Alternativen zum Wort "nein"

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Eines der häufigsten Worte, die Kinder zu hören bekommen, ist "Nein". Sie hören diesen Ausdruck so häufig aus dem Mund ihrer Eltern, dass sie es irgendwann einfach ausblenden. Wir erklären dir in diesem Artikel, warum es sich für uns Eltern lohnt, weniger "Nein" zu sagen. Welche Alternativen gibt es und wie reagieren wir Eltern richtig bei einem Verbot?

Im Alter von zwei Jahren beginnen Kinder sich als Individuum von den Eltern abzugrenzen und beginnen, einen eigenen Willen zu entwickeln. Plötzlich weigern sie sich, etwas zu tun, einer Bitte nachzukommen oder hören mit dem unerwünschten Benehmen nicht auf und das "nein" der Eltern wird ignoriert.

Wenn "Nein" nicht mehr funktioniert...

Für viele Eltern ist es erschreckend, wenn sie feststellen, dass "Nein" eines der ersten Worte ist, die der Nachwuchs deutlich aussprechen kann. Doch grundsätzlich ist es nur eine logische Konsequenz, denn es ist auch jenes Wort, was unsere Kinder in ihrem jungen Leben am häufigsten zu hören bekommen: "Nein, nicht die Katze ärgern", "Nein, lass die Finger vom Herd", "Nein, die Puppe darf nicht in die Toilette". Die Folge daraus, wird meist im Kindergarten-Alter zum ersten Mal richtig deutlich: Das Kind scheint schier resistent gegen den Ausdruck geworden zu sein. Das "Nein" zeigt kaum noch eine Wirkung und wenn, dann nur nach mehrmaligem Auffordern.


Es braucht Alternativen zum "Nein"

Eltern sollten Aufforderungen viel öfter in kreative Alternativen verwandeln, denn so finden die Worte bei den kleinen Ohren auch mehr Gehör. Zwar kling "Nicht rennen!" nach einer Auffassung, die sich eigentlich leicht befolgen lassen müsste, für ein Kind ist es aber spannender zu hören, wenn die Aufforderung mit etwas Fantasie verpackt wird: "Ich gehe manchmal am liebsten in Zeitlupe". Du kannst dein Kind so von seinem unerwünschten Verhalten ablenken, ohne dass es überhaupt zu einem direkten Verbot kam.

Zudem solltest du versuchen, die Situation zu entschärfen, indem du dein Kind von seinem eigenen Verhalten ablenkst. Biete ihm andere interessante Dinge an, wenn es Unsinn macht oder verwickle es in ein interessantes Gespräch. So vergessen viele Kinder einfach die Gefahrenquellen und unterhalten sich mit Mama viel lieber über den Einkauf für das Abendessen oder die nächste Geburtstagsparty.

Schenke deinem Kind genügend Freiraum

Es ist wichtig, dass du deinem Kind genügend Freiraum gibst, dass es sich selbst entwickeln kann. Oft wollen die Kleinen einfach nur ein Gehör bekommen und möchten ihre eigenen Meinungen deutlich äussern dürfen. Es ist möglich, dass besonders kleine Kinder daher bestimmte Dinge, die von den Eltern bestimmt wurden, einfach ablehnen, wie beispielsweise die Kleidung oder das Essen. Dein Kind muss seine eigene Persönlichkeit entwickeln dürfen. Daher solltest du ihm auch in vielen Fällen selbst die Wahl überlassen. Aber Vorsicht: Besonders bei kleinen Kindern muss die Auswahl natürlich stark von den Eltern eingeschränkt werden. Zwei Kleidungsstücke zur Wahl oder zwei Becher genügen bereits völlig, damit ich dein Kind respektiert fühlt. Andernfalls kann sich für dich die Auswahl zu einem unendlichen Prozess hinziehen.

Umgehe grundsätzlich problematische Momente

Du kannst zahlreiche Gelegenheiten, bei denen du generell mit einem "Nein" unterbrechen musst, einfach umgehen. Ist eure Wohnung kindersicher gestaltet, sind alle Gegenstände gut verstaut und alle Gefahrenquellen aus dem Weg geräumt, hat dein Kind natürlich viel weniger Möglichkeiten, Unsinn zu machen. Folglich musst du weniger das Wort "Nein" in den Mund nehmen. Natürlich kannst du nicht allen Situationen aus dem Weg gehen. Kommt es beispielsweise wieder einmal an der Supermarktkasse zum Desaster, bewahre die Ruhe und bleibe konsequent. Nur so lernt dein Kind, dass NEIN auch manchmal zur Tagesordnung gehört.


Eltern könnten ihre Kinder oft den ganzen Tag ermahnen oder zurechtweisen. Aber für ein Kind ist es sehr lustig, die klugen Eltern herauszufordern und sie auf die Probe zu stellen. Du solltest daher darauf achten, dass du deinem Kind nicht grundsätzlich alles verbietest. Spritzt sich dein Kind im Sommer seine Kleidung am Wasserbrunnen nass, ist es eben so. Kinder möchten was erleben, sie sind neugierig und brauchen solche wichtigen Erfahrungen.

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