissez-faire Stil über Grenzenlosigkeit, der permissive Stil über die Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit des Kindes und die Helikopter-Methode über extreme Behütung. Alle Ansätze sind irgendwo nachvollziehbar. Auch der antiautoritäre Stil, der manchmal auch als goldener Mittelweg bezeichnet wird, hat seine Schwächen. So beklagen sich viele Lehrer darüber, dass Schüler getroffene Entscheidungen nicht einfach hinnehmen können, sondern immer diskutieren wollen.

Je nach Situation ist manchmal ein anderes Verhalten von den Kindern gefordert. Kein Erziehungsstil kann dabei auf jede Lebenssituation vorbereiten. Hinzu kommt, dass jedes Kind unterschiedlich ist und andere Bedürfnisse, Stärken und Schwächen hat. Darum gibt es nicht den einen Erziehungsstil.

Du solltest so erziehen, wie es sich richtig und angemessen anfühlt. Dabei ist es egal, wie es andere Eltern handhaben, denn in der Regel macht es jeder anders. Jeder steht in den Erziehungsfragen vor anderen Herausforderungen. Manche Kinder brauchen klare Regeln, anderen bekommt es besser, je mehr Eigeninitiative sie einbringen dürfen. Letztendlich geht es darum, dass du ihnen eine gute Kindheit bescherst und ihnen keine Steine in den Weg legst. Es ist auch normal, dass man als Elternteil ab und zu mal Fehler macht. Das ist auch nicht weiter schlimm, so lange man selbstkritisch ist und daraus lernt.

Umfrage: Welcher Erziehungsstil wendet ihr an und warum?

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