Was träumen Kinder?

Traumwelt der Kinder © JenkoAtaman - AdobeStock.com

Durchschnittlich verbringen Eltern ein Drittel des Lebens im Schlaf. Kinder haben sogar noch mehr Schlummerphasen vorzuweisen. Entsprechend hat ein Kind auch ein grösseres Traumpensum als seine Eltern. Doch wovon träumen die Kinder eigentlich, wenn das Sandmännchen erst mal da war? Wissenschaftler fanden heraus, dass es in Kinderköpfen im Schlaf recht turbulent zugeht. Doch kein Grund zur Sorge, denn Träume fördern die Entwicklung.

Pädagogische Wirkung der Kinderträume

Der nächtliche Schlaf dient nicht nur der Entspannung des Körpers, sondern auch der Informationsverarbeitung mittels Träumen. Alles was die Kleinen über den Tag erlebt und aufgenommen haben, wird im Traum verarbeitet und vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis übertragen. Während Kinder schlafen, werden also neue Verknüpfungen von Nervenzellen im Gehirn erstellt. Im Gegensatz zum Wachzustand können in der Schlafphase Informationen besonders gut verarbeitet werden, da keine störenden Eindrücke auftreten. So kann das Gehirn sich im Traum auf eine bestimmte Tätigkeit konzentrieren.

Das Träumen beginnt bereits in Mamas Bauch

In der sogenannten REM-Schlafphase kommt es zu besonders intensiven Traumerlebnissen, die sich in Zuckungen der Augenlider zeigen. Die gleichen Augenbewegungen konnten Mediziner bereits bei Ungeborenen ab der 24. Schwangerschaftswoche feststellen. Allerdings gehen Experten davon aus, dass Föten zwar träumen, aber noch keine konkreten Inhalte in den Träumen vorhanden sind. Trotzdem verarbeitet das ungeborene Kind bereits Erfahrungen aus dem Mutterleib im Schlaf und bildet damit schon die ersten neuronalen Vernetzungen aus. Daher sollten werdende Mütter ihrem Baby ruhig positive Aussenreize zukommen lassen.


Lehrreiche Träume für die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten

In den ersten Lebensjahren werden in den REM-Schlafphasen erlernte Bewegungsabläufe verarbeitet und mit den entsprechenden Regionen im Gehirn verknüpft. Später können die Bewegungsabläufe dann unbewusst und automatisch abgespult werden. Kinder die sich gerade in der Entwicklung befinden, träumen daher viel und sehr heftig. So stellten die Wissenschaftler fest, dass Babys die Hälfte der Schlafzeit mit träumen verbringen. Je älter die Kinder werden und je mehr Bewegungsabläufe bereits erlernt wurden, desto weniger wird geträumt. Mit drei Jahren werden nur noch 33 % der Schlafzeit verträumt.

Kinderträume - lehrreiche Verarbeitung des Alltags

Dein Kind wird genau wie du seine Alltagserlebnisse in Bildern und Symbolen in seinen Träumen verarbeiten. Mit zunehmendem Alter des Kindes verändert sich allerdings die Traumwelt. Drei- bis Fünfjährige träumen in der Regel statisch und bruchstückhaft. Es ist keine ausgedehnte Handlung im Traum erkennbar. Das Kind bleibt im Traum eher passiv und tritt nicht selbst in Aktion. Erst im Alter von neun bis zwölf Jahren werden die Kinder im Traum selbst aktiv, wie die Schlafforschung herausfand. Kinder unter drei Jahren träumen aufgrund des mangelnden, räumlichen Vorstellungsvermögen noch nicht in bewegten Bildern.

Häufige Traumerlebnisse der Kinder

Die Jüngsten träumen am häufigsten von Tierfiguren. Hauskatze, Affe, Tiger, Löwe und Co. drücken die verborgenen Sehnsüchte des Kindes aus. In der Regel träumt gemäss der modernen, psychologischen Einschätzung der Nachwuchs häufig von unbesiegbaren Helden, was eine Sehnsucht nach Anerkennung und Bestätigung ausdrückt. Gefährliche Monster tummeln sich in den Träumen von Kindern, die mit ihrem eigenen Charakter nicht zufrieden sind. Träumt das Kind davon, selbst wieder ein Baby zu sein, so braucht es mehr Zuwendung und Geborgenheit.

Kind weint nachts - Albtraum?

Obwohl Eltern häufig das Empfinden haben, dass ihre Kinder Angstträume haben, konnten die Wissenschaftler bei den Drei- bis Fünfjährigen keine Angst feststellen. Nur vor dem Aufwachen fürchten sich einige Kinder, da sie sich im Dunkeln befinden und um sie herum alles ruhig und einsam ist. Aus dieser Angst heraus wird dann nach den Eltern gerufen, die meinen ihr Kind hätte einen Albtraum gehabt. Eltern können also beruhigt wieder schlafen gehen, sobald das Kind sich beruhigt hat.

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