Das Geheimnis wertschätzender Kommunikation

Wertschätzende Kommunikation © New Africa - stocks.adobe.com

Ein achtsamer Umgang und wertschätzende Kommunikation kann das Familienleben grundlegend verändern. Wie das geht? Wir haben drei wertvolle Tipps für dich zusammengestellt.

"Warum hörst du nicht auf mich?"
"Immer muss ich dir alles zwei Mal sagen..."

Wie würdest du dich fühlen, wenn man dich permanent so ansprechen würde? Und was glaubst du, wie dein Kind sich dabei fühlt?

Die Art, wie wir zu unseren Kindern sprechen, wird zu ihrer inneren Stimme. Empathische Kommunikation bildet die Basis für eine gelungene Erziehung und für ein glückliches Heranwachsen.

Angeborenes Bedürfnis nach Kontakt

Bereits ein Neugeborenes hat das Bedürfnis nach Kontakt: Liebevolle Berührungen sowie eine gelungene nonverbale Kommunikation zwischen Eltern und Kind sind während unserer ersten Zeit auf der Welt überlebenswichtig. Dieses Bedürfnis verändert sich mit der Zeit, verschwindet jedoch nicht. Miteinander sprechen, sich austauschen und einander anvertrauen können, bilden die Basis für jedes Familienleben. Doch die Worte wollen wohl gewählt sein, denn sie können mitunter tiefe Wunden hinterlassen.

Hab Mitgefühl mit dir selbst

Von zentraler Bedeutung sind deine innere Haltung und dein Bild von dir selbst. Viele gehen mit sich selbst oft sehr hart ins Gericht. Unterläuft uns ein Fehler, ist der innere Kritiker nicht zimperlich. Versuch dir doch bitte einmal kurz vorzustellen, dass dir ein Freund exakt denselben Fehler anvertraut - wie würdest du reagieren? Verständnisvoll und empathisch? Oder überkritisch und abwertend?

Wenn du es schaffst, dir selbst mit dem gleichen Mitgefühl zu begegnen, dann wirst du lernen, dich von kritischen Bewertungen zu befreien. Nimm dir auch im Alltag bewusst Zeit, um an dieser achtsamen Haltung zu arbeiten und wertfrei auf dich und deine Bedürfnisse zu schauen.


Warum ist Empathie so wichtig?

Ganz einfach: Erst wenn du auch dir gegenüber mitfühlend bist, kannst du auch bei anderen die nötige Empathie aufbringen.

Empathie bedeutet nichts anderes als die Fähigkeit, sich in die Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen einzufühlen. Im Kontakt mit Kindern ist das besonders wichtig, denn die Heftigkeit kindlicher Gefühle ist so manch einem Erwachsenen bereits ein wenig fremd geworden.

BEziehung statt ERziehung

Welche konkreten Tipps gibt’s, um die Kommunikation mit deinem Kind zu verbessern?

Zeitdruck vermeiden
Als Erwachsener zählt der Terminplan, ein Kind folgt jedoch seinen Impulsen. Speziell Kleinkinder leben noch ganz im Hier und Jetzt. Versuche deshalb, dir Zeit bewusst Zeit zu nehmen, um dem individuellen Tempo deines Kindes Raum geben zu können. Wie das aussehen kann? Mehrere Nachmittage pro Woche ohne Termine, am besten für die ganze Familie. Auf dem Heimweg gemeinsam trödeln und ins Gespräch kommen.

Aufmerksam zuhören und nicht werten
Der wohl wichtigste Punkt von allen. Eltern können du nur dann wertschätzend mit ihrem Kind kommunizieren, wenn sie ihm den nötigen Raum geben sich mitzuteilen. Lass dein Kind ausreden, hör ihm aufmerksam zu und - ganz wichtig: Bleib achtsam und offen und vermeide vorschnelle Be- oder Abwertungen. So redest du richtig mit deinem Kind!

Bitten statt befehlen
Kinder zeigen sich kooperativ, wenn wir sie um etwas bitten - und nicht, wenn wir im Befehlston mit ihnen sprechen oder gar Strafen androhen. Zwang und Druck bewirken das Gegenteil von dem, was wir uns wünschen. Bei Kindern wird dadurch eine Abwehrhaltung erzeugt und die Fronten verhärten sich. Nimm dein Kind ernst und schenke seinen Bedürfnissen Beachtung. Natürlich immer innerhalb der abgemachten Grenzen.

Achtsamkeit kann unser Leben nachhaltig verändern

Das Befolgen dieser einfachen Tipps wird deine Beziehung und das Vertrauen deines Kindes zu dir stärken. Eine achtsame Erziehung, die auf wohlwollender Kommunikation basiert, bildet die Grundlage für ein zufriedenes Leben. Nur ein Kind, das sich ausreichend gesehen und wertgeschätzt fühlt, kann zu einem glücklichen, offenen Menschen heranwachsen.

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