Wichtig: Das freie, kindliche Spiel

Freies Spielen ist wichtig für die Entwicklung der Kinder © MNStudio - AdobeStock.com

Auch wenn es ein bisschen zum Zeitgeist gehört, dass bereits die Zeit der Kinder zum Zwecke der intensiven und individuellen Förderung ge- und verplant, organisiert und gestaltet wird, sollte das freie Spiel darüber nicht vernachlässigt werden. Es ist für die Entwicklung des Kindes essentiell und es kann sogar zu psychischen Fehlentwicklungen kommen, wenn es vernachlässigt wird.

Was versteht man unter freiem Spiel?

Einige Erwachsene haben keinen richtigen Begriff mehr vom freien Spiel. Für manche mag es auch negativ behaftet sein und mit Dingen wie Planlosigkeit oder Unsinn machen in Verbindung gebracht werden, wenn die Kinder eigenständig vor sich hin spielen.

Doch die Realität ist eine andere. Im freien Spiel lernen die Kinder fürs Leben, was es so wichtig für die Entwicklung macht. Doch was genau steht hinter dem Konzept des freien Spiels? Dahinter steht, dass die Kinder den Ort des Spiels, soweit dies möglich ist, frei wählen und dabei auch entscheiden, mit wem sie spielen möchten. Ebenso bestimmen sie über die Wahl des Spielzeugs, den Verlauf und die Dauer des Spiels. Gegen eine grobe zeitliche Einschränkung der Spielzeit spricht allerdings nichts.

Freies Spiel im Spannungsfeld mit dem organisierten Alltag

Wie eingangs bereits erwähnt, ist auch die Zeit der Kinder häufig bereits verplant. Einerseits stecken dahinter durchaus alltägliche Notwendigkeiten, denn wenn du einkaufen gehst, kannst du zumindest ein kleines Kind nicht unbedingt alleine zu Hause lassen und musst es notwendigerweise mitnehmen.

Aber auch viele Freizeitaktivitäten des Kindes sind bereits geplant und organisiert. Das fängt etwa mit dem Babyschwimmen an und endet beim Sportverein oder im Musikunterricht. Auch Verabredungen unter gleichaltrigen werden mitunter bereits auf Wochen hinaus geplant. Angebote und Aktivitäten zur Förderung deines Kindes sind natürlich nicht schlecht. Hier entscheiden dann Mass und Mitte und das Gleichgewicht mit der ungeplanten Zeit.

Dein Kind fliesst über mit Neugier und Kreativität und möchte bzw. muss diese Dinge auch unorganisiert ausleben.


Kinder brauchen das freie Spiel für ihre Entwicklung

Kinder, die die Fähigkeit des freien Spiels verlernen, leiden häufig unter Langeweile und wissen nichts mit sich anzufangen. Die Folge ist, dass sich das Kind kurzweilige Ablenkung sucht, etwa am Fernseher, Computer, Tablet oder vor Videospielen. Auch für Eltern wird es anstrengend, wenn das Kind ständig einfordert beschäftigt zu werden oder sich mit ihm zu beschäftigen.

Amerikanische Forscher sehen dabei einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Depressionen und der Unfähigkeit zum freien Spiel. Auch Bewegungsmangel und Übergewicht können eine unangenehme Folge sein.

Eltern können das freie Spiel fördern

Am besten fördern Eltern das freie Spiel, indem sie ihrem Kind genügend Freiraum lassen und ihrem Kind gestatten, sich auch einfach einmal mit sich selbst zu beschäftigen. Auch für dich wird diese Zeit unschätzbar sein. Denn in der Zeit kannst du andere Dinge erledigen oder dich einfach einmal entspannen.

Tipp: Ausflug in den Wald!

Die Natur eignet sich hervorragend, sensorische Informationen zu bekommen, die zu Hause nicht kompensiert werden können. Besucht z.B. den Wald! Hier gibts unbegrenzte Spielmöglichkeiten und es werden alle Sinne eingesetzt: Vogelgezwischter hören, verschiedene Pflanzen entdecken, ein Feuer riechen, Beeren schmecken, mal barfuss den Boden spüren und verschiedene Naturmaterialien sammeln. Viel Spass!

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