Diese Suppe ess' ich nicht... Tipps für Kinder, die sehr wählerisch essen

Diese Suppe ess' ich nicht... © Monkey Business / AdobeStock.com

Die Situation ist bekannt: Das Kleinkind sitzt am Familientisch, die Eltern wollen essen, und dann kommt der Satz, den alle erwartet haben: Nein, das mag ich nicht. Kinder sind wählerisch beim Essen, das ist ganz normal. Trotzdem machen sich Eltern oft Gedanken, ob die kleinen Spatzen genug futtern. Das ist in der Regel unbegründet, denn kein Kind hungert freiwillig.

Entspannte Eltern geniessen das Essen - Kinder auch

Es hilft keiner Familie, wenn die Erziehung bei Tisch im Vordergrund steht. Eine entspannte Mahlzeit dagegen ist Spass pur: Geniesse mit deinem Kind zusammen das Essen. Du bestimmst selbst, was und wie viel du isst. Dein Kind darf das auch. Immerhin willst du ihm oder ihr beibringen, selbstbestimmt gesund zu essen, und zwar so viel wie nötig. Zuviel ist nicht gut. Es ist also kontraproduktiv, wenn du dein Kind überreden willst, aufzuessen. Immerhin lernt es dadurch, das Sättigungsgefühl zu ignorieren. Einer gesunden Ernährung steht das entgegen. Also: Nicht schimpfen, nicht überreden, keine Tricks und kein Zwang bei Tisch. Akzeptiere es, wenn dein Kind etwas nicht mag. Kinder sind wählerisch.

Neugier beeinflusst die Ernährung positiv

Vor allem das Kleinkind isst erst einmal nur, was es schon oft gesehen hat und was neugierig macht. Und wie machen Eltern ihr Kind neugierig auf ein bestimmtes Gericht? Mahlzeiten, die im Kreis der Familie eingenommen werden, wiederholen sich. Keine Mutter und kein Vater kocht monatelang nur neue, verschiedene Gerichte. Kinder sehen also ganz natürlich, dass Eltern immer mal wieder das Gleiche essen, und zwar mit Genuss. Das macht spätestens nach der fünften Wiederholung neugierig: Was schiebt sich der Papa da mit so einem zufriedenen Gesichtsausdruck in den Mund? Warum isst der das denn immer wieder?


Gesunde Ernährung ist bunt

Ganz klar: Für Kinder steht das Sättigungsgefühl im Mittelpunkt. So wünschenswert es für die Erziehung auch ist, möglichst früh an Gemüse, Obst und gesunde Rohkost zu gewöhnen, so erfolglos wird das sein. Kaum ein Kleinkind interessiert sich ernsthaft für gekochtes, weiches Gemüse. Allein die Textur mögen viele Kinder nicht. Wenn das Gericht aber interessant aussieht, besonders bunt und fantasievoll angerichtet ist, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Aus Rüebli kann man Blüten schneiden, Gurken lassen sich auffächern, Kohlrabi als runde Scheiben auf Fäden ziehen. Gemüse behält generell blanchiert oder gedämpft bissfest Form und Farbe. Saucen sind den meisten Kindern suspekt - du darfst in der Familie durchaus ohne Sauce servieren!

Tipps für den Familientisch:

  • Probiere verschiedene Zubereitungsarten aus. So findest du heraus, in welcher Konsistenz dein Kind ein Lebensmittel bevorzugt. Oft mögen Kinder das Gemüse gerne roh.
  • Verstecke das Gemüse im Auflauf, Knöpfli, in Saucen oder auf der Pizza – jedes Essen enthält Gemüse in irgendeiner Form.
  • Richte das Essen appetitlich an, ein lustig dargestelltes Gesicht lädt zum Probieren der verschiedenen Lebensmittel ein. Erzähle eine Geschichte dazu!
  • Reduziere Süsses und versteckte Zucker. Das Dessert soll auch keine Belohnung sein.
  • Achte auf gesunde Zwischenmahlzeiten und genügend Pausen vor den Hauptmahlzeiten.
  • Koche keine Extramenüs für Kinder. Wenn es nicht essen will, kann es eine Frucht nehmen oder etwas Brot, das ebenfalls auf dem Tisch steht.

Alles halb so wild

Natürlich ist dir nicht wohl, wenn dein Kind oft Gerichte verweigert und vielleicht auch schon der ein oder andere Machtkampf um das Essen entbrannt ist. Entspann dich! Solange dein Kind fit und vital wirkt, sich normal entwickelt und an Gewicht zulegt, ist wirklich alles in Ordnung.

Viele Kinder haben Phasen, während derer sie nur wenig und vor allem nur wenige verschiedene Lebensmittel essen. Wenn du immer einen Brotkorb auf dem Tisch stehen hast, an dem sich dein Kind bedienen darf, wenn es nicht viel essen mag, ist alles in Ordnung.

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