Wenn Kinder trotzen

Trotzphase von Kindern © detailblick-foto - AdobeStock.com

Jedes Kind im Alter von 2-3 Jahren durchlebt die Trotzphase. Das Ereignis gehört zu den anstrengenden Phasen in der Erziehung, gilt aber als eine der Schlüsselerlebnisse in der persönlichen Entwicklung des Kindes. Wie reagieren Mutter und Vater am besten auf die Trotz-Anfälle, welche sich meist jeglicher Logik entziehen?

Wie reagieren in der Trotzphase?

Schau die schwierige Phase als Entwicklungsschritt an, denn dein Kind wird dadurch reifer. Wenn vor Wut Tränen kullern und jedes Trösten oder jeder Vorschlag von dir alles nur noch schlimmer machen, gilt es zwar konsequent zu bleiben, aber auch Liebe und Zuneigung sowie Respekt zu bewahren. 

Es bringt schon viel, wenn du auf Trotz mit Geduld und Gelassenheit reagierst... wir haben dir hier 11 Tipps für Trotz-Kind Eltern zusammengestellt. Vielleicht hast du selber auch noch Tipps, die du gerne weiter geben möchtest und schreibst diese unterhalb des Artikels ins Kommentarfeld rein - wir würden uns freuen.  

Wichtig ist auch in dieser Phase das Selbstbewusstsein des Kindes zu stärken und Freiheiten oder Selbständigkeiten einzuräumen, um Stress zu vermeiden. Ausserdem hilft es dir, wenn du mehr Zeit für tägliche Erledigungen einplanst - so wird meist das Eskalieren der Situation vermieden.


Trotzphase als Belastung für Eltern

Eltern sollten das Verhalten des Kindes nicht als gegen die eigene Person gerichtet verstehen. Das erleichtert es Mutter und Vater, mehr Geduld an den Tag zu legen. Allgemein ist es empfehlenswert, so wenig Regeln und Verbote wie nötig aufzustellen. Diese sollten jedoch konsequent, gewalt- und schreifrei eingehalten werden.

Kreativität hilft meist, ein "Nein" mit einer Alternative zu untermauern. Wenn sich dein Kind in seiner eigenen, selbstbestimmten Welt ausprobieren kann, sorgt das für eine entspannte Situation. Ein kleines Beispiel: Das Kind will Süssigkeiten essen, es hatte aber schon genug davon. Deine Reaktion könnte wie folgt aussehen: «Süssigkeiten gibt es keine mehr, wenn du magst, dann kann ich dir ein Himbeer-Finger (auf jeden Finger wird eine Himbeere gesteckt) oder ein Bananen-Delphin (in Banane ein Delphin-Gesicht schneiden) anbieten, etc.

Passende Erziehung fördert Selbstbewusstsein

Der Hintergrund der Autonomiephase (Trotzphase) ist eine wachsende Beziehungsfähigkeit und Selbstbestimmung - also nichts, was man dem Kind übel nehmen sollte. Wer zu stark auf die emotionalen Schwankungen reagiert, zeigt dennoch eine gewisse Angreifbarkeit, welche das Kind noch weiter motivieren zu trotzen. Zum Selbstbewusstsein gehört auch der Fakt, dass man sich wahrnehmen, einschätzen und etwas für die Erfüllung der Ziele tun muss. Dies gilt für Eltern und Kind. Eine demokratische Erziehung mit Erklärungen, z.B. warum die dick gefütterte Jacke jetzt besser ist als die dünne Lieblingsjacke, ist wichtig für die Entwicklung. Wenn du in einer emotional geladenen Phase nur kühl auf deine Autorität setzt, ist dies für das Kind unverständlich.

In passenden Situationen darfst du auch mal kalkuliert klein beigeben: Z.B. darf dein Kind die Gummistiefel an einem Sommertag bei 28 Grad anziehen, wenn es das unbedingt will, erkläre ihm jedoch, dass du ihm keine Ersatzschuhe auf den Spielplatz mitnehmen wirst. 

Schlimmer Wutausbruch

In Situationen, in denen all deine Ideen und Möglichkeiten auf Wutausbrüche stossen, ist es besser abzuwarten, bis sich das Kind wieder beruhigt hat und erst danach kannst du mit ihm seine Reaktion besprechen und sein Verhalten kritisieren.

Mach dir bewusst, dass alle Eltern mit diesen Phasen zu kämpfen haben und nicht nur dein Kind ab und zu "tobt wie ein Monster". Mit Zuneigung und deiner Erziehungslinie erreichst du mehr, als mit immer strengeren und lauter vorgetragenen Regeln.

 

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